Hagen. . Eine neue Blitzanlage soll demnächst die Lastwagen erfassen, die verbotenerweise über den Tücking fahren und Tempo-Verstöße registrieren.

Einstimmig hat der städtische Umweltausschuss beschlossen, die Errichtung jeweils einer kombinierten Blitzanlage an den Füßen des Tückings zu prüfen. Die Anlagen nach Vorbild des Blitzers in der Finanzamtsschlucht sollen Lkw erfassen, die verbotenerweise über den Tücking fahren und Tempo-Verstöße registrieren. Außerdem soll geprüft werden, ob hier Tempo 30 eingeführt wird.

Der Beschluss geht auf eine Initiative der Fraktion von Hagen Aktiv zurück. Genauer gesagt auf das Engagement des Fraktionsmitglieds Michael Gronwald, der seit Jahren für eine derartige Blitzanlage am Tücking kämpft. In jüngster Vergangenheit war er mit seinem Vorstoß gescheitert, auf Vorhaller und Hasper Seite Schilder zu errichten, die auf gelbem Hintergrund eine große schwarze Hand und die Aufschrift „Stop, no trucks“ (zu deutsch sinngemäß: Stopp, Lkw verboten) zeigen.

600 Unterschriften gesammelt

Die Verwaltung lehnte nach Rücksprache mit übergeordneten Verkehrsbehörden auf Landesebene ab, weil ein derartiges Schild nicht der Straßenverkehrsordnung entspreche.

Einnahmen von 29.000 Euro pro Woche möglich

Laut aktuellem Bußgeldkatalog – so rechnet Hagen Aktiv vor – führen beide Verstöße (Lkw-Verbot und Tempo-Überschreitung) aufgrund der genannten Messergebnisse zu einer Einnahme von 29.000 Euro pro Woche.

Michael Gronwald: „Ich will das nicht als Einnahmequelle verstanden wissen, sondern als Sicherungsmaßnahme.“

Gronwald und Hagen Aktiv haben unterdessen 600 Unterschriften von Bürgern in Haspe, am Tücking und in Vorhalle gesammelt. „Alle diese Bürger fordern endlich Maßnahmen für eine annehmbare Verkehrssicherheit am Tücking“, sagt Michael Gronwald. Bei beiden Teilstrecken – hinunter nach Vorhalle und hinunter Richtung Haspe – handelt es sich um Wege zu Kindergärten und Schulen, die laut Gronwald eines besonderen Schutzes bedürfen.

Beliebter Schleichweg

Zum anderen fahren sich immer wieder Lkw in den engen Serpentinen des beliebten Schleichweges fest, die hier schon angesichts ihrer Länge und Breite gar nicht durchpassen.

Im November 2015 wurde eine Messung durch die Hagener Straßenverkehrsbehörde durchgeführt. An sieben Messtagen fuhren in beide Richtungen 2653 Fahrzeugführer mehr als die erlaubten 50 Stundenkilometer. Darunter 120 Fahrzeuge über acht Meter Länge.