Wehringhausen. Im Januar 2018 gab es einen Sturmschaden an der Emil-Schumacher-Schule in Wehringhausen. Doch erst im November 2019 werden die Arbeiten enden.

Ein halbes Jahr werde die Bauzeit dauern – so lautete die Prognose vor knapp einem Jahr, als pünktlich zum Schuljahresbeginn 2018 mit den Sanierungsarbeiten an der Emil-Schumacher-Grundschule in Wehringhausen begonnen wurde. Doch dieser Zeitplan ist völlig aus den Fugen geraten: Es wird am Ende mehr als doppelt so lange dauern: Mitte November 2019 – so die aktuelle Prognose der Stadt – werden die Arbeiten erst abgeschlossen sein.

Und der eigentliche Schaden liegt noch viel länger zurück: Im Januar 2018 hatte Sturmtief Friederike den Giebel des alt-ehrwürdigen Backsteingebäudes zwischen Siemens- und Lange Straße erheblich beschädigt. In der Folge musste sogar einige Tage der Unterricht ausfallen. Schon die provisorische Sicherung der Fassade hatte den Schulbetrieb danach beeinträchtigt: Der Schulhof konnte nur eingeschränkt genutzt werden, Pausen fanden nur gestaffelt statt.

Großer Andrang auf die Schule

Der Zulauf zur Emil-Schumacher-Grundschule ist weiterhin groß. Aktuell werden dort 360 Mädchen und Jungen unterrichtet. Auch im kommenden Schuljahr sind die vier Eingangsklassen voll belegt.

Auf dem Areal des heutigen Wohnblocks „Block 1“ soll ein Schulgebäude entstehen, das als Dependance der Schumacher-Schule geführt werden soll, um mehr Raum zu schaffen.

Dass die Arbeiten nun erheblich länger dauern, liegt vor allem daran, dass der Unterricht nicht zu sehr gestört werden soll. „Der ursprüngliche Sturmschaden ist vollständig abgeschlossen“, so Stadtsprecherin Clara Berwe. „Die dadurch resultierende Fassadensanierung läuft allerdings zurzeit am gesamten Gebäude.“ Und das dauere wohl noch bis November an. „Grund hierfür ist, dass die lärmbelästigenden Arbeiten nur nachmittags außerhalb des Schulbetriebes durchgeführt werden können.“ Zudem sei die Beteiligung des Denkmalamtes zu erwähnen, die auch Zeit gekostet habe.

„Affenkäfig“ nicht nutzbar

Die Kosten der gesamten Fassadensanierung wurden zu Beginn auf 1,3 Millionen Euro geschätzt. „Bis heute liegen wir auch im Kostenrahmen“, sagt Stadtsprecherin Clara Berwe. „Der ursprüngliche Sturmschaden wird durch die Versicherung abgedeckt.“ Der Schulbetrieb werde so gering wie möglich beeinträchtigt. „Sämtliche Arbeiten wurden im Vorfeld mit der Schulleitung abgesprochen, um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten“, so Clara Berwe. „Sämtliche Klassenräume sind nutzbar. Ersatzräume an anderen Standorten sind nicht nötig.“

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Das bestätigt auch Schulleiterin Marion Prawitz. Aber natürlich blieben die Arbeiten nicht ohne Auswirkungen auf den Schulbetrieb. „Ein Teil des Schulhofs kann eben nicht genutzt werden“, so die Pädagogin. „Zum Beispiel das vergitterte Fußballfeld, das die Kinder ‘Affenkäfig’ nennen.“ Auch weiter werden die Schüler in Etappen in die Pause geschickt: „Allerdings nicht mehr in drei, sondern in zwei Gruppen – das haben wir aber auch schon vor Beginn der Arbeiten gemacht.“

Die Arbeiten an der Fassade seien tatsächlich laut, daher könnten sie nicht während des Unterrichts durchgeführt werden. „Der dauert bei uns bis 13.20 Uhr, danach können die Bauarbeiter weiter machen“, so Marion Prawitz. Weil die Fassade weiter durch die Gerüste abgesichert sei, sei das Lüften der Klassenzimmer auch schwieriger. Nichtsdestotrotz: Die Schulleiterin freut sich, dass die Schäden saniert werden. Und noch mehr, wenn die Arbeiten endlich beendet sind.