Hohenlimburg. . Die Stadt Hagen hält an den umstrittenen Radweg-Plänen in Hohenlimburg fest und legt Verkehrszählung vor. Doch die werden angezweifelt.
Ute Gündel betreibt seit vielen Jahren ein Spielwarengeschäft an der Bundesstraße 7 (B 7). Und zwar an der Ecke Stennertstraße / Freiheitstraße / Im Weinhof. Sie beobachtet deshalb täglich die Verkehrslage und verfolgt mit großem Interesse den Streit zwischen der Hagener Verwaltung und der Hohenlimburger Politik um den angedachten Radweg auf der B 7 zwischen Weinhof-Kreuzung und Hünenpforte.
Ute Gündel hat dazu eine klare Meinung: „Schon jetzt staut sich der Verkehr
zu allen möglichen Zeiten an der Kreuzung vor der Ampel. Die zwei Fahrspuren in Richtung Stennert-Brücke werden deshalb definitiv gebraucht. Die Radfahrer fahren über den Pfarrer-Lang-Weg und Böckwaag oder durch den Weinhof. Der Radweg auf der Bundesstraße 7 ist deshalb absolut überflüssig.“
Die Verwaltung hält jedoch an ihrem Vorsatz fest, auf der B 7 einen 1,85 Meter breiten Radweg anzulegen. Dabei gibt es seit Monaten aus der Hohenlimburger Bezirksvertretung heftigen Gegenwind, weil die Politiker diesen Weg für Unsinn halten und sich bereits in der BV-Sitzung im September in aller Deutlichkeit gegen diese Pläne ausgesprochen haben.
Parkplätze werden neu angelegt
Um diesen Radweg anlegen zu können, muss nämlich in Fahrtrichtung Stennert-Brücke auf der B 7 in Teilbereichen eine Fahrspur zurückgebaut werden, so dass es in diesem Sektor, so die Befürchtungen der ortskundigen Hohenlimburger, nach Realisierung der Maßnahme
Die Verkehrszählung und die Rückschlüsse der Verwaltung
Die Zählung in Richtung Stennert-Brücke erfolgte dienstags in der Zeit von 5.30 Uhr bis 22.30 Uhr. Geradeaus-Verkehr: 4372 Pkw, 469 Lkw, Summe: 4841. Linksabbieger in den Weinhof: Pkw: 500, Lkw 74, Summe: 574. Rechnerisch bedeutet das, so die Verwaltung, für 24 Stunden: Geradeaus-Verkehr: 4678 Pkw, 502 Lkw, Summe: 614. Linksabbieger: 535 Pkw, 79 Lkw, Summe: 614.
Daraus leitet die Verwaltung die Spitzenstundenbelastung ab: 518 Fahrzeug Geradeausverkehr; 62 Fahrzeuge Linksabbieger. Weil die Ampelschaltung 80 Sekunden betrage, sei das unkritisch.
erhebliche Verkehrsprobleme geben wird.
Gleichzeitig sollen die Parkplätze vor der Sparkasse dann nicht mehr quergestellt werden, sondern parallel zur Fahrtrichtung verlaufen. Dadurch werden durch einparkende Pkw weitere Hindernisse für den fließenden Verkehr aufgebaut.
Hintergrund dieser Planung ist, dass die Hagener Verwaltung die Fördergelder, die sie für den Ausbau des Radweges auf der Bundesstraße 7 erhält, nutzen möchte, um die Fahrbahndecke zwischen der Stennertstraße / Im Weinhof und der Hünenpforte zu sanieren Diese Arbeiten sollen, wie diese Zeitung berichtete, im Sommer beginnen. Vorab muss jedoch das Kanalsystem auf einer Länge von 90 Metern zwischen der Grünrockstraße und der Bahnstraße erneuert werden.
Die Hohenlimburger Politiker, CDU, SPD und Bürger für Hohenlimburger, befürchten nach Umsetzung der städtischen Radwege-Pläne aufgrund der Verkehrsdichte ein Verkehrschaos vor der Weinhof-Kreuzung, weil die Linksabbiegespur in Richtung Kaltwalzunternehmen Bilstein (Im Weinhof) nicht alle Fahrzeuge aufnehmen kann.
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Die Verwaltung hat jedoch eine Verkehrszählung gemacht (siehe Infobox) und das offiziell widerlegt. „Diese Zählung ist nicht repräsentativ“, mahnt Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg). Und Jochen Eisermann (CDU) sagt: „Die Hohenlimburger lehnen mit breiter Mehrheit diese Pläne ab. Die Verwaltung sollte den Bürgerwillen respektieren.“
Anders beurteilen Die Grünen (Nicole Pfefferer) und Karin Nigbur-Martini (Hagen aktiv) die Planungen. „Die Verwaltung hat nachvollziehbar dargelegt, wie sie die Probleme lösen kann.“