Hagen. Im Hagener Süden entsteht kein Radweg entlang der Bahntrasse. Dafür geht es bei anderen Rad-Projekten voran.
Zumindest entlang der Bahnstrecke im Volmetal wird es auf Hagener Gebiet künftig keinen Radweg geben. Dafür geht es in anderen Breichen voran.
„In Sachen Radverkehr haben wir in Hagen einen enormen Nachholbedarf“, erklärte vor diesem Hintergrund Baudezernent Henning Keune im Umweltausschuss. Immerhin 2,2 Millionen seien für entsprechende Projekte vorgesehen.
Keine Verbindung an Trasse der Volmetalbahn
Zumindest eine Verbindung an der Bahntrasse im Süden wird aber nicht dazugehören. Das hat Planer Jörg Winkler erklärt. Jenseits der Stadtgrenze hingegen gibt es zwischen Schalksmühle und Kierspe entsprechende Pläne. Ein Fortsetzung auf Hagener Gebiet wäre zumindest eine Option. Sie durchkreuzt allerdings die Pläne der Deutschen Bahn.
Das zumindest hat das Verkehrsunternehmen gegenüber der Stadt Hagen erklärt. „Die Deutsche Bahn ist grundsätzlich nicht bereit, Flächen abzutreten“, so Jörg Winkler. „Der Gleisbereich ist in Richtung Hagen auch nicht breit genug, um dort einen Radweg anzulegen.“
Zwei Tunnelröhren zwischen Dahl und Priorei
Immerhin: Im Hagener Süden verliefen einst zwei Gleise entlang der Volmetalbahn. Zwischen Dahl und Priorei gibt es sogar zwei Tunnelröhren, von denen eine nicht genutzt wird. Allerdings: „Die Bahn hat die neuen Brücken im Hagener Süden noch so anlegen lassen, dass dort zwei Gleise verlaufen können“, weiß Rüdiger Ludwig (Grüne), Vorsitzender des Umweltausschusses, der selbst im Volmetal lebt. Das lasse durchaus darauf schließen, dass perspektivisch ein Ausbau des Schienenverkehrs in Frage komme.
Als Alternativlösung brachte Jörg Winkler einen Radweg entlang der Bundesstraße 54 ins Gespräch. Schon jetzt wird die Trasse, die auf beiden Seiten in weiten Bereichen breitere Standstreifen hat, von zahlreichen Radfahrern genutzt. „Wir favorisieren diese Möglichkeit“, so Winkler, der zusagte: „Wir bleiben am Ball.“
Rechtsabbiegen für Radfahrer erlaubt
Erleichterungen für Radfahrer soll es künftig an mehreren Kreuzungen in Hagen geben. Dabei geht es darum, Radfahrern auch bei roter Ampel das Abbiegen zu erlauben. Die Verwaltung soll prüfen, an welchen Kreuzungen das künftig eine Option sein kann. Tests sollen an der Körnerstraße gleich an mehreren Kreuzungen, am Märkischen Ring/Rembergstraße sowie an der Hagener Straße/Boeler Ring erfolgen.
Kurzfristig geht es jetzt auch in der Augustastraße in Wehringhausen voran, die zu einer Fahrradstraße ausgebaut werden soll. 200.000 Euro beträgt der Zuschuss des Landes. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen ist mit der Umsetzung der Maßnahme beauftragt worden.
Bau des Ennepe-Radwegs startet in diesem Jahr
Noch in diesem Jahr soll auch mit dem Bau des Ennepe-Radwegs zwischen dem Kreisverkehr Kuhlestraße und der oberen Spiekerstraße im Hagener Westen begonnen werden. Der Ausbau des rund ein Kilometer langen Abschnitts in Richtung Haspe kostet rund 2,2 Millionen Euro. Die Förderzusage des Landes ist eingegangen. Fortgesetzt werden soll dieser Radweg einmal bis zur Tillmansstraße – entsprechende Förderanträge sind gestellt. Mit einer Zusage rechnet die Stadt aber erst im nächsten Jahr.