Hagen. Schüsse auf einen Freeway Rider: Ein 31-Jähriger Bandido ist in Hagen festgenommen worden. Er ist ein „alter Bekannter“.
Im Hagener Rockerkrieg ist es zu einer erneuten Festnahme gekommen: Ein 31-Jähriger, der Mitglied der Bandidos ist, ist am Freitag dem Haftrichter vorgeführt worden. Der erließ wegen des Verdachts auf versuchten Mord und Verstößen gegen das Waffengesetz Untersuchungshaft. Es geht um Schüsse auf ein Freeway-Riders-Mitglied am 28. September vergangenen Jahres in der Hagener Innenstadt.
Den Gerichtssaal verließ er im April aber zunächst als freier Mann, besuchte danach – bei Facebook lässt sich das nachvollziehen – auch weiter Treffen der umstrittenen Rockergruppierung. Die Strafhaft hätte er, wie in Fällen mit diesem Strafmaß durchaus üblich, demnächst antreten sollen.
Nun ist er aber doch überraschend schneller wieder in Unfreiheit. „Es haben sich im Zuge der Ermittlungen Zeugen gemeldet, die den dringenden Tatverdacht gegen den 31-Jährigen erhärten“, so Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli auf Anfrage der WESTFALENPOST. Dabei laufen schon länger Ermittlungen gegen den 31-Jährigen in dieser Sache. Am 28. September 2018 soll auf das 42-jährige Freeway-Riders-Mitglied geschossen worden sein.
Im Februar dann war zunächst ein 45-Jähriger, der zu dem Zeitpunkt als aktueller Boss des Hagener Bandidos-Chapters galt, von einem Spezialeinsatzkommando festgenommen worden. Der 31-Jährige saß zu dem Zeitpunkt schon in Untersuchungshaft wegen der Schüsse an der Saarlandstraße. Im April kam dann der Bandidos-Chef wieder frei, bei einer Haftprüfung sah die Richterin keinen dringenden Tatverdacht mehr. Und ob die Tatbeteiligung des 31-Jährigen nachgewiesen werden kann, galt da auch als unsicher. Dies hat sich nun geändert.
Reinhard Peters, der Anwalt des 31-Jährigen, war am Freitag nicht zu erreichen.
Im vergangenen Jahr hatte es mehrere, teils blutige Vorfälle im Konflikt zwischen Bandidos und Freeway Riders in Hagen gegeben. Derzeit findet auch ein weiter Rockerkrieg-Prozess statt – diesmal aber mit umgekehrten Vorzeichen. Ein Freeway-Riders-Mitglied muss sich wegen versuchten Totschlags verantworten. Der Mann soll an der Frankfurter Straße einen Bandido niedergeschossen haben. Am Dienstag wird der Prozess fortgesetzt.
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