Breckerfeld. Der Hansetag ist aufgrund von Corona in Breckerfeld abgesagt. Die Organisatoren konzentrieren sich jetzt auf ein Stadtfest.

Es ist ein Text der Konjunktive. Viel „hätte“, viel „sollte“, viel „würde“. Weil das, was eigentlich stattfinden hätte sollen, in Breckerfeld nun keine Wirklichkeit mehr wird: der Hansetag.

Er wird keine Wirklichkeit mehr so, wie die Organisatoren, die Stadt und der Heimatverein sich gedacht hatten, wie er hätte stattfinden sollen. So ein Hansetag ist eine mehr oder weniger einmalige Chance. Eine, die die Hansestadt zum Stadtjubiläum „625 Jahre Breckerfeld“ bekommen hätte. Nächstes Jahr wird Breckerfeld 626 Jahre, Attendorn hingegen 800 Jahre. Und da sind (und je nach Verlauf der Coronakrise wären) eben andere an der Reihe. So ist es mit einem Vorlauf von Jahren geplant.

Kein Umzug, kein Festzelt

Also klingt noch einmal ein bisschen Wehmut mit, wenn Bürgermeister André Dahlhaus, Thomas Lay und Tim Buck (beide vom Team Bock auf Breckerfeld/BAB) von dem erzählen, was hätte werden sollen: ein Hansetag mit buntem Markt und vielen Ständen im Ortskern, ein Umzug, für den sich die Bauernschützen Breckerfeld verantwortlich gezeichnet hätten, und ein Festzelt für eine Party und einen Galaabend, das auf dem Marktplatz aufgebaut worden wäre. „Traurigkeit, Wehmut, Enttäuschung“, fasst Tim Buck die Gemütslage zusammen.

Dass es nichts werden würde mit dem Hansetag – im Grunde genommen zeichnete sich das schon mit dem Ausbruch dieser verflixten Pandemie, die runtergerechnet auf die Hanestadt Breckerfeld teilweise Inzidenzen oberhalb der 300er Grenze bescherte, ab. „Erst kam der Lockdown, im Sommer hat sich auf der Organisationsebene wenig getan, und dann sind die Inzidenzen auch wieder gestiegen“, sagt Thomas Lay. Das wäre niemals eine solide Basis gewesen, auf der man eine solche Großveranstaltung mit tausenden Besuchern seriös hätte planen können.

Kein Corona-Kranker mehr in Breckerfeld

Aber dieser Text ist nicht nur einer der Konjunktive, sondern auch einer der Perspektiven. Perspektiven, die an einem Tag verkündet werden, der Mut macht. Freitag ist der erste Tag seit Monaten, an dem es in der Hansestadt (Inzidenz bei Null) keinen einzigen Corona-Kranken mehr gibt.

Von diesen Perspektiven gibt es – basierend auf den kreativen Ideen rund um den Hansetag – so einige: „In der kommenden Woche wird ein neuer Imagefilm fertig“, sagt Thomas Lay. Produziert hat ihn Werner Hahn, der der Hansestadt seit langer Zeit über die Bürgerstiftung und das Bürgertheater verbunden ist und der auch den Galaabend organisiert und moderiert hätte. „Er wird in den nächsten Tagen auf Youtube veröffentlicht und dann hoffentlich über möglichst viele Kanäle verbreitet.“

Perspektiven für ein Stadtfest

Schützenfeste bis September verboten

Nach der aktuell gültigen Corona-Schutzverordnung sind Straßenfeste und Schützenfeste bis zum 1. September verboten. Welche Regelungen im Anschluss greifen, ist noch offen.

Seit 2015 hat Breckerfeld in anderen Städten für den Hansetag geworben. Die offiziellen Einladungen an die anderen Mitglieder des Westfälischen Hansebundes hat das Rathaus allerdings noch nicht verschickt.

Der nächste Hansetag soll jetzt vom 15. bis zum 18. Juli 2022 in Attendorn stattfinden. Das Stadtmarketing Breckerfeld hat bereits für die Vertreter am Stand Hotelzimmer für diesen Zeitraum reserviert.

Mit dem Hansetag wird es zwar nichts, ein Stadtfest aber geht immer. „Das wollen wir auf jeden Fall nachholen“, sagt Bürgermeister André Dahlhaus. Wann allerdings – das ist noch offen. Perspektive eher 2023. „Letztlich ist das auch abhängig von weiteren Lockerungen. Man braucht einen gesicherten Herbst ohne neue Pandemie-Wellen. Sonst macht eine Planung keinen Sinn. Wir werden uns da noch eng mit den Vereinen abstimmen.“

Zumindest einen symbolischen Akt könnte es sogar in diesem Jahr noch geben. Geplant ist ein Vorstandstreffen des Westfälischen Hansebundes, das wiederum in Breckerfeld stattfinden könnte. Mit einer Übergabe der Hanse-Fahne – von Hattingen, wo der Hansetag 2020 ausfallen musste, über Breckerfeld, wo der Hansetag 2021 ausfällt, an Attendorn. „Wir müssen mal gucken, ob und unter welchen Corona-Bedingungen sich das realisieren lässt“, so Dahlhaus, der mit 60 bis 70 Teilnehmern rechnet. „Wenn dann immer noch Abstände eingehalten werden müssen, wird das Martin-Luther-Haus zu klein.“ Bliebe nur noch die Sporthalle...

Auf keinen Fall vergessen werden sollen auch die Anregungen der Breckerfelder. „Wir wollen uns schon jetzt bei allen bedanken, die sich eingebracht haben“, sagt André Dahlhaus. Wer noch weitere Ideen einbringen möchte – Tim Buck sammelt sie: tim.buck@breckerfeld.de, 02338/80940.