Hagen. . Die Installation einer neuen Lüftung im Restaurant „Novy’s“ wird wesentlich teurer als geplant. Mehr als eine halbe Million Euro sind notwendig.

Die Lüftungsanlage des Restaurants „Novy’s“ wird in diesem Jahr nicht mehr saniert. Dafür werden die Arbeiten an dem Restaurant im Museumskomplex wesentlich teurer, als bislang befürchtet.

Die Arbeiten an dem Gebäude, das erst im Jahr 2009 gemeinsam mit dem Emil-Schumacher-Museum eröffnet worden war, sind nach Auskunft der Stadt Hagen jetzt auf Anfang nächsten Jahres verschoben. Fest steht allerdings auch: Der ursprünglich angedachte finanzielle Rahmen kann nicht eingehalten werden. Die Planer gehen derzeit von mehr als einer halben Million Euro aus. Zuletzt war von 450.000 Euro die Rede gewesen. Bereits diese Summe hatte in Reihen der Hagener Politik, die sich von dem Vorhaben überrumpelt fühlte, für Aufsehen gesorgt.

Start der Arbeiten frühestens 2020

Eigentlich sollte bis zum Herbst im laufenden Betrieb eine neue Lüftungsanlage in das Gebäude, das im Obergeschoss die Schumacher-Stiftung beheimatet, eingebaut werden. Allerdings verging Tag um Tag, ohne dass ein Starttermin für die Arbeiten verkündet wurde. Jetzt ist gewiss: Die Planungen haben sich so weit hingezogen, dass erst Anfang 2020 die Lüftung neu gebaut werden kann.

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„Das Restaurant muss während des Umbaus nicht geschlossen werden“, unterstreicht Thomas Bleicher, Büroleiter des Oberbürgermeisters. Es bleibe bei den ursprünglichen Überlegungen, durch einen zwölf Meter langen Küchencontainer, der an der Prentzelstraße aufgestellt werden soll, den Betrieb zu gewährleisten. Durch einen überdachten Gang und eine Seitentür, die die Kellner per Knopfdruck öffnen können, sollen die Speisen aus dem Container heraus ins Restaurant gebracht werden.

Pächterpaar sauer über langen Planungsprozess

Gar nicht gut zu sprechen auf den Umbau und dessen Planungen ist das Pächterpaar Tamara und Thomas Bielefeld, die das Restaurant wiederum über die Krombacher-Brauerei gemietet haben. „Das ganze zieht sich seit zwei Jahren hin und zehrt an den Nerven“, so Thomas Bielefeld, „am Ende hat es über Monate keinen Kontakt gegeben. Ich habe selbst täglich auf der Homepage der Stadt nach einer Ausschreibung gesucht, aber nichts gefunden.“

Aufarbeitung dauert seit zehn Jahren an

Rund um den Museumskomplex, zu dem neben dem Schumacher-Museum auch das Novy’s-Gebäude zählt, läuft schon seit Jahren ein sogenanntes Beweissicherungsverfahren.

Dabei geht es darum, diverse Baumängel aufzuarbeiten und Verantwortliche dafür zu finden.

So lange ein solches Verfahren nicht abgeschlossen ist, dürfen keine wesentlichen Änderungen am Gebäude und an dessen Technik vorgenommen werden.

Große Probleme bereitet unter anderem die Klimatechnik des Schumacher-Museums. So musste zuletzt das Erdreich unter dem Museum gekühlt werden.

Dazu kommt: Das Ehepaar Bielefeld hat zwar den Pachtvertrag unlängst um fünf Jahre verlängert und eine Option auf weitere fünf Jahre – dass es diese auch zieht, ist eher unwahrscheinlich. „Unsere derzeitige Planung sieht so aus, dass für uns Ende 2023 Schluss ist“, sagt Bielefeld. Damit wäre auch ein drei Jahre zuvor mit großem Aufwand saniertes Restaurant Geschichte.

Entlüftung nur für Bistro geeignet

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Nötig ist die Sanierung, weil die bestehende Entlüftung eigentlich nur für ein Bistro, nicht aber für ein Restaurant mit vollem Küchenbetrieb eingebaut worden war. Als vor mehr als zehn Jahren das Konzept geändert wurde, wurde die Lüftungsanlage nicht mehr angepasst.

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Die Folge: Bis heute muss die komplexe Lüftung, die durch den Keller des Gebäudes in das Schumacher-Museum hinein führt und dort schließlich auf dem Dach endet, immer wieder aufwendig gereinigt und von Fettrückständen befreit werden. Unter Aspekten des Brandschutzes ist für die Dekra dieses Vorgehen nicht mehr länger zu tolerieren. Künftig soll nun auf direktem Wege über das Dach des Restaurant- und Verwaltungsbaus selbst entlüftet werden. Allerdings: Dort befindet sich eine Photovoltaik-Anlage, die dann vom Dach verschwinden muss.