Hohenlimburg. Die neue Verkehrsregelung an der Wiesenstraße sorgt für Protest bei Anwohnern. Denn neue Parkverbote verschärfen den Parkplatz-Mangel vor Ort.
Kaum sind die neuen Schilder aufgestellt, bricht das Chaos aus – überspitzt formuliert. Denn so fühlt es sich seit Mittwoch zumindest für viele Anwohner der Wiesenstraße an. Verbunden mit der neuen Einbahnstraßenregelung gelten dort nun neue Halteverbote. Der Bedarf an Parkplätzen in dem eng bebauten Wohngebiet ist aber weiter groß.
Ein „Schilderwald“
„Wir wussten zwar, dass sich etwas ändert. Aber in dieser Größenordnung hätten wir nicht damit gerechtet“, sagt Carola Weedow, Anwohnerin von der Wiesenstraße. Sie fand die aufgestellten Markierungen kaum aussagekräftig und stört sich an den vielen neuen Halteverboten. Zwar sei die neue Regelung zur Einbahnstraße in Ordnung. „Aber wir Anwohner sind alle überfordert mit den ganzen Schildern zum Parkverbot – das ist eine völlige Katastrophe.“ Sie hätte sich gewünscht, dass mit den neuen Parkverboten auch alternative Parkflächen für die Anwohner geschaffen werden.
Ehemann Ralf Weedow hat derweil schon eine Gruppe auf Facebook gegründet: „Parken in der Wiesenstraße“. Er hoffe, mit Anwohnerschaft und Beteiligten aus Politik und Verwaltung eine bessere Lösung zu erreichen. „Man sollte etwa die Verbotsflächen auf der Straße markieren, statt mit vielen Schilder zu verwirren“, schlägt er vor.
Zwar sei die Regelung zuvor auch nicht ideal gewesen. „Aber jetzt hat man Regen gegen Orkan getauscht.“
Kritik vom Bauverein
Auch der Hohenlimburger Bauverein, dem mehr als 130 Wohnungen an der betroffenen Wiesenstraße und Breitenbruch gehören, äußert Kritik an der aktuellen Lösung. „Das ist definitiv eine Verschlechterung, die aus meiner Sicht so nicht bestehen bleiben kann“, sagt Ulrich Schulze-Witteborg, Vorsitzender des Bauvereins. „Die Situation können wir für unsere ansässigen Mieter nicht verantworten.“ Er würde es begrüßen, wenn man mit den Verantwortlichen in einen Dialog treten könne, um dauerhaft eine vernünftige Regelung zu finden.
Anfang diesen Jahres hatten CDU und Bürger für Hohenlimburg in einem gemeinsamen Antrag gefordert, die Wiesenstraße als Einbahnstraße auszuweisen. Damit sollte laut Antrag der hohe Park-Druck auf der Wiesenstraße gemindert werden. Damals hatten sich Polizei und Verwaltung gegen die Idee ausgesprochen, aus der Wiesenstraße eine Einbahnstraße zu machen.
Dagegen störten sich die Fraktionen an beschädigten Fahrzeugen wegen des Gegenverkehrs und den Schwierigkeiten beim Rangieren. “Wir wollten die Einbahnstraße, um Konflikte zu vermeiden, die zuvor durch den beidseitigen Verkehr entstanden sind“, so Schmidt. Von Parkverboten sei in der Debatte aber keine Rede gewesen. Er wolle nun über Gespräche mit Verantwortlichen versuchen, die Halteverbots-Regelung zu kippen.
Auf Anfrage verweist die Stadt Hagen auf den starken Begegnungsverkehr vor Ort, der durch die Regelung gemindert werden soll. Einbahnstraße und wechselseitige Parkverbote seien daher von den Verkehrsplanern „absichtlich geplant“, so Clara Berwe, Stadtsprecherin. „Und die Politik hat es so beschlossen. Es braucht Mittel, um die Geschwindigkeit vor Ort zu reduzieren, auch wegen der nahen Schule.“ Auch bei der Stadt seien Rückmeldungen von Anwohnern angekommen. „Und da gab es auch positive Stimmen.“