Hagen. . Trotz aller Diskussionen: 2018 ist erneut erheblich mehr Müll illegal entsorgt worden. Besonder schlimm sieht es an den Containerstandorten aus.

Illegal entsorgter Müll bleibt ein riesiges Hagener Problem. Und zwar trotz der jahrelangen Diskussionen nicht mit fallender, sondern mit steigender Tendenz. Insbesondere an den Container-Standorten: Hier ist binnen eines Jahres die Menge um 70 Tonnen gestiegen. Und auch im Rest der Stadt und in den Wäldern musste erneut mehr illegal entsorgter Müll geborgen werden. Das zeigen die aktuellsten Zahlen, die der WP vorliegen. In der Summe waren es 567 Tonnen. Die Entwicklung im Einzelnen:

70 Tonnen mehr an Containerstandorten

Containerstandorte: 79 Containerstandorte gibt es in Hagen, an denen

Auch interessant

Altglas und Altpapier gesammelt werden – und einige haben sich zu wahren Müllkippen entwickelt. Insgesamt mussten die Mitarbeiter des Hagener Entsorgungsbetriebs (HEB) im Jahr 2018 rund 374 Tonnen illegalen Müll entsorgen. Und damit noch einmal erheblich mehr als in den Jahren 2017 (304 Tonnen) und 2016 (250 Tonnen). Zum Vergleich: Während die Menge an legal entsorgtem Altglas sogar gesunken ist (2016: 3081 Tonnen, 2017: 3076 Tonnen, 2018: 2929 Tonnen), ist die Menge illegalen Mülls gestiegen.

182 Tonnen entsorgt Spezialtrupp des HEB

Wilde Müllkippen im Stadtgebiet: Immer wenn irgendwo im besiedelten Gebiet in Hagen illegal entsorgter Müll gemeldet wird, dann beauftragt das Ordnungsamt den Spezialtrupp des Hagener Entsorgungsbetriebs. Doch

Seit Jahren ein Brennpunkt in Sachen illegaler Müllentsorgung an Containerplätzen ist der Friedensplatz in Altenhagen. Hier liegen immer wieder ganz Berge von Unrat. Die Anwohner ärgert dies massiv.
Seit Jahren ein Brennpunkt in Sachen illegaler Müllentsorgung an Containerplätzen ist der Friedensplatz in Altenhagen. Hier liegen immer wieder ganz Berge von Unrat. Die Anwohner ärgert dies massiv. © Michael Kleinrensing

der kommt bei den Massen gar nicht mehr hinterher, oft gibt es Wartezeiten. Vor allem, weil es „Dauerbrenner“ gibt, wie etwa an der Wehrstraße unter der Altenhagener Brücke. „Mehr als zwei Monate haben wir die Müllkippe sehen müssen“, beschwert sich Bürgerin Brunhild Dargasz-Liehr. Und so gibt es bei den wilden Müllkippen eine neuen Höchsstand: 182 Tonnen wurden im Jahr 2018 eingesammelt, 2017 waren noch 152 Tonnen und 2016 sogar „nur“ 113 Tonnen.

Auch hier der Vergleich: Legal wurden im vergangenen Jahr 2126 Tonnen Sperrmüll entsorgt (2017: 2053 Tonnen) – und an Restmüll waren es 43.349 Tonnen (2017: 43.564 Tonnen). Hier sind die Mengen also recht stabil.

Auch im Wald landet viel Müll

Wilde Müllkippen im Wald: Und dann wird der Müll auch noch in den Wald gekippt. Seit 2017 ist für die Entsorgung der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) zuständig: 11,9 Tonnen waren es 2018, rund 9 Tonnen waren es noch 2017.

 An der Wehrstraße unter der Altenhagener Brücke sammelt sich der illegale Müll.
 An der Wehrstraße unter der Altenhagener Brücke sammelt sich der illegale Müll. © privat

Die Folgen: „Natürlich wirken sich diese Zahlen auf die Müllgebühren in Hagen aus“, sagt HEB-Sprecherin Jacqueline Jagusch. Genau kann sie den Effekt zwar nicht beziffern: „Aber die Kosten tragen alle Beitragszahler.“ Die Hoffnung auf eine Trendwende ruht nun auf den Müll-Beobachtern („Waste Watchern“), die ab Frühsommer eingesetzt werden sollen. Je acht Stellen wurden bei Stadt und HEB geschaffen. Die Doppelstreifen sollen illegale Müllkippen und deren Verursacher aufspüren und gleich Bußgelder verhängen. Derzeit läuft noch die Stellenausschreibung.