Hohenlimburg. Großprojekt im Hohenlimburger Zentrum: Seniorenheim, Kita, Wohnhäuser und Betreutes Wohnen entstehen bis 2023. Dafür weicht ein Hoesch-Gebäude

Ein Großprojekt am Rande der Hohenlimburger Innenstadt steht kurz vor dem Startschuss: Am Langenkamp sollen eine neue Kindertagesstätte, eine Betreute Wohngemeinschaft, ein Seniorenzentrum sowie zwei Wohngebäude entstehen. Für die Wohngebäude soll das ehemalige Hoesch-Verwaltungsgebäude abgerissen werden. Im Mai dieses Jahres soll der Rohbau beginnen, die Bauarbeiten werden nach aktuellem Plan rund 15 Monate dauern. Mehrere private Investoren sind dafür im Langenkamp aktiv und stehen hinder den Vorhaben.

Die Hintergründe zu den Plänen und Bauherren am Langenkamp.

Diese 3D-Grafik zeigt (von links) die beiden geplanten Wohngebäude und das Seniorenzentrum. Im Vordergrund  sind die kleineren Gebäude der Kita zu sehen. Rechts (rote Dächer) das ehemalige Turbinenhaus.
Diese 3D-Grafik zeigt (von links) die beiden geplanten Wohngebäude und das Seniorenzentrum. Im Vordergrund sind die kleineren Gebäude der Kita zu sehen. Rechts (rote Dächer) das ehemalige Turbinenhaus. © Meier+Partner Architekten Hagen

Die zwei Wohnhäuser

Ab heute sollen einige Bäume im Bereich des Parkplatzes und der künftigen Baugruben gefällt werden. Eine Fällgenehmigung liege vor, Ersatzpflanzungen seien bereits mit der Stadt abgestimmt, berichtet Markus Meier vom zuständigen Architekturbüro Meier + Partner. In der kommenden Woche soll dann das Ausräumen des ehemaligen Hoesch-Verwaltungsgebäudes beginnen. „Wir gehen davon aus, dass danach das Abbruchunternehmen etwa drei Monate für den Rückbau des Gebäudes brauchen wird.“ In dieser Zeit hoffe man auf die Baugenehmigung für die zwei neuen Wohnhäuser, die an selber Stelle neu gebaut werden sollen. Das gebrochene Betonmaterial des Verwaltungsgebäudes werde weitestgehend als Baumaterial recycelt und für den Neubau an selber Stelle wiederverwendet. Konkret sollen auf dem Areal des ehemaligen Hoesch-Verwaltungsgebäudes zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils 32 Wohnungen und einer Tiefgarage mit 50 Stellplätzen realisiert werden. Zusätzlich werden ebenerdig weitere Parkplätze entstehen.

Bauherr ist die KI Immobilien Hohenlimburg GmbH & Co KG in Dortmund, Planer das Architektenbüro Meier+Partner.

Das ehemalige Hoesch-Verwaltungsgebäude am Langenkamp wird in den kommenden Wochen Stück für Stück zurückgebaut. Auf dem Areal sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils 32 Wohnungen entstehen sowie eine Tiefgarage.
Das ehemalige Hoesch-Verwaltungsgebäude am Langenkamp wird in den kommenden Wochen Stück für Stück zurückgebaut. Auf dem Areal sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils 32 Wohnungen entstehen sowie eine Tiefgarage. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Das Seniorenzentrum

Angrenzend zu den zwei Wohnhäusern soll ab Mai/Juni dieses Jahres ein Altenpflegezentrum mit 80 Einzelzimmern und Kurzzeit-Pflegezentrum mit 20 Einzelzimmern entstehen. Seit knapp einem Jahr markieren Bauzäune bereits einen Teil des Bauareals. Bauherr ist die C & M Holding GmbH aus Dortmund. Diese gehört zur Mohring-Gruppe, die als privater Betreiber mehrere Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen betreibt und auch die Einrichtung am Langenkamp übernehmen wird. Die Mohring-Gruppe hatte das Projekt am Langenkamp vor zwei Jahren von der Berlet Hausverwaltung übernommen.

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Die Kindertagesstätte

Neben den mehrstöckigen Wohnhäusern und dem Seniorenzentrum werden am Langenkamp mehrere Flachbauten errichtet, in die eine 6-zügige innerstädtischen Kita einziehen wird. Diese soll künftig Platz für bis zu 75 Kinder bieten. Betreiber wird die Kita Hegemann gGmbH, die in Hohenlimburg bereits die Kita Märchenwald betreibt.

Nach Fertigstellung der Kindertagesstätte am Langenkamp soll dafür die städtische Kita Sudetenstraße geschlossen werden.

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Das Betreute Wohnen

Gegenüber der neuen Kita auf der anderen Straßenseite liegt das alte Turbinenhaus, direkt an der Lenne. Das Gebäude wird derzeit entrümpelt und im Inneren entkernt. Dort sollen künftig in zwei betreute Wohngemeinschaften jeweils zehn Bewohner einziehen. Das Industriedenkmal wird dafür umgebaut, soll aber im Grundbestand erhalten bleiben. „Es ist eine Herausforderung, so ein industrielles Gebäude umzubauen“, sagt Meier. Sobald die Nutzungsänderung dort genehmigt ist, werde man dort mit den Umbauarbeiten beginnen.

Luftbild, Baugelände Der Langenkamp zwischen Fluss Lenne und Bahngleisen für ein neues Seniorenzentrum im Stadtteil Hohenlimburg in Hagen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Luftbild, Baugelände Der Langenkamp zwischen Fluss Lenne und Bahngleisen für ein neues Seniorenzentrum im Stadtteil Hohenlimburg in Hagen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland © www.blossey.eu | Hans Blossey

Die Arbeiten an dem ehemaligen Turbinenhaus sollen, so die aktuelle Planung, dann noch in diesem Jahr 2022 abgeschlossen werden.

Fläche von Erich Berlet erworben

Vor acht Jahren hatte Erich Berlet das Gelände am Langenkamp von ThyssenKrupp erworben – ursprünglich mit dem Plan, dort ein Mehrgenerationenhaus zu errichten.

Nach dem Tod von Erich Berlet hat dessen Enkel Stefan Berlet die Pläne weiterentwickelt, zusammen mit weiteren Akteuren wie Meier+Partner Architekten, der C&M Holding und Städteplanern der Stadt Hagen.

Das Gesamtinvestitionsvolumen des Großprojektes liegt bei rund 29 Millionen Euro.