Oberhagen. Seit Jahrzehnten parken die Anwohner der Sunderlohstraße in Hagen wie sie eben parken. Doch jetzt gibt es dafür plötzlich Knöllchen.
Und letztlich gilt dann eben doch, was eigentlich gilt: Die Anwohner der Sunderlohstraße in Oberhagen müssen die Verärgerung über verteilte Strafzettel in ihrer Straße wohl runterschlucken. Dabei hatte sich jahrzehntelang niemand beschwert. Jetzt aber doch.
Es ist eine Geschichte, wie sie diese Redaktion auch schon in anderen Vierteln der Stadt erzählt hat. Spielbrink, Quambusch, Kipper Geweke, Fleyerviertel, Ischeland oder Altenhagen. Seit gefühlten Ewigkeiten parken die Anwohner ihre Autos – mal aufgeschultert, mal ganz auf der Fahrbahn – vor ihren Wohnhäusern und niemanden scheint das zu stören. „Das ist doch hier bei uns in der Sunderlohstraße genau so“, sagt der langjährige Anwohner Rolf Hesse. „Wieso denn jetzt auf einmal dieser Ärger?“
Auch interessant
Mit „Ärger“ meint er, dass das Ordnungsamt vor einiger Zeit den Kontrolldruck hier erhöht und Strafzettel verteilt hat. In der Sunderlohstraße darf nur auf der Fahrbahn und nicht aufgeschultert geparkt werden.
Thomas Lichtenberg, Leiter des Hagener Ordnungsamtes: „Wenn auf beiden Seiten der Sunderlohstraße auf der Fahrbahn geparkt wird, bleiben – vereinfacht gesagt – keine 3,50 Meter auf der Straße übrig, damit zum Beispiel Rettungsfahrzeuge ordentlich hindurchkommen können.“ Deshalb stellen sich viele Anwohner aufgeschultert hin. Streng genommen dürfte nur auf einer Seite der Fahrbahn geparkt werden. Dass seine Behörde hier wieder verschärft kontrolliert habe, hänge mit einem Hinweis der Hagener Feuerwehr zusammen, die sich über die Enge beschwert habe.
Auch interessant
CDU mit Parkraum-Idee für das gesamte Hagener Stadtgebiet
Die letzten Knöllchen liegen nun schon wieder einige Tage zurück. Das Ordnungsamt kann den Park-Kontrolldruck in den Wohnvierteln angesichts der Corona-Krise nicht so hochhalten wie sonst, weil beispielsweise kontrolliert werden muss, ob sich die Bürger an die verhängte Kontaktsperre halten.
Nach Vorstellungen der CDU soll es in Hagen künftig ein sogenanntes „Modulares Parkraumbewirtschaftungskonzept“ geben. Die Idee der CDU besteht darin, abhängig von der Anzahl der Gewerbebetriebe und Wohnungen in einem jeweiligen Quartier tagsüber die Stellplätze sowohl für Anwohner mit Parkausweis, aber auch für Kurzzeitparker mit Parkscheibe, Park-App oder Bon vom Parkscheinautomaten zur Verfügung zu stellen.
Auch interessant
Dabei soll die Verwaltung für jedes Quartier maßgeschneiderte Instrumente für ein modulares Parkraumbewirtschaftungskonzept entwickeln. In den Abend- und Nachtstunden steht dann das Anwohnerparken im Vordergrund. Ein test für das Konzept solle zunächst in der Hagener Innenstadt gemacht werden. Erst in einem weiteren Schritt dann auch in den Hagener Nebenzentren.