Wehringhausen. . Die Schulhöfe der Grundschulen Schumacher und Korczak in Hagen-Wehringhausen werden neu gestaltet. Die Kindern dürfen mitentscheiden.

Ein Schwimmbad und eine Schlittschuhbahn werden die Kinder natürlich nicht bekommen, auch wenn sie das gern gehabt hätten. Es wird auch keinen Eiswagen auf dem Schulhof geben. Dafür aber eine große Schaukel, ein Balancier-Wäldchen und einen Klettergarten.

Die haben sich die Kinder nämlich auch gewünscht, und diese Wünsche können erfüllt werden. Denn an der Umgestaltung und Aufwertung der Schulhöfe an den Grundschulen Emil Schumacher und Janusz Korczak haben die Kinder ihren entscheidenden Anteil gehabt.

In die Jahre gekommen

Dass sich etwas tun muss, ist unstrittig. Beide Schulhöfe weisen eine akzeptable, aber in die Jahre gekommene Ausstattung mit Spielelementen und einem Bolzplatz auf. „Die Spielgeräte bedürfen einer Modernisierung, wir wollen die Schulhöfe aufwerten“, so Tanja Körfer, Projektleiterin im städtischen Fachbereich für Stadtentwicklung.

Doch das geschah in diesem Fall nicht über die Köpfe der Schüler hinweg, sondern die Kinder durften ein Wörtchen mitreden. „Es gab zwei Workshops, in deren Rahmen sich unsere Schüler mit Architekten und Planern getroffen haben“, berichtet Marion Prawitz, Leiterin der Schumacher-Schule, und Britta Dierkes, Rektorin der Korczak-Schule, ergänzt: „Dabei haben die Kinder ihre Ideen eingebracht.“

Namensgeber berücksichtigt

Auch die Namensgeber beider Schulen werden bei der Neugestaltung berücksichtigt. An der Emil- Schumacher-Schule soll ein Erlebnisweg aus Kunststeinen, gleich einem bunten Band, ins Lehrgebäude hineinleiten – eine Reminiszenz an den Maler (1912 bis 1999), der selbst in Wehringhausen gelebt und gearbeitet hat.

Dagegen entsteht im zentralen Bereich des Janusz-Korczak-Schulhofes ein großzügiger, runder Platz als Sinnbild für den Kinderbuchautor und Pädagogen (1878 bis 1942), der sich in umfassendem Sinn für Kinderrechte und deren gesellschaftlichen Wert eingesetzt hat. Hier werden auch Sitzkreise und Unterricht im Freien möglich sein.

Insgesamt 400.000 Euro Baukosten

Beiden Baumaßnahmen ist auch gemein, dass sie jeweils rund 200.000 Euro kosten und die Schulhöfe außerhalb der Unterrichtszeiten als Spielplätze für alle Kinder in Wehringhausen zur Verfügung stehen. Nur unter dieser Voraussetzung konnte überhaupt so viel Geld aus dem Stadtteilentwicklungskonzept Soziale Stadt Wehringhausen zur Verfügung gestellt werden.

Jeweils fünf Aufenthaltsbereiche

Die Neuausstattung der beiden Schulhöfe soll sich gegenseitig ergänzen. So werden beide Schulhöfe in fünf Aufenthaltsbereiche gegliedert.

An der Emil-Schumacher-Grundschule sind dies Balancier-Wäldchen, Klettergarten, bewegungsaktiver Bereich, Bereich für Kunst und Schauspiel sowie Bolzplatz.

An der Janusz-Korczak-Grundschule sind es hingegen Piazetta (kleiner Platz), Podestlandschaft und Parcours, Verweilpunkte, Forschen, Anbauen und Entdecken sowie ein bewegungsaktiver Bereich.

Denn die vorhandenen Spielmöglichkeiten im dicht bebauten Wehringhausen reichen nicht aus, der Multi-Kulti-Stadtteil leidet unter mangelndem Freiraum, wie eine eigens von der Stadtverwaltung erstellte Analyse des Spiel-Freiflächenkonzeptes für Wehringhausen ergab. „Unsere Schulhöfe sind nachmittags schon jetzt stark frequentiert“, berichtet Rektorin Prawitz: „Auch Jugendliche halten sich dort auf.“

Wenn die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind, sollen die Schulhöfe auch an den Wochenenden sowie in den Schulferien für die Allgemeinheit geöffnet bleiben.