Hohenlimburg. Mehr als 500.000 Fans folgen Aysel Gökbas alias „Minzi“ in den Sozialen Netzen. Nun eröffnet sie mit ihrem Mann Okyay ein Atelier in Hohenlimburg
Mehr als 500.000 Menschen folgen Aysel Gökbas alias „Minzi“ in den Sozialen Medien. Nun eröffnet die schrille Hausfrau mit ihrem Ehemann Okyay Gökbas ein Atelier in der Fußgängerzone von Hohenlimburg. Wer den Laden betritt, der trifft auf Regale mit Schmuck und Deko-Artikeln. Doch der Dreh- und Angelpunkt von „Minzis Atelier“ verbirgt sich hinter dem Verkaufsraum: Dort lagern mehrere hundert Teppiche, die über den hauseigenen Online-Shop vermarktet werden.
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„Als die vielen Teppiche geliefert wurden, fehlte anfangs der Platz. Deshalb haben wir das Lager um ein paar Meter verlängert und dafür den Verkaufsraum verkleinert“, erzählt Okyay Gökbas. Klare Sache für ihn: Das Online-Geschäft geht vor. Doch auch die beste Homepage kann nicht das Erlebnis ersetzen, das ein Produkt im Laden bietet. „Wenn der Kunde die Teppiche mit den Händen anfassen kann und mit den Augen vor sich sieht – da kann kein Online-Shop mithalten.“
Video-Klicks in Millionenhöhe
Das Erlebnis vor Ort, dafür soll „Minzis Atelier“ stehen. Das gilt für die Kunden neben der Ware aber auch für „Minzi“ selbst. Denn Aysel Gökbas ist mit lustigen Videos zu einer kleinen Berühmtheit in den Sozialen Medien geworden. Ihre Videos erreichen Klicks in Millionenhöhe, die Fans – ihre „Perlen“, wie sie sagt – kommen aus Ländern von Kanada bis in die Türkei. Vor zwei Jahren wurde sie beim ersten deutsch-türkischen Influencer Award als „Best Comedian“ ausgezeichnet. Ihre Videos: Ein Blick in den „alltäglichen Wahnsinn als Mutter, Ehefrau und Selbstständige“, so schreibt sie bei Instagram. Authentisch, ungeschnitten und nur mit der Handykamera gefilmt. „Mein Hauptjob ist Comedy“, sagt die 39-Jährige.
„Ich bringe Menschen zum Lachen. Wahrscheinlich mache ich irgendwas richtig, dass die Leute mich dafür feiern.“
Werbegesicht für das Atelier
Die Popularität seiner Ehefrau nimmt Okyay Gökbas gelassen. „Sie ist, wie sie ist und in den Videos ist nix gespielt. Eine bessere Werbung für das Atelier kann ich auch nicht haben.“ So gebe es durchaus Fans, die „Minzi“ nur vom Bildschirm des Smartphones kennen und vorbeikommen, um sie in der wirklichen Welt zu sehen. Wegen der Pandemie geht das zurzeit nur per Click & Collect – Online bestellen, bezahlen und abholen im Atelier. Das Ehepaar hofft, dass sie bald auch regulär öffnen können.
Anreize für Laufkundschaft setzen
Auf Dauer soll dann auch nicht allein „Minzi“ dafür sorgen, dass Kundschaft vorbeikommt. „Klar, so ein Werbegesicht ist unbezahlbar. Aber wir wollen so weit kommen, dass sich der Laden selbstständig trägt.“ Als kleinen Anreiz zum Vorbeikommen gibt es im Verkaufsraum verschiedene Deko-Artikel, die so nur im Laden und nicht über den Online-Shop zu bekommen sind. Langfristig soll sich das Angebot vor Ort dann danach richten, was die Laufkundschaft möchte, so Okyay Gökbas. „Was kommt gut an? Was ist zu teuer? Wir wissen es nicht. Aber das wird sich hoffentlich bald ändern.“
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Bleibt die Frage, warum das Ehepaar, das privat auf Emst lebt, ihr Atelier gerade in Hohenlimburg eröffnet? Die Miete und das Ladenlokal hätten zu ihren Vorstellungen gepasst, sagt Gökbas. „Und in der Fußgängerzone gehen genug Leute spazieren. Mit der Mobilität heutzutage ist es sowieso egal, wo du bist: wenn die Leute wollen, dann kommen sie auch mit Bus und Bahn.“
Geschäft über „Click&Collect“
In „Minzis Atelier“ gibt es Teppiche, Deko-Artikel und Schmuck aus eigener Kollektion. Derzeit läuft das Geschäft nur über „Click und Collect“.
Okyay Gökbas war bei der Bundeswehr und hat danach lange in der Personaldienstleistung gearbeitet. Der Schritt in die Selbstständigkeit folgte vor rund zwei Jahren. Seine Frau hat früher Teddys und Selbstgenähtes verkauft.
Im Online-Shop gab es zunächst nur Schmuck, später kamen Teppiche dazu. Die Ware kauft das Ehepaar u.a. über Geschäftspartner in der Türkei.
Die erste Zeit lief das Geschäft von zuhause aus. Das Depot von „Minzis Atelier“ war zuletzt in der Rembergstraße in Hagen. Ende vergangenen Jahres fiel der Entschluss, ein Ladenlokal anzumieten.