Hagen. Nach dem Radweg-Chaos in Haspe testet der ADFC mit den Stadtplanern andere Routen durch den Hagener Westen.
Es gibt in Hagen nur Schönwetterradler? Von wegen! Bei strömendem Regen trafen sich sich jetzt 18 Radfahrer, um im Rahmen des Stadtradelns gemeinsam mit dem Hagener Radverkehrsbeauftragten Gregor Hengstermann und dem Verkehrsplaner Jörg Winkler eine Radtour in den Hagener Westen zu unternehmen. Dabei wurden fahrradfreundliche Maßnahmen, die in nächster Zeit auf Grundlage des Radverkehrskonzeptes anstehen, vorgestellt. Der Fokus liegt hierbei in erster Linie auf den Radhauptverbindungen und Radverbindungen. Auf Grundlage dieses Grundgerüstes bildet sich in Zukunft das gesamte Radverkehrsnetz.
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Bahnhofstraße
Der erste Halt war in der Bahnhofstraße, die als Hauptroute vom Bahnhof aus in die Innenstadt fahrradfreundlicher gestaltet werden soll. Auf die Frage von Michael Schröder vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) zu einem zweiten direkten Überweg vom Bahnhofsvorplatz zur Bahnhofstraße für Fußgänger und Radfahrer kam jedoch die Antwort, dass derartige Planungen zurzeit noch nicht umgesetzt werden können. Grund dafür ist der Planungsprozess (INSEK), bei dem das gesamte Bahnhofsumfeld neu gestaltet werden soll. Dem wolle man nicht miteinzelnen Maßnahmen vorgreifen. Immerhin ist eine abgeschlossene Radabstellanlage auf dem Berliner Platz geplant, da die bestehenden Radboxen bei weitem nicht ausreichen.
Augustastraße
In der Augustastraße gab es den nächsten Stopp. Hier entlang soll die Rad-Hauptroute nach Haspe führen, die dann im weiteren Verlauf eine Einheit über den geplanten Bahntrassenradweg entlang der Ennepe bildet. Aus diesem Grund soll die Augustastraße zur Fahrradstraße umgewidmet werden, allerdings mit dem Zusatz „Kraftfahrzeuge frei“. Um den Raum für Fußgänger und Radfahrer verkehrssicher zu gestalten, muss der erste Baum am Anfang der Straße gefällt werden. Als Ersatz sollen zwei neue Bäume gepflanzt werden. Parkplätze sollen der Maßnahme nicht zum Opfer fallen.
Bahnhofshinterfahrung
Am neuen Kreisverkehr Bahnhofshinterfahrung/Kuhlerkamp wurde der Anfang des geplanten Bahntrassenradweges in Augenschein genommen. Ein Förderantrag wurde vorbereitet, als Baubeginn wird das Jahr 2022 anvisiert. Gregor Hengstermann hatte auch einen QR-Code mitgebracht, der auf eine YouTube-Adresse verlinkt. Auf diesem Video kann man per Drohnenflug den künftigen Radweg zwischen Wehringhausen und Haspe noch in seinem jetzigen Zustand sehen (https://www.youtube.com/watch?v=hAKjw9CBat4).
Stadtgrenze/L 700
Zuletzt ging es auf der L 700 nach Westerbauer. Etwas wehmütig war die Gruppe, dass sie vermutlich letztmalig Mal über die geschützte Radspur fuhren – zumindest zwischen Rundturnhalle Haspe und Grundschötteler Straße. Inzwischen wurde die umstrittene Pop-up-Radspur wieder entfernt, was bedeutet, dass Radfahrer weiterhin extrem eng und gefährdend von vorbeifahrenden Autos und Lkw überholt werden.