Haspe. Die Corona-Krise trifft die Reisebranche mit Wucht. Wikinger Reisen in Hagen-Haspe hat 71 Mitarbeitern gekündigt. Die Aussichten sind nicht gut.

Der Reiseveranstalter Wikinger mit Sitz in Haspe hat 71 Beschäftigen gekündigt, darunter neun Mitarbeitern, die sich in der Probezeit befanden.

„Den Mitarbeitern in der Probezeit haben wir am 17. März gekündigt, an dem Tag, als die weltweite Reisewarnung ausgesprochen wurde“, teilt Daniel Kraus auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Der Hauptgesellschafter von Wikinger erklärte am Freitag, dass die 62 Festangestellten (darunter auch Mitarbeiter in Teilzeit) am 24. März die Kündigung erhalten haben. Für die verbleibenden Mitarbeiter wurde Kurzarbeit angezeigt (wir berichteten).

Der Spezialist für Wander- und Fernreisen beschäftigt in Haspe 155 Mitarbeiter, „wir haben die Massenentlassung bei der Agentur für Arbeit angezeigt“, so Kraus. Zum Hintergrund: Entlässt ein Betrieb mehr als zehn Prozent der Belegschaft, spricht man von einer Massenentlassung.

Sozialauswahl-Kriterien

Kraus versichert, man habe bei den Entlassungen Sozialauswahl-Kriterien angelegt, „sämtliche Bereiche mit Ausnahme des IT-Bereichs sind betroffen.“ Er, Kraus, habe sich zu dem Schritt gezwungen gesehen, da der Reiseveranstalter weltweit agiere und von der weltweiten Krise voll getroffen sei. Einen Betriebsrat gibt es bei Wikinger nicht, „den haben wir nie gebraucht, wir haben uns mit den Beschäftigten immer so geeinigt“, sagt der Hauptgesellschafter.https://www.wp.de/video/clips/hagen-drohnenaufnahmen-zeigen-innenstadt-aus-der-luft-id228831495.html

Er gehe davon aus, dass das Gäste- und Umsatzniveau frühestens 2025 das Niveau von 2019 wieder erlangen würde. 2019 hat Wikinger 122 Millionen Umsatz verbucht, für 2020 geht Kraus von maximal 50 Millionen Umsatz aus.