Hagen. . Dietmar Thieser (SPD) hatte behauptet, das Problem mit Lkw-Transitverkehr in Hagen müsse der Bund lösen. Aus eigenen Reihen gibt es Gegenwind.

Für die Aussage von Haspes Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser in dieser Zeitung, dass der Bund sich Gedanken über ein Lkw-Transitverbot für Städte machen müsse und das Problem lokal nicht mehr lösbar sei, erhält er Widerspruch vom eigenen Partei-Kollegen und Bundestagsabgeordneten René Röspel.

In einem Brief an Thieser, der der Redaktion vorliegt, schreibt Röspel: „Erlaube mir den Hinweis, dass sich ein generelles Transitverbot sicher schwerer begründen lässt als eine durch lokale Besonderheiten gerechtfertigte Regelung vor Ort.“ Solche Fahrverbote seien auch andernorts durchgesetzt worden. Röspel glaube, dass die Stadtverwaltung ihre Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft habe. Er schreibt an Thieser: „Das von dir erkannte Problem des fehlenden Kontroll-Personals wird durch jedes weitere Verbot eher noch verschärft.“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel.

600 Bürger fordern Handeln

Thieser glaubt nicht, dass Zusatzbeschilderungen mit der Aufschrift „Stop – no trucks“ – die von Hagen Aktiv und über 600 Bürgern am Tücking gefordert werden – bspw. die Lkw-Verkehre über die Tücking-Serpentinen aufhalten. Angesichts der Lage der Stadt zwischen den Autobahnen 1, 45 und 46 gibt es zudem zahlreiche Abkürzungsverkehre durch Hagen.

In der Ratssitzung am Donnerstag will Hagen Aktiv per Antrag zwei Dinge erreichen. Zum einen, dass die Verwaltung beauftragt wird, bei der Bezirksregierung eine Genehmigung zur Installation stationärer Überwachungsanlagen am Tücking (zwischen Im Lindental und der Detmolder Straße) und am Wolfskuhler Weg (zwischen Sporbecker Weg und Akazienweg), einzuholen. Die Anlagen sollen probeweise für zwei Jahren eingesetzt werden. Und zweitens soll die jetzige Beschilderung (Verbot von Fahrzeugen über zehn Meter Länge und über 7,5 t Gesamtgewicht) gegen ein einfaches Lkw-Verbotsschild getauscht werden. Das Stop-no-trucks-Schild, das zuletzt auch von SPD und CDU im Hagener Süden gefordert wurde, ist nicht Teil des Antrags.