Altenhagen. Großeinsatz der Polizei in der Silvesternacht in der Alleestraße in Altenhagen. Es kam zu Pöbeleien und Provokationen gegen die Beamten.

Als es in der Silvesternacht ab 0 Uhr über Hagen knallte und funkelte, mischten sich nach wenigen Minuten wie immer auch Martinshörner unter das Zischen und Knallen. Zu wirklich gefährlichen Bränden ist es dabei zum Glück nicht gekommen, dafür erneut zu unschönen Szenen in der Alleestraße in Altenhagen, wo die Einsatzkräfte in den vergangenen Jahren immer wieder vor große Probleme gestellt wurde.

Zwischen 22 und 3 Uhr morgens kam es laut Hagener Feuerwehr zu 50 Einsätzen. 31 im Rettungsdienst und 18 im Brandschutz. Neben zehn brennenden Mülltonnen wurde sechs Balkon-Brände gelöscht.

Auf ihrer Facebook-Seite beschreibt die Hagener Feuerwehr allerdings, dass sie fassungslos sei, was den Rettungskräften in Altenhagen zugestoßen sei. „In Aufruhr versetzte uns ein Notruf einer unserer Rettungswagenbesatzungen, welche im Stadtteil Altenhagen versuchte, einer in Not geratenen Person zu helfen und plötzlich von einem Bürger verbal und körperlich angegriffen wurde. Glücklicherweise konnten sich alle in den Rettungswagen „retten“, das machte den Angreifer doch offensichtlich so wütend, dass er auf den Rettungswagen einschlug und -trat. Als wäre eine solche Attacke aber nicht genug, wurde der Rettungswagen zusätzlich mit Raketen und anderen Feuerwerkskörpern beschossen.️ ️Ein weiteres Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr wurde durch Beschuss von Feuerwerk ebenfalls leicht beschädigt. Wir sind absolut fassungslos.“

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Auch die Polizei geriet in Altenhagen in Schwierigkeiten. Streitigkeiten waren dort kurz nach Mitternacht der Auslöser für einen Großeinsatz in der Alleestraße. Mit einem Großaufgebot rückte die Polizei vor und verschaffte sich einen Überblick. An der Kreuzung Alleestraße/Friedensstraße hatten sich über 100 Personen, größtenteils Jugendliche, auf der Straße versammelt – die Stimmung war aggressiv.

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Provozierendes Verhalten gegenüber den Rettungskräften

Immer wieder wurden die Polizeibeamten aus größeren Gruppen heraus angepöbelt und durch herausforderndes Herantreten provoziert. Trotz des Einsatzes zündeten die Leute auf der Straße immer wieder Feuerwerkskörper unmittelbar vor den Einsatzkräften an. Mit starken Kräften wurde der Bereich schließlich großräumig freigemacht.

In diesem Zuge kam es auch zu Festnahmen. Wie viele und aus welchen Gründen, das vermochte die Leitstelle der Polizei am Neujahrstag noch nicht zu sagen. Anzeigen lagen gestern noch nicht vor. Die Hintergründe für die Streitigkeiten waren im Nachgang nicht mehr zu klären. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

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Rettungswagen wurde auch schon mal in eine Falle gelockt

Immer wieder ist es in den vergangenen Jahren zu Konflikten und dem Beschuss von Rettungskräften in der Alleestraße an Silvester gekommen. 2014, 2015 und 2016 wurden Polizeibeamte und Feuerwehrleute dort bepöbelt und mit Böllern beschmissen. 2015 bestand zudem der Verdacht, dass im gleichen Viertel ein Rettungswagen gezielt in eine Falle gelockt worden war. Um kurz nach Mitternacht war damals aus einer Telefonzelle in Altenhagen ein Notruf bei der Feuerwehr-Leitstelle eingegangen – zu einem Notfall, den es letztlich gar nicht gab. Eine Rettungswagenbesatzung wurde Opfer einer Wurf-Attacke.

Als Polizisten beim Jahreswechsel 2019 zu einer Schlägerei in der Alleestraße gerufen wurden, feuerte ein 18-jähriger eine Silvesterrakete in Richtung der Beamten ab und verfehlte den Kopf eines Polizisten knapp. Dennoch wurde der junge Mann im vergangenen Juni wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt.

Die Beamten hatten große Mühe, sich in dem Gemenge einen Überblick zu verschaffen.
Die Beamten hatten große Mühe, sich in dem Gemenge einen Überblick zu verschaffen. © Alex Talash

Feuerwerkskörper wurden in unmittelbarer Nähe der Beamten gezündet.
Feuerwerkskörper wurden in unmittelbarer Nähe der Beamten gezündet. © Alex Talash

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