Hohenlimburg. 1807 Wohnungen, aber nur 154 Mieterwechsel im Jahr. Der Hohenlimburger Bauverein zieht ein positives Fazit und will investieren.

Es ist ein Zeichen der Kontinuität: 1807 Wohnungen hat der Hohenlimburger Bauverein in seinem eigenen Bestand. Im vergangenen Jahr gab es aber gerade mal 154 Mieterwechsel. Eine Fluktuationsrate von 8,5 Prozent – und damit noch etwas geringer als im Jahr zuvor. Sieben fristlose Kündigungen und drei Räumungsklagen binnen eines Jahres sprechen angesichts der hohen Zahl an Wohnungen auch eher für ein ruhiges Verhältnis zwischen Mieter und Mieterschaft.

Entsprechend positiv auch das Fazit von Ulrich Schulze-Witteborg, dem Vorstandsvorsitzenden des Hohenlimburger Bauvereins, bei der Vertreterversammlung. Der Neubau in der Brauhausstraße geht voran, aber auch in den Altbestand soll weiter investiert werden. „Auch wenn ich kein konkretes Datum nennen kann: Als nächstes stehen 14 Wohneinheiten an der Brauhausstraße 10 bis 14 und am Hülsenweg 1 an – die haben wir ab dem Jahr 2020 auf der Agenda“, so Schulze-Witteborg..

Weitere Neubauten werden geprüft

Weiter werden aber auch Neubauten geprüft: Der Hohenlimburger Bauverein hatte schon in den vergangenen Jahren das umgesetzt, was die Wohnungsmarktstudie für Hagen empfiehlt: Nicht mehr zeitgemäßen Wohnraum vom Markt nehmen, aber durchaus neuen, zeitgemäßen schaffen. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits 140 Wohnungen abgerissen“, so der Vorstandsvorsitzende. „Und dadurch stehen 14.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.“

Ob Neubau oder Investitionen in den Bestand: Der Hohenlimburger Bauverein will auf jeden Fall eine große Bandbreite an Zielgruppen abbilden – von Senioren über Singles bis hin zu Familien.

Stefan Trebels, stellvertretender Schriftführer des Hohenlimburger Bauvereins, bei der Vertretervesammlung im Bürgersaal Hohenlimburg.
Stefan Trebels, stellvertretender Schriftführer des Hohenlimburger Bauvereins, bei der Vertretervesammlung im Bürgersaal Hohenlimburg. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Denen, das ist erklärtes Ziel, soll auch ein angenehmes Wohnumfeld ermöglicht werden: Sei es durch eine Müllbeseitigung, die dank Unterflursystemen überquellende Tonnen verhindert, sei es durch Kooperation mit Pflegediensten, die Mietern ein langes Verbleiben in der Wohnung ermöglicht. Oder sei es durch eine Kinder-Groß-Tagespflegestelle, wie sie jüngst in einer Wohneinheit des Bauvereins an der Mozartstraße eingerichtet worden ist, um eine ortsnahe Kinderbetreuung zu sichern.

Leerstandsquote bei fünf Prozent

Die Leerstandsquote, so Ulrich Schulze-Witteborg, liege bei etwa fünf Prozent, der Wert habe in den vergangenen Jahren abgesenkt werde können. Und die im Vergleich zum Rest des Stadtgebietes eher gemäßigte Zuwanderung von Ausländern ermögliche es auch, dass die Integration in den Wohnquartieren in Hohenlimburg gelinge: „Da gibt es ein ausgesprochen positives Miteinander.“

24 Mitarbeiter (inklusive zwei Azubis und zwei Vorstandsmitglieder) sowie einige geringfügig Beschäftigte sind beim Hohenlimburger Bauverein in Lohn und Brot. Die Zahl soll auch so bleiben: „Es haben und werden uns altgediente Kolleginnen und Kollegen verlassen. Aber ich bin froh, dass wir diese durch eigene Auszubildende ersetzen können“, so Schulze-Witteborg.

Bei der Vertreterversammlung wurden Paul Krampe und Michael Beckert, erster und zweiter Vorsitzender des Aufsichtsrat, erneut in das Aufsichtsgremium gewählt.