Hagen. Die Zahl der Arbeitslosen in Hagen ist in der Corona-Krise auf 12.100 gestiegen. Das hat die Agentur für Arbeit bekanntgegeben.
Der Arbeitsmarkt in der Stadt Hagen war auch im Mai von den Folgen der Corona-Pandemie geprägt. Die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Hagen stieg nochmals um über 500 oder 4,5 Prozent auf 12.100 und war damit für einen Monat Mai völlig untypisch. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,4 Punkte auf 11,9 Prozent.
Vor einem Jahr waren es gut 2000 Arbeitslose weniger, die Quote lag nur 10,0 Prozent. Die aktuelle Entwicklung unter Corona ist nach Einschätzung der Agentur für Arbeit das Gegenteil von dem, was für die Jahreszeit saisonal üblich wäre.
Firmen stellen derzeit kaum ein
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„Die Arbeitslosigkeit steigt, weil weniger Menschen aktuell eine Beschäftigung finden. Derzeit wird kaum eingestellt, und gleichzeitig sind so viele Unternehmen in Kurzarbeit wie noch nie“, so Katja Heck, neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Hagen. „Seit Beginn des Shutdowns Mitte März haben fast 1800 Unternehmen in Hagen Kurzarbeit für mehr als 31.000 potenziell betroffene Arbeitnehmer angezeigt, im gesamten Agenturbezirk sogar nahezu 5000 Betriebe mit 75.000 möglichen Kurzarbeitern.
Im Vordergrund stehe jetzt, dass die Unternehmen das Kurzarbeitergeld auch schnellstmöglich erhalten. Dafür sei es wichtig, dass diese die Abrechnungen so früh wiemöglich und vollständig einreichen, damit die Zahlungen zeitnah erfolgen könnten.
Nur ein kleiner Anstieg gegenüber dem Monat April
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Die Gesamtentwicklung der Arbeitslosigkeit beruht auf einer steigenden Zahl von Menschen in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung, die sich arbeitslos gemeldet haben. 3.335 waren Ende Mai Kunden der Arbeitsagentur (251 oder 8,1 Prozent mehr als im Vormonat) und 8.765 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (270 oder 3,2 Prozent mehr). Erneut waren von dieser Entwicklung alle Zielgruppen in beiden Rechtskreisen betroffen.
Bedingt durch die anhaltende Pandemie wurden auch im Mai nur sehr wenige Arbeitskräfte neu eingestellt. 184 neue Stellen bedeuteten gegenüber dem katastrophalen April zwar einen kleinen Anstieg um 26 oder 16,5 Prozent, doch in Relation zum Vorjahresmonat zeigte sich ein Rückgang um 223 Stellen oder um mehr als die Hälfte. Erneut hatten nur der Handel und die Logistik sowie das Gesundheitswesen ähnlichen Kräftebedarf wie zuvor, alle anderen Branchen hatten teils erhebliche Rückgänge.
Fast 30 Prozent weniger freie Stellen als vor einem Jahr
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Der Zahl der gemeldeten Stellen insgesamt bei der Arbeitsagentur erhöhte sich leicht um 27 oder 1,6 Prozent auf 1.750 Stellen, war aber um 731 geringer als im Vorjahr (-29,5 Prozent).
Das Niveau der Kurzarbeit ist schon jetzt doppelt so hoch wie im gesamten Jahr 2009 während der Wirtschafts- und Finanzkrise. „Unser Hauptaugenmerk liegt inzwischen auf der Prüfung der Abrechnungslisten und der Auszahlung des Kurzarbeitergeldes“, so Heck weiter. „Damit zeigt sich auch erst die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit. Dafür haben wir das Personal in diesem Bereich massivverstärkt.“
Mit der schrittweisen Lockerung der Pandemiemaßnahmen sollte nach Einschätzung der Arbeitsagentur die Dynamik der Arbeitsmarktverschlechterung weiter abnehmen. Doch bis zu einer echten Besserung sei es noch ein weiter Weg. Wichtig sei die Entwicklung in den zahlreichen kurzarbeitenden Betrieben. Kurzarbeit biete die Chance, Beschäftigten in dieser Zeit zu qualifizieren.