Nahmertal. Weil Gäste trotz Verbots wiederholt bewirtet werden, entzieht das Ordnungsamt dem Pächter kurzerhand die Konzession.
Der Bach plätschert, die Vögel singen, Wanderer spiegeln sich in den Fischteichen und in der Luft liegt Frühlingsduft. Doch der friedliche Schein an den Brenscheider Mühlen im Nahmertal trügt. Dem Wirt des Waldrestaurants Brenscheider Mühle ist vorläufig die Konzession wegen des Verstoßens gegen Corona-Auflagen entzogen worden. Und auch mit einer Baustelle gibt es Ärger im Dörfchen, das streng genommen zu Nachrodt-Wiblingwerde gehört, für viele Hohenlimburger aber ein beliebtes Ausflugsziel im Nahmertal ist.
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Mitten im Ort war zuletzt eine Sackgasse entstanden. Dort hatte am 20. März ein Haus gebrannt, das direkt an die kleine Straße grenzt. Ein Sachverständiger stellte daraufhin fest, dass die Verkehrssicherheit nicht gewährleistet werden kann. Zunächst müssten Teile des Dachs entfernt werden. „Daraufhin war klar, dass wir die Straße für den Verkehr zwischen Nahmer Tal und L 692 sperren müssen. Dies ist auch geschehen. Für die Anwohner haben wir eine provisorische Umleitung ermöglicht. Sie kommen problemlos zu ihren Häusern“, erklärte zuletzt Mark Wille von der Gemeinde. Über eine kleine Schotterfläche führt diese um den dicken Baum vor der Kornmühle. „Das ist absolut nicht für viel Verkehr geeignet“, betonte Wille. Mittlerweile ist die Durchfahrt wieder möglich.
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Motorradfahrer und Wanderer werden im Biergarten einfach bewirtet
Vor Ort regte sich vor allem Tilemachos Delisavvidis auf. Er ist der Pächter des Ausflugsrestaurants. „Die Arbeiten sind fertig. Warum machen die das nicht frei? Das ist geschäftsschädigend“, sagte er noch am Ostersonntag.
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Eine Aussage, die Nachrodts Ordnungsamtsleiter Sebastian Putz doch ein wenig irritierte. „Die Zufahrt zu seinem Restaurant ist frei – allerdings darf er wegen Corona ja eh nicht öffnen.“
Doch das schien den Wirt wenig zu stören. Schon zuvor war er dem Ordnungsamt aufgefallen. Dort hatten sich einige Motorradfahrer und Wanderer im Biergarten versammelt und waren offensichtlich auch bewirtet worden.
Schon am nächsten Tagen waren wieder Gäste dort zu sehen
„Die Situation war so, dass die Gäste weit auseinander saßen. Dennoch ist es einfach nicht erlaubt. Die Getränke und Speisen dürfen nur zum Mitnehmen angeboten werden“, erklärte Putz. Man habe daraufhin das Gespräch mit dem Betreiber gesucht. Ohne Erfolg. Denn schon am nächsten Tag waren wieder Gäste da.
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Daraufhin wurde die Konzession vorläufig entzogen. „Das bedeutet, dass an der Brenscheider Mühle keine Speisen mehr zubereitet werden dürfen und nur noch Getränke ohne Alkohol zur Mitnahme verkauft werden dürfen sowie eingeschweißte Speisen“, erklärt Sebastian Putz.
Am Ostersonntag rückten erneut Polizei und Ordnungsamt an. Wieder hatten es sich Ausflügler hier gemütlich gemacht. Nun drohen härtere Konsequenzen. Wie genau die aussehen könnten, ist unklar. „Das ist ein laufendes Verfahren. Dazu kann ich keine Auskunft geben.“
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Für diese Zeitung war der Wirt gestern für eine weitere Stellungnahme nicht zu erreichen.
Der Bewohner des abgebrannten Hauses gegenüber kann auf absehbare Zeit nicht dorthin zurück. Die Gemeinde Nachrodt erklärt, er habe privat eine Unterkunft organisieren können. Die Gemeinde sei in diesem Fall nicht tätig geworden.