Hohenlimburg. Am 13. März können alle Hagener über die Zukunft der Hohenlimburger Bäder entscheiden. Was sie vorher wissen sollten, dazu hier ein FAQ

Am 13. März sind die Bürger im Stadtgebiet aufgerufen, über die Zukunft der Bäderlandschaft in Hohenlimburg zu entscheiden. Es ist erst der dritte Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt. Bevor die Wahllokale öffnen, hat diese Zeitung jene Fragen und Antworten zusammengestellt, die zur persönlichen Entscheidungsfindung elementar wichtig sind.

Wo liegen die Bäder?

Das Richard-Römer-Lennebad liegt zentral im Lennepark, wenige Meter vom Ufer der Lenne entfernt. Das Freibad Henkhausen liegt abseits von den Zentren des Quartiers in einem Wohngebiet im Hasselbachtal.

Was bedeutet es, wenn ich mit „Ja“ abstimme?

Dann stimmen Sie dafür, dass das Richard-Römer-Lennebad eine dringend benötigte Sanierung bekommt und der Schwimmbetrieb in dem Bad weitergeführt wird.

Was bedeutet es, wenn ich „Nein“ ankreuze?

Dann schließen Sie sich dem Entschluss der Hagener Ratsmehrheit an, die für den Abriss des Lennebades gestimmt hat. Um diesen Verlust auszugleichen, wird laut Beschluss aber das Freibad in Henkhausen mit einer Teilüberdachung ausgestattet und damit vom Freibad zum Ganzjahresbad.

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Wieso wird das Lennebad nicht einfach renoviert?

Weil die Mehrheit des Rates die Kosten für eine Sanierung des Hallenbades mit Blick auf den Nutzen für zu hoch hält. So sprach etwa die CDU von einem „Fass ohne Boden“.

Aus welcher Zeit stammen die beiden Bäder?

Das Lennebad wurde am 16. Januar 1968 in Betrieb genommen. Zwei Wochen später eröffnete die Sauna des Bades. Das Freibad Henkhausen ist deutlich älter. Es wurde 1929 eröffnet und wird seither vom Hohenlimburger Schwimmverein betrieben.

Kann es kein Nebeneinander der beiden Bäder geben?

Weder die Stadtverwaltung noch der Hohenlimburger Schwimmverein halten das für möglich. Denn beide Bäder müssen dringend saniert werden und brauchen Finanzmittel. Kämmerer Christoph Gerbersmann betont, sofern das Lennebad saniert würde, müssten die dafür nötigen städtischen Gelder über Kredite bei der HVG oder einen Nachtragshaushalt eingeholt werden. Wegen der ohnehin angespannten Haushaltslage bliebe dann kein Spielraum, um zusätzlich noch Geld nach Henkhausen zu geben. Auf dieses städtische Geld wiederum setzt der Hohenlimburger Schwimmverein für die Zukunft seines Freibades – nicht nur für eine Sanierung des Bades, sondern auch für den weiteren Betrieb.

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Zu welchen Kosten würde die jeweilige Sanierung der Bäder führen?

Der Sanierungsplan des Architektenbüro Blass vom Januar 2021 geht von rund 7,8 Millionen Euro aus, die eine Sanierung des Lennebades kosten würde. Darin sind eine Erneuerung der Sauna sowie des angrenzenden Restaurantbereichs nicht eingerechnet. Eine Teilüberdachung für das Freibad Henkhausen wird mit 5,3 Millionen Euro beziffert. Allerdings wird es in beiden Varianten dabei nicht bleiben, wenn man die aktuelle Preisentwicklung im Bauwesen zugrunde legt. Beide Projekte können zwischen 20 und 30 Prozent teurer werden.

Wie viel Geld steht zur Verfügung und wofür?

Rund 4,8 Millionen Euro an Fördermitteln von Land und Bund stehen zur Verfügung, um das Lennebad zu sanieren. Sollte das Votum gegen den Erhalt des Hallenbades ausfallen, müsste die Stadt beantragen, diese Fördermittel auf das Projekt Ganzjahresbad in Henkhausen zu übertragen. Grundsätzlich ist dieser Wechsel möglich.

Sollten die Fördermittel nicht übertragen werden können, so müsste der Rat weitere Mittel aus dem Haushalt freigeben, um den Ausbau in Henkhausen zu finanzieren. Sollte das Votum für den Erhalt des Lennebades ausfallen und die Sanierung deutlich teuerer werden, müsste der Rat ebenfalls weitere Mittel freigeben.

Wie sähe eine Sanierung des Lennebades aus?

Die Umkleiden würden saniert, das Becken modernisiert, die Hallendecke und die Technik erneuert. Ein Aufzug würde eingebaut, der für Barrierefreiheit sorgt. Unterm Strich beschrieb der Architekt seinen Sanierungsplan als „vernünftige Lösung“ – ohne Schnick-Schnack.

Und wie sähe eine Teilüberdachung in Henkhausen aus?

Eine Skizze zeigt eine grobe Voransicht. Zu sehen ist eine eingeschossige Halle, die das 50-Meter-Becken in Henkhausen zur Hälfte überdacht. Das gesamte Becken wird mit Edelstahl verkleidet, der überdachte Beckenbereich mit einem Hubboden ausgestattet. Die Seitenfassaden können im Sommer geöffnet werden. Die Detailplanung der Überdachung steht noch aus.

Auf dieser Voransicht ist eine Teilüberdachung für das Freibad in Henkhausen zu sehen. Die Detailplanungen zu der Teilüberdachung stehen noch aus. Das bisherige Freibad in Henkhausen wurde 1929 eröffnet
Auf dieser Voransicht ist eine Teilüberdachung für das Freibad in Henkhausen zu sehen. Die Detailplanungen zu der Teilüberdachung stehen noch aus. Das bisherige Freibad in Henkhausen wurde 1929 eröffnet © Thallessa Freizeitanlagen

Aam 13. März lässt sich die Auszählung nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend auf www.hagen.de in Echtzeit mit verfolgen.