Rund um das Museum gibt es viel zu viele Pannen – kritisiert WP-Redakteur Jens Stubbe. Jetzt kommt eine weitere hinzu.
Blicken wir einmal zehn Jahre zurück. Der NRW-Ministerpräsident hieß Jürgen Rüttgers. Er wohnte einem Festakt in der Stadthalle bei, er defilierte an einer eigens herbeigeschafften Schülerkulisse in der Fußgängerzone vorbei, und er eröffnete schließlich das nagelneue Schumacher-Museum. Es gab Fotos mit strahlenden Kindern und kulturbeflissenen Museumsförderern. Alles schien an diesem Tag perfekt zu sein.
Heute wissen wir: Eigentlich ist nichts perfekt, was mit dem Museumsneubau zu tun hat. Klammern wir Kunst, über die man ja trefflich diskutieren kann, und Besucherzahlen, die sich aufgrund eines Kassensystems für zwei Museen nicht weiter differenzieren lassen, einmal aus.
Beschlüsse für das Schumacher-Museum sind aufgrund geschönter Vorlagen und Zahlen von der Politik gefasst worden. Kaum jemand bohrte nach. Kritik am Neubau war nicht erwünscht. Und ein erlauchter Kreis kniff alle Augen zu.
Das Ergebnis ist heute ein sogenanntes Beweissicherungsverfahren. Zehn Jahre später geht es immer noch darum, wer eigentlich verantwortlich ist für eine missratene Technik, die nie funktionierte, und dafür, dass Folgekosten, die der Hagener Steuerzahler tragen muss, weit höher liegen als je kalkuliert. Wann dieser juristische Streit abgeschlossen ist und ob die Stadt Hagen irgendeine Forderung gegen irgendwen jemals realisieren kann, steht in den Sternen.
Die Sanierung der „Novy’s“-Lüftung, die – wen wundert’s – nun doch teuerer wird als geplant, ist ein weiteres trauriges Kapitel in der endlosen Geschichte. Wir sind schon gespannt, was als nächstes folgt. Eine Fortsetzung droht.