Hagen/Hohenlimburg. Der Rat hat mehrheitlich den Abriss des Lennebads beschlossen. Eine Teilüberdachung im Freibad Henkhausen soll ganzjähriges Schwimmen ermöglichen
Der Rat der Stadt Hagen hat mehrheitlich den Abriss des Richard-Römer-Lennebads beschlossen. Damit schloss sich das Gremium der Lösung aus Sportausschuss und Bezirksvertretung an. Demnach soll das Lennebad abgerissen und dafür eine Teilüberdachung für das Freibad Henkhausen gebaut werden. So bleibt ein ganzjähriger Schwimmbetrieb in Hohenlimburg langfristig sichergestellt. Nicht durchsetzen konnten sich die Bürger für Hohenlimburg, die für eine günstigere Sanierung des Lennebades warben.
Deutliche Mehrheit für Teilüberdachung Henkhausen
Mit 38 Ja-Stimmen zu 12 Nein-Stimmen fiel die Abstimmung eindeutig aus: Einhellig zeigte sich die Mehrheit der Ratsmitglieder in dem Wunsch, ohne das Lennebad ein ganzjähriges Schwimmangebot für Hohenlimburg erhalten zu können. Das Bad sei angesichts der hohen Kosten ein „Fass ohne Boden“, formulierte Jörg Klepper, CDU-Fraktionsvorsitzender. Er zeigte sich dagegen mit der Lösung, das Freibad in Henkhausen auszubauen, zufrieden: „Das oberste Ziel war es immer, ganzjähriges Schwimmen in Hohenlimburg zu ermöglichen. Das kann hiermit gelingen“, so Klepper. „Wir sind froh über den Kompromiss, der im Zusammenwirken vieler entstanden ist. Letztendlich ist das hier genau der richtige Weg.“
Man habe sich die unterschiedlichsten Varianten angeschaut, sagte Claus Rudel, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Sicherlich sei die getroffene Lösung für den ein oder anderen nicht optimal. „Aber es ist auf jeden Fall eine passable Lösung.“ Schließlich werde mit dem Beschluss das sanierungsbedürftige Freibad Henkhausen gestärkt. „Wenn wir eine Entscheidung für das Lennebad getroffen hätten und erleben müssten, dass Henkhausen nicht mehr funktioniert, dann wäre das Thema ganzjähriges Schwimmen obsolet gewesen.“
Erhalt von Schul- und Vereinssport
Für sie habe der Erhalt von Schul- und Vereinsschwimmen in Hohenlimburg die oberste Priorität gehabt, betonte auch Jörg Fritzsche von Bündnis 90/Die Grüne.
„Dieser Vorschlag sorgt dafür, dass beides weiterhin möglich sein wird. Dazu ist es eine finanziell tragfähige Lösung und gleichzeitig eine Lösung, die das Bad in Henkhausen ertüchtigt.“
Kaum Gegenstimmen
Rückhalt erhielten die Bürger für Hohenlimburg, die sich trotz Gegenwind auch weiter für den Erhalt des Bads einsetzen, nur von den Vertretern von HAK, Die Partei, Die Linke und der AfD. „Wenn ich mich richtig erinnere, dann standen alle, die heute im Rat sitzen, im letzten Wahlkampf noch voll hinter dem Lennebad“, sagte Ingo Hentschel, Die Linke. Die geeigneten Möglichkeiten für Schwimmunterricht seien in Henkhausen anders als im Lennebad nicht gegeben.
Michael Eiche, AfD, begründete das Votum seiner Fraktion gegen den letztlich mehrheitlich beschlossenen Vorschlag damit, dass das Lennebad „das I-Tüpfelchen zu dem Gefühl der Hohenlimburger Bürger ist, etwas weggenommen zu bekommen.“
Der Stimme enthalten hat sich derweil nur die Oegerin und SPD-Ratsfrau Ramona Timm-Bergs. Sie habe immer versucht, den Bürgerwillen zu berücksichtigen und im Interesse der Bürger zu entscheiden, sagte Timm-Bergs, „und das sehe ich hier nicht.“