Hagen. . Jetzt sollen Kameras die Lkw vom Tücking wegblitzen: Der Hagener Rat hat sich für einen zweijährigen Überwachungsversuch ausgesprochen.
Seine Hartnäckigkeit gepaart mit einem gesunden Schuss Penetranz zahlt sich aus: Hagen-Aktiv-Ratsherr Michael Gronwald hat es geschafft, die Politik davon zu überzeugen, dass die Verwaltung sich entgegen ihrer eigenen Überzeugung um stationäre Lkw-Überwachungsanlagen an den Tücking-Zufahrten in Vorhalle sowie in Haspe kümmern muss.
Die endgültige Genehmigung wird allerdings die Bezirksregierung erteilen
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– angesichts der Einschätzung der Polizei, die weder ein Tempo-, noch ein außerordentliches Lkw-Problem erkennen mag, alles andere als ein Selbstläufer. Die offizielle Bilanz des Hagener Präsidiums für den Tücking lautet: „Weitergehende Maßnahme sind aus Sicht der Fachdirektion Verkehr nicht angemessen.“
Kritik an der Verwaltung
In einem leidenschaftlichen, mit reichlich Fotos garnierten Vortrag legte Gronwald in der jüngsten Ratssitzung dar, dass bislang alle von der Stadt eingefädelten Schritte nicht dazu geführt hätten, dass die Lkw-Verkehre einen Bogen um die Tücking-Serpentinen machten: „Seit zehn Jahren hat die Verwaltung keine geeigneten Mittel gefunden, ihren ordnungsbehördlichen Auftrag zu erfüllen.“
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In diesem Jahr hätten sich bereits sechs Lkw in den engen Kurven festgefahren, zweifelte der Hagen-Aktivler die These der Polizei an, dass es im Jahr 2018 bloß einen einzigen kritischen Fall gegeben habe.
Ordnungsdezernent Thomas Huyeng verwahrte sich derweil gegen die Behauptung, die Verwaltung sei ihren gesetzlichen Aufgaben nicht nachgekommen. Vielmehr habe man sowohl auf Ebene der Bezirksregierung, aber auch beim Land sowie beim Bund den Fall vorgetragen und letztlich für die entsprechende Beschilderung gesorgt.
Gleichzeitig regte er an, die Durchfahrtsverbotsschilder für Lkw jenseits des 3,5-Tonnen-Limits nicht bloß an den Schildermasten am Straßenrand zu montieren, sondern auch als Piktogramme gut sichtbar auf die Fahrbahn zu pinseln.
Navis führen in die Irre
Ein Vorschlag, den der Hasper Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser wohlwollend aufnahm: „Solche Maßnahmen können tatsächlich helfen, darauf hinzuweisen, dass Lkw dort nichts zu suchen haben.“ Gleichzeitig mahnte der SPD-Ratsherr zu etwas mehr Gelassenheit und forderte, der Einschätzung von Polizei und Straßenverkehrsbehörde zu vertrauen.
Zudem verwies Thieser darauf, dass das Hauptproblem die Navigationsprobleme vorzugsweise ausländischer Lkw-Fahrer seien, die gerne auch für Pkw geeignete Routen anzeigten: „Da helfen dann auch keine Schilder mehr.“
Zweifel, ob Blitzer-Überwachungen am Ende die Lösung seien, formulierte auch Friedrich-Wilhelm Geiersbach (SPD): „Was hilft es, wenn wir wirkungsvoll blitzen, aber wirkungslos Geld eintrieben“, befürchtete der Hasper, dass die geringfügigen Ordnungsgelder niemals auf den Schreibtischen ausländischer Spediteure landen würden.
Dennoch stellte sich der Rat am Ende einhellig hinter die passionierte Gronwald-Offensive und sprach sich für einen zweijährigen Versuch mit stationären Überwachungsanlagen zwischen der Straße im Lindental und der Detmolder Straße sowie zwischen Sporbecker Weg und Akazienweg aus. Wenn die Bezirksregierung denn mitspielt.