Hohenlimburg. . Die Bezirksvertretung darf diskutieren und beraten; die Entscheidung, ob auf der B 7 ein weiterer Radweg gebaut wird, fällt der Umweltausschuss.

Die Hohenlimburger Bezirksvertretung darf nicht über den von der Verwaltung geplanten Radweg auf der Bundesstraße 7, der Stennertstraße, entscheiden. So sieht es das Rechtsamt der Stadt Hagen. Die Hohenlimburger Bezirksvertretung darf zwar am heutigen Mittwoch (16 Uhr, Rathaus) diese städtische Idee vorberaten und zur Kenntnis nehmen; ob der Radweg gebaut wird, liegt jedoch im Zuständigkeitsbereich des Umweltausschusses. Dieser tagt am Dienstag, 11. Dezember, in einer gemeinsamen Sondersitzung mit dem Stadtentwicklungsausschuss.

Die Vorgeschichte

Zur Vorgeschichte: Zwischen Hünenpforte und der Stennert-Brücke muss die Fahrbahndecke der Bundesstraße 7 saniert werden. Um diese Maßnahme kostengünstiger zu gestalten, möchte die Verwaltung Fördermittel aus einem Bauprogramm für den 1,85 Meter breiten Radweg, der aufgemalt werden soll, einfließen lassen. Der Zuschussantrag ist gestellt - und, so die Verwaltung, bereits bewilligt.

Das sagt die Politik

Doch die ortskundigen Hohenlimburger Politiker sehen gewaltige Probleme im Verkehrsfluss auf der von ca. 12.100 Fahrzeugen pro Tag befahrenen Straße, sollten die Pläne umgesetzt werden.

Denn in Höhe der Sparkasse soll in Fahrtrichtung Stennert-Brücke die Fahrbahn nur noch einspurig werden. „Das kann zu einer vermehrten Staubildung vor der Weinhof-Kreuzung führen“, warnt Jochen Eisermann (CDU) seit Monaten davor (diese Zeitung berichtete), diese Radwege-Idee umzusetzen. Besonders das heimische Kaltwalzunternehmen Bilstein könnte davon betroffen sein, wenn Lastwagen von der B 7 in den Weinhof abbiegen und die Mitarbeiter zur Früh- oder Spätschicht anrücken.

Ein weiterer Problempunkt der Verwaltungsplanungen liegt in den Neugestaltung der Parkflächen vor dem Sparkassengebäude. Das gegenwärtig noch praktizierte Schrägparken soll durch ein Längsparken ersetzt werden, das die Dauer der Einparkzeit verlängert und somit zu zusätzlichen Verkehrs-Beeinträchtigungen führt.

Warum dieser Radweg geplant werden soll, ist absolut unverständlich. Denn parallel zur Stennertstraße führt durch den Pfarrer-Lang-Weg ein solcher. Durch die Unterführung können die Radfahrer problemlos den in Richtung Hagen angelegten Radweg erreichen und dann, ohne eine Verkehrsgefährdung durch Lastwagen oder Pkw in Kauf nehmen zu müssen, in Richtung Färberstraße radeln. „Diese Variante ist ausreichend. Niemand wird sich den Gefahren eines integrierten Radweges aussetzen“, hatte Peter Leisten bereits in der zurückliegenden Sitzung der Bezirksvertretung im November ausgeführt.

Das sagt Bilstein

Auf Anfrage sagte gestern ein Sprecher der Bilstein-Group: „Grundsätzlich ist es eine gute Idee, den Radverkehr zu fördern. Allerdings hat der gemachte Beschlussvorschlag einen hohen Preis. Die Verengung der Stennertstraße zu einem Nadelöhr kann zu Staus führen. Zusatzbelastungen für unsere Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und auch Anwohner sind vorprogrammiert.“

Das sagt die Polizei

Und Ralf Quosig, Bezirksbeamter der Polizeiwache Hohenlimburg, ergänzt: „Bei einer Beschilderung eines Radweges handelt es sich um eine Empfehlung. Eine Benutzung wird nicht vorgeschrieben. Die Option, über alternative Strecken zu fahren, bleibt bestehen.“

Die weitere Vorgehensweise

Die Hohenlimburger Politiker, so Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg), setzen zwischenzeitlich darauf, in Hagen quer durch alle Parteien Überzeugungsarbeit leisten zu können, so dass der Umweltausschuss am 11. Dezember den unsinnigen Bau des Radweges ablehnt. Schmidt: „Das wird jedoch eine knappe Entscheidung.“

Straße von überbezirklicher Bedeutung

Für die Ausbauplanung aller städtischer Bauvorhaben im Wert von mehr als 165000 Euro ist aufgrund der Zuständigkeitsordnung der Stadtentwicklungsausschuss zuständig. Bei der Hohenlimburger Straße handelt es sich zusätzlich um eine Straße von überbezirklicher Bedeutung.

Weil die Ausbauplanung u.a. die Neuanlegung eines Radweges vorsieht, ist der Umweltausschuss zu berücksichtigen. So die Stadt.