Hagen. Eine logistische Meisterleistung: Die Stadt Hagen hat ihre Schulen mit der doppelten Anzahl an Corona-Schutzmasken ausgestattet als vorgesehen.

Der Hagener Stadtverwaltung ist ein echter Coup gelungen: Das Personal aller 56 städtischen Schulen wurde mit insgesamt 360.000 FFP2-Masken ausgestattet. Die Schutzbedeckungen wurden am Mittwoch und Donnerstag in den Lehranstalten verteilt, so dass nun bis zu den Osterferien pro Person und Tag vier Masken zur Verfügung stehen.

Die Landesregierung hatte den Kommunen eigentlich nur die finanziellen Mittel für zwei Masken pro Person zur Verfügung gestellt, doch die Stadt konnte dank guter Beziehungen zu einem Lieferanten die doppelte Menge an Material beschaffen. „Wir konnten unsere Schulen wirklich sehr gut ausstatten“, freute sich Schulamtsleiterin Regina Pott. Mitarbeiter aus nahezu allen Fachbereichen halfen freiwillig mit, die gewaltige Lieferung abzuzählen und zu verteilen.

Masken sind hochwillkommen

Bis hin zu den Mitarbeitern des Offenen Ganztags wird das gesamte pädagogische Personal der Schulen mit den hochwertigen Mund-Nase-Bedeckungen ausstaffiert, lediglich das Reinigungspersonal sowie die Hausmeister werden weiterhin vom Amt für Gebäudewirtschaft versorgt.

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Die Masken dürften den Lehrern hochwillkommen sein, soll doch am 22. Februar in den Grundschulen sowie in den Abschlussklassen der weiterführenden Schulen der Präsenzunterricht wiederaufgenommen werden. Auf das Wechselmodell, bei dem sich Präsenz- und Distanzunterricht abwechseln, haben sich die Lehranstalten in Hagen gut vorbereitet. „Wir sind ganz entspannt und werden uns auch dieser Herausforderung stellen“, sagt Susanne Kühnau, Leiterin der Grundschule Geweke in Haspe.

Lehrer freuen sich auf Rückkehr der Kinder

Auch an der Grundschule in Helfe können die Pädagogen die Rückkehr der Kinder kaum erwarten. Zwar werden auch während des Lockdowns 30 Schüler in der Notbetreuung unterrichtet, doch es sei natürlich etwas ganz anderes, wenn alle Jungen und Mädchen wieder vor Ort erscheinen dürften, so Schulleiterin Annette Barth, die mit einer Steuerungsgruppe ein Konzept für den Wechselunterricht erarbeitet hat: „Wir werden die Klassen in A und B halbieren.“ Montags bis donnerstags werden sowohl die Gruppen A als auch B abwechselnd jeweils zwei Tage in der Schule und zwei Tage zu Hause verbringen, am Freitag soll wöchentlich gewechselt werden.

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Neben den FFP2-Masken soll auch das Angebot an die Lehrer, sich zweimal pro Woche auf Corona testen zu lassen, zur Sicherheit in den Schulen beitragen. „Mit der Rückkehr zum Präsenzunterricht besteht natürlich wieder die Gefahr, dass die Infektion in der Schule übertragen werden kann“, sagt Andreas Mönig, Leiter der Gesamtschule Helfe. Dennoch sei es aus menschlicher Sicht unbedingt zu begrüßen, dass die Kinder und Jugendlichen wieder zur Schule gehen dürften: „Für den Distanzunterricht sind wir ja nun alle nicht ausgebildet, wenngleich wir versucht haben, das Beste aus der Situation zu machen.“

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Ob der wochenlange Lockdown zu schulischen Defiziten bei den Schülern geführt habe und wie groß diese seien, müsse die Zukunft zeigen, so Mönig. Jedenfalls seien mögliche Bildungslücken nicht so schnell wieder aufzuholen: „Das kindliche Gehirn kann man nicht mal eben auf Turbo stellen und ihm befehlen, in drei Tagen zu lernen, wozu es sonst drei Monate Zeit hat.“

Eckpunkte für die Schulen ab 22. Februar

Die Grundschulen und auch die Abschlussklassen in Nordrhein-Westfalen starten ab Montag, 22. Februar, mit einem Wechselmodell. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag erläuterte Schulministerin Yvonne Gebauer zudem: FFP2-Masken stehen für Lehrer und für alle anderen Mitarbeiter ab 22. Februar bereit (in Hagen sind diese bereits erteilt worden). Bis zu den Osterferien sind zwei Corona-Tests pro Woche möglich. Klassenfahrten bis 15. Juli werden abgesagt.

Eckpunkte für die Öffnung der Grundschulen: gleicher Umfang von Präsenz- und Distanzunterricht, konstante Lerngruppen, nach Möglichkeit im Präsenzunterricht die Fächer Deutsch, Mathe und Sachkunde als Schwerpunkt, Gestaltung der Wechselintervalle liegt bei den Schulen – länger als fünf Tage ohne Präsenzunterricht darf aber nicht sein, OGS-Notbetreuung wird auch wieder angeboten – ebenso das Angebot „Distanzunterricht in der Schule“, Sport wenn möglich draußen – in der Halle mit Schutzmaske (außer bei extremer Anstrengung), Vergleichstest VERA3 (für alle­ dritten Klassen im April/Mai) verschoben – auf frühestens September.

Eckpunkte für die Öffnung für Abschlussklassen: gleicher Umfang von Präsenz- und Distanzunterricht, konstante Lerngruppen, Regel gilt für alle Klassen, die an zen­tralen Prüfungen teilnehmen – dazu alle Klassen in der Qualifikationsphase (also auch Klassen, die erst im nächsten Jahr Abitur machen), Sport für Abiturienten mit Prüfungen in Sport: Sportstätten werden dafür geöffnet (ggf. nicht an allen Schulen).