Hohenlimburg. Ein Wohngebäude aus der Brauhausstraße ist unter den 180 Projekten, die beim landesweiten „Tag der Architektur“ präsentiert werden

Für den Hohenlimburger Bauverein war es der erste Neubau nach 22 Jahren – und das Ergebnis ist nun ein Objekt für die Galerie. Denn das neu errichtete Wohnhaus an der Brauhausstraße ist unter den 180 Bauprojekten in NRW, die morgen beim „Tag der Architektur“ präsentiert werden.

Der Aktionstag läuft an verschiedenen Tagen in allen Bundesländern und bietet Architekten eine Plattform, um ihre Projekte der Öffentlichkeit zu zeigen. Dass der Neubau an der Brauhausstraße in Elsey zu den vorzeigbaren Bauprojekten bundesweit zählt, davon ist Oliver Hoppe vom Architekturbüro Schenten und Partner überzeugt. Die Planer aus Hagen haben das Projekt an der Brauhausstraße realisiert.

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„Von den ersten Gesprächen mit dem Hohenlimburger Bauverein bis zur Fertigstellung des Objekts hat es nur knapp zwei Jahre gedauert. So schnell geht das häufig nicht“, meint Hoppe und hebt dabei auch eine gute Zusammenarbeit mit den Baubehörden hervor. „Entstanden ist ein Objekt, bei dem die Kostenvorgaben eingehalten wurden, ohne auf Billig-Bauweise zu setzen.“

Kaum Bautätigkeit

Vorzeigbar gerade in einer Region, in der die Zahl der fertig gestellten Wohnungen pro 10.000 Einwohnern so niedrig ist wie nirgendwo sonst in Nordrhein-Westfalen. Das Statistische Landesamt IT.NRW beziffert für Hagen eine Wohnungsbauquote von 6,2 – den landesweit zweitniedrigsten Wert nach Gelsenkirchen. Im Vergleich zum Jahr 2018 hat die Bautätigkeit in Hagen zudem noch einmal massiv abgenommen. Auch im Regierungsbezirk Arnsberg ist die Quote mit 19,2 sehr niedrig, anders als etwa in den Regierungsbezirken Köln (30,5) oder Münster (33).

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„Neubauten sind eigentlich in allen Bereichen gefragt“, sagt Hoppe und will mit positiven Beispielen wie dem Objekt an der Brauhausstraße auch ein Signal setzen und für mehr Bautätigkeit vor Ort werben. Beim „Tag der Architektur“ präsentiert das Büro Schenten und Partner aus dem hauseigenen Portfolio neben dem Neubau noch zwei Einfamilienhäuser an der Mühlbachstraße in Dahl (Bild rechts).

Keine öffentliche Führung

Eigentlich gehört es zu dem alljährlichen Aktionstag dazu, dass die vorgestellten Projekte in einem festgelegten Zeitraum für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Wegen der Corona-Situation werden die Projekte in diesem Jahr aber nur im Internet und in einer Broschüre vorgestellt. Zunächst geplante Führungen mussten abgesagt werden, auch durch das neue Wohnhaus an der Brauhausstraße.

„Es würde in der jetzigen Situation nicht helfen, wenn die Menschen dicht gedrängt durch die Flure gehen“, sagt Ulrich Schulze-Witteborg vom Vorstand des Hohenlimburger Bauvereins.

Dieser sieht sich mit Projekten wie dem Neubau auf gutem Kurs und will weiter aktiv bleiben. „Unser Schwerpunkt in diesem Jahr liegt auf der Modernisierung“, sagt Schulze-Witteborg und verweist auf mehrere Immobilien aus dem Altbestand, die in den kommenden Monaten Schritt für Schritt saniert werden sollen, wie etwa am Hülsemannweg 1, an der Brauhausstraße 10-14, Bruckstraße 2-8a und der Lievinstraße 12. Grundsätzlich sei weiterhin eine hohe Nachfrage nach Wohnraum zu spüren, auch in der Corona-Zeit.