Vorhalle/Emst. Für die wütenden Bürger in Vorhalle und im Felsental auf Emst sind plötzlich doch Alternativen in Sicht. Der Beschwerdeausschuss rückte aus.
Nach teilweise emotional aufgeladenen Vor-Ort-Terminen am Montag und am gestrigen Dienstag gelang im Beschwerdeausschuss gestern Abend doch noch so etwas wie eine Versachlichung und die Suche nach Kompromissen. Am Vorhaller Fuß des Tückings ist eine Lösung für die Bürger in Sicht. Im Felsental, wo zum Leidwesen der Anwohner seit einem Monat die Buslinie 527 verkehrt, steht immerhin zu erwarten, dass im Umweltausschuss über eine mögliche Alternative diskutiert wird.
Blickpunkt Vorhalle
Knapp 30 Bürger und dazu Mitglieder der Bezirksvertretung Nord kamen gestern an der Straßenecke Sporbecker Weg/Wolfskuhler Weg am Fuße des Tückings zusammen. Dass hier in absehbarer Zeit ein rund 18 Meter breiter Kreisverkehr entstehen soll, zu dem auch sichere Überquerungsstellen für Fußgänger gehören, sorgt im Allgemeinen für eine erste Beruhigung bei den verärgerten Anwohnern.
Dass die Stadt aber in der Stichstraße Funckenhausen ein beidseitiges Parkverbot eingezogen hat, brachte das Fass zuletzt erneut zum Überlaufen. Die Folge ist nämlich, dass die Anwohner, die im vorderen Bereich der Anfahrt des Tückings leben, dort nicht mehr parken können. Folglich stellten sie ihre Fahrzeuge zuletzt an den Wolfskuhler Weg, was für Rückstau und unnötige Enge in beide Richtungen sorgte.
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Lena Borowski aus der Planungsverwaltung hatte, wenn auch zum erneuten Ärger der Anwohner, vor Ort erklärt, dass die Rechtslage nichts anderes als Parkverbote in Funckenhausen zulasse. Denn: Rettungswagen und die Müllabfuhr kommen hier sonst nicht durch.
Doch im Beschwerdeausschuss gestern Abend zeichnete sich eine Lösung ab. Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksvertretung-Nord, zu prüfen, ob eine Ablaufrinne neben der Straße geschlossen werden kann, um die Fläche zu verbreitern, so dass geparkt werden kann und Rettungsfahrzeuge immer noch ordentlich hindurch fahren können.
Blickpunkt Felsental
Die noch bei einem Vor-Ort-Termin am Montag sehr aufgeregten Anwohner des Felsentales auf Emst kamen mit einem Alternativ-Vorschlag in die Sitzung. Statt durch das Felsental solle die Linie 527 zwei Zusatzschleifen durch zwei Wendehammer der Straße Am Waldesrand drehen, um danach auf ihre alte Streckenführung zurückzukehren. Der Vorschlag beruhigte die Debatte.
Verkehrs-Manager Hartmut Koch von der Straßenbahn erklärte allerdings, dass man „nicht nach einem Monat neuer Linienführung direkt auf eine Alternativroute umschwenken muss“. Zumal sich erste Fahrgastzahlen positiv darstellen würden und es von den Busfahrern keine negative Rückmeldungen gebe.
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Der Ausschuss nahm die Beschwerden der Anwohner, die zusätzlich auf die Bus-Geschwindigkeiten, die wegen der Enge der Straße überfahrenen Bürgersteige und den schwierigen Begegnungsverkehr hinwiesen, sehr ernst.
So gibt es nun eine Empfehlung an den Umweltausschuss (und den zuständigen Unterausschuss Mobilität), dass das Einhalten von Tempo 30 und die Alternativroute geprüft werden sollen. Nach mehreren Monaten soll Zwischenbilanz gezogen werden. Und: Dabei und bei künftigen Linien-Veränderungen dieser Art sollen die Bürger einbezogen werden.
Zum Hintergrund des Bürger-Ärgers
Die Buslinie 527 wird unter anderem nun durch das Felsental geführt, weil die Wohnbereiche am Waldesrand besser angebunden werden sollen.
Die Anwohner beklagen, dass das von der Straßenbreite her eigentlich gar nicht gehe. Zudem habe sich das Sicherheitsempfinden in der Straße, auch für die Kinder, deutlich verschlechtert. Hinzu komme, dass einige Anwohner befürchten, dass der Immobilienwert sinken könne, weil die negativen Folgen der Buslinien-Änderung Einfluss darauf haben.
Dass, wie von den Anwohnern angeblich gemessen, Busse mit bis zu 45 oder 50 Stundenkilometern in das Felsental hinabfahren würden, hält die Straßenbahn angesichts der Leistung der Busse für absolut unmöglich.