Haspe. . Täglich donnern schwere Sattelzüge über den kurvenreichen Tücking in Hagen, obwohl die Strecke für Lkw gesperrt ist. Die Anwohner sind sauer.
Die Verkehrsprobleme auf dem Tücking werden nicht geringer. Seitdem Fahrzeuge an der Autobahnauffahrt Volmarstein nicht mehr Richtung Bremen auf die A1 auffahren können, nutzen viele Hasper die kurvenreiche Straße über den Berg, um in Vorhalle auf die Bahn abzubiegen. Auch das Lkw-Verbot wird von vielen Lastwagen-Fahrern einfach ignoriert.
Die Ratsfraktion Hagen Aktiv, die eine Unterschriftensammlung mit 600 Eintragungen initiiert hatte, übt überdeutliche Kritik an der Verwaltung. Tenor: Am Tücking werde am Bürger und allen Realitäten vorbei Verkehrsplanung betrieben.
Außergewöhnliche Schilder könnten Fahrer warnen
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Michael Gronwald ist bei Hagen Aktiv das Gesicht des Engagements rund um den Tücking. Ursprünglich hatte er sich dafür stark gemacht, dass übergroße Schilder an den Füßen des Tückings aufgestellt werden. „Stop – No trucks“ sollte darauf stehen.
Schilder, die nicht der Verkehrsnorm entsprechen, in anderen Kommunen aber ein probates Mittel sind, um Lastwagenfahrern ein deutliches Signal zu geben.
Schilder zeigen andernorts Wirkung
Das Aufstellen der Schilder war nie eine echte Option. Die Verwaltung hielt sich streng an die Richtlinien. Diese Haltung wurde auch von Bundesebene bestätigt. Gronwald: „Das Hinweisschild wird aber nicht nur in Gemeinden des Regierungsbezirks Arnsberg, sondern auch andernorts erfolgreich genutzt.“
Zuletzt forderte Hagen Aktiv eine kombinierte Blitzanlage wie an der Finanzamtsschlucht. „Mit Hilfe des Blitzers sollen am Tücking zu schwere Fahrzeuge erwischt und Verstöße geahndet werden“, sagt Gronwald. Für diese Anlage und zwei Tempo-30-Bereiche sind auch die 600 Menschen, die sich in eine Liste eingetragen und unterschrieben haben.
Messungen sorgen für Kopfschütteln
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Doch die Verwaltung reagiert auf diesen Wunsch mit zwei Messungen, die die Betroffenen aus allen Wolken fallen ließen. Vor allem die zweite sogenannte V85-Messung im Juli 2018 (V85 = die tatsächliche Geschwindigkeit von 85 Prozent der unbehindert fahrenden Pkw auf nasser Fahrbahn) sorgt für Kopfschütteln.
Noch in der Novembermessung aus 2015 hatten sich 2440 Fahrer nicht an die Geschwindigkeit gehalten. Bei der Messung um Juli nur 844. „Das hat damit zu tun, dass die Verwaltung die Messstelle an einem Zebrastreifen und vor einer scharfen Kurve platziert hat. Und das in den Sommerferien. Das ist Ausdruck davon, dass sich die Verwaltung des Lkw-Problems nicht annehmen will und die Realität einfach ignoriert.“
Mitten durch den neuen Kreisel
Seine Kritik: Auf die Lkw-Problematik sei nach Ende der einwöchigen Messung gar nicht weiter eingegangen worden. Auch in der Übermittlung der Daten an die Bezirksregierung sei das kein Thema gewesen. Bislang wird mit zwei herkömmlichen Schildern auf das Lkw-Verbot am Tücking hingewiesen. Das eine verbietet Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht die Durchfahrt. Das andere untersagt Fahrzeugen über acht Metern Länge das Befahren. „Das reicht absolut nicht aus, wie man an der immer noch hohen Zahl an Lkw sieht, die sich auf dem Tücking festfahren.“
Mit Blick auf den Kreisverkehr, der an der Detmolder Straße gerade fertiggestellt wird, sagt Gronwald: „Der soll eine nicht vorhandene Verkehrssicherheit vorspielen. Lkw können einfach gerade hindurchfahren. Die Geschwindigkeit wird nicht geringer.“ Dass der gleiche Kreisverkehr auch an der Ecke Sporbecker Weg/Wolfskuhler Weg in Vorhalle errichtet werden solle, sei ein Fall für den Bund der Steuerzahler.