Hagen. Der zunehmende Lkw-Verkehr am Remberg in Hagen ärgert die Anwohner. Sie haben konstruktive Lösungen.

Beim ersten Lastwagen glaubt man, er käme auf Bestellung. Beim zweiten mag man es noch auf einen Zufall schieben. Als aber der dritte Lkw innerhalb von zwei Minuten mit einem schweren Container vorbeidonnert und die Menschen auf dem Gehweg ihr eigenes Wort nicht mehr verstehen, wird klar: Das ist die traurige Wirklichkeit, der Alltag an der Rembergstraße.

Montagmorgen, ein Ferientag, 11 Uhr: Die Menschen, die sich auf dem Gehweg versammelt haben, wohnen in den Häusern nebenan. So wie Jasmin Upton und ihr Mann Sven Upton-Suberg. „In der Schule wird darum gebeten, dass die Eltern den Schulweg mit ihren Kindern üben und sie dann alleine schicken“, sagt die junge Mutter, „aber das trauen wir uns nicht. Bei dem Verkehr wird für unsere Kleine jede Kreuzung zur Gefahr.“

Lastwagen donnern vorbei an Kindergärten und Schulen

Sigrid Fischer ist diejenige, die das Desaster fein säuberlich dokumentiert hat. Eine Zumutung, die über

Dieser Lastwagen darf hier nur fahren, wenn er Anlieger ist. Anwohner am Remberg beschweren sich über zu viele Lastwagen.
Dieser Lastwagen darf hier nur fahren, wenn er Anlieger ist. Anwohner am Remberg beschweren sich über zu viele Lastwagen. © Michael Kleinrensing

Nacht gekommen ist. Ab jenem Zeitpunkt, an dem die Stadt beschlossen hat, den Märkischen Ring auf Höhe des Finanzamtes zu sperren. „Es gibt hier Kindergärten und Schulen, hier wohnen Familien“, sagt die engagierte Anwohnerin, „aber das scheint niemanden zu interessieren. Bis etwas passiert. . .“

Die Anwohner argumentieren nicht nur mit der Gefahr, den die 40-Tonner auf der abschüssigen Strecke mit sich bringen. „Der Verkehr verursacht eine erhebliche Lärm- und Schadstoffbelastung“, sagt Sigrid Fischer, „im Gegensatz zum Märkischen Ring hat die nur noch nie jemand gemessen. Das wird höchste Zeit.“

Rembergstraße ist eigentlich für Lastwagen gesperrt

Dabei reden die Anwohner, die sich an den SPD-Ratsherrn und Umweltpolitiker Werner König gewandt haben, über ein Problem, das in dieser Form gar nicht existieren dürfte. „Rembergstraße und Eppenhauser Straße dürfen von unten gar nicht befahren werden“, sagt Werner König, „denn der Märkische Ring wiederum ist für Lastwagen bereits ab Höhe der Marktbrücke gesperrt. Wer sich daran hält, kann gar nicht an der Rembergstraße landen.“

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Stattdessen werden die Lastwagen weiträumig über den Volmeabstieg und Haßley umgeleitet. Zumindest offiziell. „Das Problem ist, dass Regeln aufgestellt und dann nie wieder kontrolliert werden“, sagt König, der bereits die Verwaltung eingeschaltet hat und das Thema noch einmal in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses diskutieren will. „Ziel muss es sein, dass der Remberg auch von oben für Lkw gesperrt wird und dass die Fahrverbote dann auch konsequent durchgesetzt werden.“

Polizei kontrolliert regelmäßig

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Das, so sagt zumindest die Hagener Polizei, sei bereits der Fall. „Mindestens einmal in der Woche wird an Stellen kontrolliert, an denen Lkw nicht fahren dürfen“, sagt Polizeisprecher Michael Siemes. Dazu zähle neben dem Graf-von-Galen-Ring, dem Märkischen Ring, der Fuhrpark- sowie der Ischelandbrücke auch der Remberg. „Allerdings muss man auch wissen, dass Lkw-Fahrer, die ein Anliegen haben, sehr wohl dort fahren dürfen.“

Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass die Politik ein Durchfahrtverbot in Richtung Innenstadt beschließen müsse. Das müsse dann aber auch auf möglichen Alternativrouten wie der Haldener Straße oder der Lützowstraße gelten. Schließlich müsse die Bezirksregierung eingebunden werden. Vor „schützenswerten Einrichtungen“ sei es an einer Bundesstraße erlaubt, auf einer Strecke von 300 Meter Tempo 30 anzuordnen. An der Kindertagesstätte St. Engelbert sei das geschehen.