Hagen. Im Süden von Hagen entsteht ein Wohnhaus für mehrere Generationen. Daneben sollen mehrere Einfamilienhäuser gebaut werden.
Als er den Plan ausklappt, macht das die Dimensionen des Projektes deutlich. Ein Teil von Dahl wird sich verändern. Ein Teil, der sich bislang im Eigentum der Evangelischen Kirchengemeinde befindet, auf dem Gebäude abgerissen worden sind und noch werden. Im unteren Bereich der Ribbertstraße im Süden von Hagen kurz hinter der Brücke über die Eisenbahnstrecke schafft Architekt Erwin Sommer Platz für Wohnen.
Teile des alten Pfarrhauses sind schon Opfer des Abrissbaggers geworden. Das Gemeinde- und Jugendzentrum wird noch weichen. Auf den Grünflächen zwischen Altenheim und Kita wiederum sollen ein Mehrfamilienhaus mit mehreren Flügeln, frei stehende Einfamilienhäuser so wie Doppelhaushälften entstehen.
Plan eng mit Kirche abgestimmt
Ein Plan, der eng mit der Evangelischen Kirchengemeinde abgestimmt ist. Zu viel Raum für zu wenig Gläubige – das ist der Kern hinter dem Projekt. Katholische und Evangelische Gemeinde werden – wie an vielen Stellen in der Stadt – auch im Volmetal enger kooperieren, wollen künftig auch Gebäude gemeinsam nutzen. „In den bestehenden Gebäuden gibt es einen Sanierungsstau“, erklärt Kirchmeister Harry Stein, „auch aus finanziellen Gründen mussten wir handeln.“
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Teile des Areals hat nun Erwin Sommer gekauft, Teile in Erbpacht übernommen. „Alles, was wir hier vorhaben, haben wir mit der Stadt abgestimmt“, so der Architekt, „es gibt bereits positiv beschiedene Bauvoranfragen.“
Mehrfamilienhaus für Generationen
Entstehen soll nun ein mehrgeschossiges Haus, in dem verschiedene Generationen unter einem Dach leben. 18 Wohneinheiten insgesamt. „Das Thema gemeinsames Wohnen wird immer wichtiger“, so Sommer. „Neben den Wohnungen soll ein Gemeinschaftsraum im Gebäude entstehen, der von den Bewohnern genutzt werden kann. Ältere Bewohner können eine Betreuung hinzubuchen.“
Die Fassade kann mit Holz verkleidet werden. Erschlossen werden vier Flügel durch einen gläsernen Turm im Zentrum, in den wiederum ein Fahrstuhl eingebaut werden soll. Zu den einzelnen Wohnungen gelangt man über Laubengänge. „Die hohen Bäume auf dem Areal können bis auf einen einzigen stehen bleiben“, sagt Sommer mit Blick auf das sensible Thema Fällungen, das zuletzt am Hohenhof und auch auf Emst für wahre Proteststürme gesorgt hatte. Das Gebäude, so Sommer, passe sich der Topographie an. Hier entstehe kein hoher Klotz.
Wie eine Windmühle
Ein Niedrigenergiehaus soll diese sogenannte Windmühle – so sieht der Gebäudekomplex aus der Luft betrachtet aus – werden. „Mir schweben Gründächer vor“, sagt Sommer, „die habe ich schon als junger Architekt auf Garagen realisiert, als sonst kaum jemand darüber nachgedacht hat.“ Einen barrierefreien Kinderspielplatz will Sommer auf dem Gelände anlegen, dazu einen ökologischen Teich.
Die Pläne für die Windmühle sind schon konkret. Dort, wo derzeit noch das Gemeindehaus steht, will Sommer vier Einfamilienhäuser bauen. Hinzu kommen wohl noch Doppelhaushälften auf dem Gelände.
Gemeinde findet Konzept gut
Alles in allem ein Konzept, mit dem auch die Evangelische Kirchengemeinde gut leben kann. „Mit dem, was hier entsteht, sind wir sehr zufrieden“, sagt Sabine Peddinghaus, Vorsitzende des Presbyteriums. Und hat dabei auch die Bedarfe im Hagener Süden genau im Blick.