Radweg durchs Volmetal entlang stillgelegter Gleise geplant

Hagen. . Schalksmühle, Halver, Kierspe und Meinerzhagen planen einen Radweg durch das Volmetal. Den Gedanken findet man in Hagen sehr interessant.

Schalksmühle, Halver, Kierspe und Meinerzhagen planen einen Radweg durch das Volmetal
Und zwar auf einem stillgelegten Gleis der Volmetalbahn, das die Deutsche Bahn den Kommunen für 30 Jahre überlassen hat.
In der Hagener Stadtplanung findet man diese Idee höchst interessant

Während Hagen gerade an einem Radfahrkonzept arbeitet, ist man südlich der Stadtgrenze schon einen Schritt weiter. Die Gemeinden Schalksmühle, Halver, Kierspe und Meinerzhagen planen einen Radweg durch das Volmetal. Und zwar auf einem stillgelegten Gleis der Volmetalbahn, das die Deutsche Bahn nach zähen Verhandlungen den Kommunen für 30 Jahre überlassen hat. Weil dieses Gleisbett auch auf Hagener Gebiet noch existiert, wäre eine Fortsetzung des Wegs auf Hagener Seite theoretisch eine Option.

„Ein interessanter Gedanke“, findet Stadtplaner Jörg Winkler mit Blick auf die Trasse, die in weiten Teilen unmittelbar neben dem noch genutzten Gleis verläuft und durch einen Zaun abgetrennt werden wird. „Zumal die Steigung von Wegen auf ehemaligen Bahntrassen auch für ungeübte Radfahrer ohne Probleme zu bewältigen ist.“ Auch auf einem Bürger-Workshop im September war ein Radweg durch das Volmetal auf Hagener Gebiet als eine von vielen Ideen thematisiert worden. Das Dortmunder Büro „Planungssocietät“ arbeitet gerade daran, sämtliche Vorschläge in ein Konzept für die Stadt Hagen zu gießen.

Optimaler Anschluss an 23-Kilometer-Teilstück

Ein Volmetal-Radweg auf Hagener Gebiet wäre ein optimaler Anschluss an das rund 23 Kilometer lange Teilstück jenseits der Stadtgrenze, das am Schalksmühler Hauptbahnhof startet. Was das Projekt dort so attraktiv macht: Den beteiligten Kommunen entstehen kaum Kosten. Den Löwenanteil des Radwegs, der einst im Zuge der Regionale 2013 konkretisiert wurde, übernimmt der Landesbetrieb Straßen NRW. Von fünf Millionen Euro ist die Rede. „Der Landesbetrieb ist verpflichtet, bei Sanierungen an der B 54 einen Radweg auszuweisen“, erklärt Oliver Emmerichs, Fachbereichsleiter der Bauverwaltung Schalksmühle, „weil aber neben der Straße kaum Platz ist, nutzt Straßen NRW die Bahntrasse als Alternative.“

Radweg durch das Volmetal

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Neben Radweg wird Bahnstrecke reaktiviert

Neben dem Radweg wird die Bahnstrecke in Richtung Meinerzhagen (bislang halten die Züge der Volmetalbahn in Brügge und fahren von dort bergauf nach Lüdenscheid) reaktiviert. Zum einen wird so eine Verbindung auch aus dem Hagener Süden mit den Halten Oberhagen, Dahl und Rummenohl ins Bergische Land geschaffen, zum anderen ist der Abschnitt für potenzielle Radtouristen attraktiv. „Sie können die Bahn nutzen, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzugelangen“, sagt Emmerichs.

Interessante Ausblicke

Die teils etwas höher gelegene Bahnstrecke bietet immer wieder interessante Ausblicke auf den Fluss und das Tal. „Der Radweg wird ein Magnet“, sagt Oliver Emmerichs, „für uns als Kommune ist es wichtig, im Wettbewerb mit anderen Städten den Freizeitwert zu erhöhen.“

Dass ein neuer Radweg bis auf einige wenige Ausnahmen unmittelbar neben einem Bahngleis geführt wird, dürfte bundesweit einmalig sein. „Ich weiß von keinem zweiten Projekt dieser Art“, sagt Emmerichs. Lange habe man mit der Bahn verhandelt. Jetzt, wo das Unternehmen bereits sei, die Strecke abzutreten, könne man bauen.

Verlängerung der Vereinbarung wahrscheinlich

Eine Verlängerung dieser Vereinbarung ist wahrscheinlich. „Derzeit verkehrt die Volmetalbahn im Stundentakt“, erklärt Emmerichs, „selbst bei einer Verdichtung auf einen Zug alle halbe Stunde reicht ein Gleis noch aus.“

Machbarkeitsstudie wird erstellt

Aktuell wird noch einmal eine Machbarkeitsstudie für den Radweg erstellt. Mit Hürden rechnet von den Verantwortlichen niemand. „An zwei, drei Stellen müssen wir noch Gespräche mit Grundstückseigentümern führen“, sagt Emmerichs, „eventuell brauchen wir auf diesen Abschnitten Alternativrouten.“ Im Grunde werde der Radweg aber durchgeplant. Die Umsetzung liege dann in der Verantwortung der Kommunen.

Problematisch hat sich die Radweg-Führung durch eine alte Tunnelröhre gestaltet, die Fledermäuse als ihr Zuhause besetzt haben. „Naturschutzverbände und die Umweltbehörden sind mit im Boot“, sagt Emmerichs, „vermutlich werden wir eine Zwischendecke einziehen.“

Im Herbst 2018 rechnet Emmerichs mit der fertigen Studie. Mitte 2019 könnten die Arbeiten starten.

>>> HINTERGRUND: Radweg soll Ortskerne beleben

Der Volmetalradweg verbindet die vier Städte Schalksmühle, Halver, Kierspe und Meinerzhagen miteinander.

Der Radweg soll in allen beteiligten Kommunen mehrere Ein- und Ausstiegspunkte bieten, zum Teil mit Park- und Ride-Parkplätzen.

Davon erhoffen sich die beteiligten Städte auch eine Belebung der Ortskerne durch Rad-Touristen, die bislang Bahnstrecken in der Eifel nutzen oder an den Wochenenden ins Münsterland fahren.

Entlang der Strecke sollen Radstationen eingerichtet werden. Denkbar ist beispielsweise, dass Arbeitslosen-Initiativen Service-Angebote machen.

Bei den Aktionstagen „Autofreies Volmetal“ sei in den letzten Jahren immer wieder deutlich geworden, so die Verantwortlichen, welch großes Potenzial an Freizeitradfahrern es gibt.