Hohenlimburg. Das Spendenlager der „Hochwasserhilfe Hohenlimburg“ wird künftig von einem Verein geführt. Der will dort eine soziale Anlaufstelle aufbauen

Zuletzt war es still geworden um den Hochwasser-Hilfeladen in der Hohenlimburger Fußgängerzone. Nach dem Tatendrang der ersten Wochen nach der Flut war lange unklar, wie das von Quartiersmanager Frank Manfrahs, Antje Borgmann und Rolf Hantke angestoßene Engagement langfristig auf feste Füße gestellt werden sollte. Gleichzeitig entwickelten die Ehrenämtler das Spendenlager der Hochwasserhilfe in der Fußgängerzone zu einer sozialen Anlaufstelle weiter. „Wir hatten schon Kooperationen unter anderem mit der Obdachlosenhilfe von Unsichtbar e.V., dem Tierheim Iserlohn, der Tiernothilfe und der Tafel in Schwerte“, sagt Andrea Peuler-Kampe, eine der Engagierten.

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Engagierte übernehmen Spendenlager

Nun ist klar: Das einst von der „Hochwasserhilfe Hohenlimburg“ ins Leben gerufene Spendenlager geht komplett in die Hände der Engagierten vor Ort über. Die einstigen Gründer der Hochwasserhilfe – Manfrahs, Borgmann und Hantke – ziehen sich zurück.

Die Initiatoren der „Hochwasserhilfe Hohenlimburg“ um Antje Borgmann (Mitte rechts) und Rolf Hantke (links daneben) geben die Organisation des Spendenlagers im ehemaligen „Ihr Platz“ in Hohenlimburg komplett an die Engagierten um Hans-Peter Rasche (rechts) und Andrea Peuler-Kampe. Die wollen mit dem neuen Verein „Wir in Hohenlimburg“ aus dem Spendenlager langfristig eine soziale Anlaufstelle im Bezirk machen.
Die Initiatoren der „Hochwasserhilfe Hohenlimburg“ um Antje Borgmann (Mitte rechts) und Rolf Hantke (links daneben) geben die Organisation des Spendenlagers im ehemaligen „Ihr Platz“ in Hohenlimburg komplett an die Engagierten um Hans-Peter Rasche (rechts) und Andrea Peuler-Kampe. Die wollen mit dem neuen Verein „Wir in Hohenlimburg“ aus dem Spendenlager langfristig eine soziale Anlaufstelle im Bezirk machen. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Eigenen Verein gegründet

Dafür haben die Engagierten um Andrea Peuler-Kampe und Hans-Peter Rasche mit „Wir in Hohenlimburg“ einen Verein gegründet, der die Organisation nun übernimmt. Der Verein will das aus der Fluthilfe entstandene Spendenlager in der Fußgängerzone langfristig zu einer Art Sozialkaufhaus für den Bezirk und darüber hinaus ausbauen. „Unser sozialer Gedanke ist nicht nur auf Hohenlimburg fixiert und es ist wichtig, in dem Zusammenhang über den Tellerrand des Ortsteils hinaus zu blicken“, sagt Rasche.

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Spenden nicht nur an Flutbetroffene

Im Spendenlager stapeln sich Kleider, Spielsachen und mehr. Da Flutbetroffene die Spenden bislang nicht in dem Maße abgeholt haben wie erwartet ist das Lager randvoll. Das Team vor Ort ist deshalb dazu übergegangen, die eingelagerten Sachspenden und Kleiderspenden nicht nur an Betroffene des Hochwassers zu verteilen. So habe man mit den Spenden etwa auch die Familie unterstützt, die bei einem Brand in Hagen vor Weihnachten ihre Wohnung verloren hatte, sagt Rasche.

Spendenkonto mit fünfstelliger Summe

Neben dem Spendenlager gehört zu dem Erbe der „Hochwasserhilfe Hohenlimburg“ jedoch auch ein Spendenkonto. Auf diesem Konto liegt inzwischen ein hoher fünfstelliger Betrag. Anders als bei den Sachspenden soll dieses Spendengeld auch komplett den Flutbetroffenen zugute kommen, sagt Antje Borgmann. Sie gehört zwar nicht zum Verein „Wir in Hohenlimburg“, wird als einstige Mitinitiatorin der Hochwasserhilfe in einem Gremium mit Vereinsvertretern aber auch weiter über das Spendenkonto mit befinden. Man wolle in dem Gremium zudem über Fragen des Hochwasserschutzes sprechen, sagt Borgmann. „Dieses Thema bewegt Betroffene in den Gebieten sehr stark.“

Verein hat Gemeinnützigkeit beantragt

Der Verein „Wir in Hohenlimburg“ ist im Vereinsregister eingetragen. Zurzeit prüfe das Finanzamt, ob der Verein als gemeinnützig eingestuft wird, sagt Hans-Peter Rasche aus dem Vorstand. Denn nur ein gemeinnütziger Verein darf Spendenbescheinigungen ausstellen. Das ist gerade für die Menschen interessant, die Geld auf das Spendenkonto der „Hochwasserhilfe Hohenlimburg“ überwiesen haben und die Spende von der Steuer absetzen wollen.

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Spendenquittung für die Steuer

Bei Spenden unter 300 Euro genügt als Nachweis ein Beleg über die Bareinzahlung oder die Buchungsbestätigung der Bank. Bei Beträgen über 300 Euro braucht es eine Spendenquittung, um die Spende von der Steuer absetzen zu können. „Wir sind natürlich daran interessiert, so schnell wie möglich eine Gemeinnützigkeit zu bekommen“, sagt Rasche.

Infos zur „Hochwasserhilfe Hohenlimburg“

Das Spendenlager der „Hochwasserhilfe Hohenlimburg“ in der Freiheitstraße 23 ist montags, mittwochs und freitags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.

Für Fragen rund um die Hochwasserhilfe Hohenlimburg ist das Team täglich erreichbar unter 0157-51508541. Weitere Infos auch auf www.hochwasserhilfe-hohenlimburg.de.