Hohenlimburg. Sonja Schulte stellt eigene Bioseifen her und zieht mit ihrer Manufaktur in die Hohenlimburger Innenstadt – trotz Corona-Stillstand.
Gelegenheiten, die sich bieten, sollte man ergreifen. Genau das hat Sonja Schulte gemacht, als sie kurzentschlossen vor einigen Wochen den Mietvertrag für ein Ladenlokal an der Lohmannstraße 4 unterschrieben hat. Sonja Schulte ist der Auftakt einer ganzen Serie an Neueröffnungen und Wechseln in der Hohenlimburger Innenstadt, die die Redaktion in der kommenden Zeit beleuchten wird.
Vor einigen Jahren hatte die Hohenlimburgerin noch einen Künstlerbedarf in der Innenstadt. „Eine Freundin von mir hat außerdem ihre selbstgemachten Naturseifen in meinem Laden verkauft. Doch dann entschied Katja sich, nach Hessen zu ziehen und noch mal etwas ganz anderes zu machen“, berichtet Schulte. Und genau da war sie wieder: die Gelegenheit, die man ergreifen soll. Und auch damals greift Sonja Schulte zu. Kurzerhand entscheidet sie sich dazu, die kleine Manufaktur ihrer Freundin zu übernehmen: „Ich habe von ihr das Sieden gelernt, ihr Werkzeug und viele ihrer Rezepte bekommen.“
Produktion beim Bruder
Anfangs produziert sie nur in einem kleinen, roten Holzhäuschen, das sie extra dafür gebaut hat. Doch schon kurze Zeit später braucht sie mehr Platz für die Produktion und arbeitet von da an im Fachwerkhaus ihres Bruders, mit dem sie dort auch zusammen wohnt.
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„Die Arbeit im Haus meines Bruders ist super und bietet viele Vorteile. Vor allem, wenn es zwischendurch mal einen Kaffee oder ein Stückchen Kuchen vom Bruder gibt“, sagt Schulte und lächelt. Aber auch hier wird es auf Dauer zu eng. „Anfangs habe ich kleine Kokoskugeln im Drogeriemarkt gekauft, mittlerweile bekomme ich die Zutaten in großen 25-Kilo-Eimern geliefert. Da brauche ich einfach mehr Lagerfläche.“
Inzwischen hat Sonja Schulte nun den Schlüssel für das kleine Ladenlokal an der Lohmannstraße. Die Anstreicher sind diese Woche fertig geworden und momentan ist sie eifrig dabei, Regale und Schränke einzurichten und ihre neue Produktionsküche für die Naturseifen aufzubauen. „Ich werden die Seifen hier auch verkaufen, aber in erster Linie ist es für mich eine Werkstatt und ein Lager mit viel mehr Platz.“
Ihre Produkte bestehen neben pflanzlichen- und ätherischen Ölen außerdem aus verschiedenen Blüten und Kräutern. „Wir färben unsere Produkte auch nur mit natürlichen Zutaten wie Tonerde oder Säften. Außerdem ist es uns wichtig, dass wir keine tierischen Fette verwenden“, erklärt sie. Neben Haarseifen, gibt es außerdem Rasurseifen, aber auch Deocremes oder Lippenbalsam. „Wir haben rund 33 verschiedene Seifen, da findet wirklich jeder etwas.“
Die Kunden kommen aus ganz Deutschland, vor allem in Bayern habe sie viele Stammkunden. Aber es kämen auch Bestellungen von den „Isle of Man“ oder aus Frankreich. „Meine Kunden sind junge Leute, aber auch Ältere. Vielen Leuten ist es wichtig, kleinere Unternehmen zu unterstützen und eine Bindung, ein Gesicht zu den Menschen zu haben.“
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Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit und der Bezug zu natürlichen, regionalen Produkten spiele bei vielen Kunden eine immer größere Rolle. Etwa ein Drittel verkaufe sie über das Internet, ein Drittel auf Wochenmärkten und ein Drittel über den Vertrieb durch verschiedene Bio, Natur- und Unverpacktläden.
Vorerst bietet Sonja Schulte in Hohenlimburg den Verkauf nur per Bestellen und Abholen an. Für die Zeit nach der Corona ist in dem neuen Ladenlokal in der Lohmannstraße auch ein Werksverkauf geplant.