Hohenlimburg. Das Unternehmen Blesel ist gezwungen, einen neuen Weg in der Krise zu gehen. Das funktioniert. Vor allem mit Schutzmasken.
Wäre Burkhard Blesel untätig geblieben, vielleicht wäre das seit 76 Jahren in Hohenlimburg ansässige Unternehmen für Büromöbel- und bedarf dann in den kommenden Wochen einfach von der Bildfläche verschwunden. Doch mitten in der Corona-Krise schwenkte Blesel um. Er und sein 45-köpfiges Team verkaufen den langjährigen Kunden nun das, was in der Corona-Krise am meisten benötigt wird.
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Atemschutzmasken „FFP2“, Mund- und Nasenschutz, Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe, Toiletten- und Handtuchpapier und mehr. Burkhard Blesel hat binnen kürzester Zeit ein neues Netzwerk aufgebaut, durch das er die hoch begehrten Produkte beziehen und vertreiben kann. „Über holländische Freunde bin ich in Amsterdam mit jemandem in Kontakt gekommen, der zum Beispiel Mundschutze einführt“, sagt Blesel, der das Unternehmen seit 1991 in zweiter Generation nach Vater Otto führt.
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Allein 265.000 Masken verkaufte das Blesel-Team im April, was den Monat für das Unternehmen rettete. Allein die Märkischen Kliniken in Lüdenscheid nahmen Blesel 20.000 Stück ab. 280.000 weitere Masken sind auf dem Weg nach Hohenlimburg. Blesel: „Im Mai haben wir noch eine gute Auftragslage, ich merke aber, dass sich viele Kunden auch schon eingedeckt haben.“ Er merkt aber auch, dass viele den Zusammenhang zwischen Blesel und Corona-Schutz-Produkten noch gar nicht kennen.
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Viele machen mit der Not der Menschen auch ein dickes Geschäft
Die begehrten FFP2-Schutzmasken verkauft Blesel aktuell für 3,95 Euro pro Stück. Einwegmasken werden für 79 Cent verkauft. Im Möbel- und Bürobedarfsgeschäft erlebt das Unternehmen einen nie dagewesenen Einbruch durch Corona. Blesels Stammkundschaft besteht aus Firmen, Verwaltungen und Dienstleistern. Dazu gehören auch viele Krankenhäuser, soziale Einrichtungen und viele Kindergärten. Niemand von denen orderte zuletzt mehr Möbel oder anderes Büro- und Verbrauchsmaterial.
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„Aber alle sind auf Hilfsmittel zum Infektionsschutz angewiesen“, sagt Blesel. Und auf diesen Markt schwenkte er kurzerhand um. Dort ist er nicht allein, sondern auch unter vielen, die die Not der Menschen ausnutzen und beispielsweise Masken zu Wucherpreisen anbieten.
„Da muss ich sehr vorsichtig sein. Erstmal dürfen solche wichtigen Mittel nicht zu hochpreisig sein und dann muss man auch genau auf die Zertifizierung achten und sicher gehen können, wo die Mittel produziert worden sind“, sagt Blesel. Ein Großteil komme aus China
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Fraglich, wie es nach Corona wird und wie die Unternehmen reagieren
Wie es nach Corona weitergeht, steht für Blesel genau so in den Sternen wie für viele andere Unternehmen. Ob sofort wieder Möbel und Materialien geordert würden, müsse man sehen. Fraglich sei auch, über wie viel Geld Firmen und Institutionen dann noch verfügen.