Hagen. . Gleich neun Müllkippen an der Augustastraße zeigen es: Die Masse an illegalem Müll in Hagen wird 2017 wohl erneut um 5 Prozent steigen.

  • WP-Leserin entdeckt an Augustastraße gleich neun illegale Müllkippen auf wenigen Hundert Metern
  • Hagener Entsorgungsbetrieb rechnet damit, dass die Menge illegalen Abfalls erneut um 5 Prozent steigt
  • Werkhof widerspricht: Möbel aus sozialem Kaufhaus landen nicht sofort wieder am Straßenrand

Bilder von illegalen Müllablagerungen könnten wir nahezu jeden Tag abdrucken. Regelmäßig erreichen die Stadtredaktion Abfall-Fotos unserer Leser aus verschiedenen Stadtteilen. Was Kathrin Rieger aber fotografiert hat, sprengt den üblichen Rahmen. Am Dienstag hat sie entlang der Augustastraße in Wehringhausen zwischen Minervastraße und Bergischem Ring gleich neun größere Müllablagerungen entdeckt.

Mal sind es Mülltüten, Kartons und ein alter Einkaufswagen, mal alte Sofas und Schränke. „Ohne Worte. Wie ist das nur zu ändern?“, fragt die angesichts der vielen Reinigungs- und Aufklärungsaktionen, die schon stattgefunden haben, resignierte Hagenerin. Doch die Stadt hat auch keine Patentlösung: Man wisse, dass das Aufkommen an illegalem Müll weiterhin groß sei und arbeite mit diversen Aktionen (siehe Infobox) daran, dieses Problem zu lindern.

Illegale Müllkippen

Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt.
Gleich neun unterschiedliche illegale Müllkippen hat Kathrin Rieger entlang der Augustastraße am Dienstagmorgen entdeckt. © WP
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Kathrin Rieger hatte die Müllansammlungen entlang der Augusta­straße schon am Montagabend entdeckt. Als sie am Dienstag aber immer noch dort standen, schwante ihr, dass es sich nicht um eine reguläre Sperrmüllabfuhr handelt. Und in der Tat: Der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) bestätigt, dass es zwar tags zuvor, am Montag, im Bereich der Augusta-, Söding- und Bachstraße vier angemeldete und bezahlte Sperrmüllabfuhren gegeben habe. Doch am Dienstag hätte davon nichts mehr an der Straße stehen dürfen.

Schon 2016 rund 115 Tonnen illegaler Abfall

Stattdessen erreichte den HEB vom Ordnungsamt die Anforderung, dass illegal entsorgter Sperrmüll beseitigt werden müsse. „Das ist inzwischen auch alles entsorgt“, so HEB-Sprecherin Jaqueline Jagusch. Und zwar auf Kosten der Gebührenzahler. Immer wieder komme es vor, dass neben angemeldetem Sperrmüll einfach weiterer Unrat abgelagert werde.

Und den Eindruck, dass die Situa­tion in Hagen nicht besser geworden ist, kann sie mit Zahlen unterfüttern: Im Jahr 2016 wurden an Straßen und Plätzen vom HEB 115 Tonnen illegaler Abfall eingesammelt, in den ersten drei Quartalen diesen Jahres waren es schon 90 Tonnen. „Wir werden am Ende wohl eine Steigerung von fünf Prozent zu verzeichnen haben“, rechnet Jaqueline Jagusch vor. An den Containerstandorten wurden im vergangenen Jahr 250 Tonnen illegaler Abfall eingesammelt. „Hier sind die Werte im Vergleich zum Vorjahr stabil.“ Allerdings: Ein neuralgischer Containerstandort in Eilpe wurde bereits wegen der Vermüllung geschlossen – er ist bei der diesjährigen Zählung also gar nicht mehr dabei.

Nicht aus sozialem Möbelladen

Zurück zum Sperrmüll in Wehringhausen: Woher kommt die große Zahl an Möbeln? Stimmen Spekulationen, dass hier Bedürftige Möbel aus dem sozialen Möbellager des Werkhofs bekommen, die später wieder am Straßenrand landen? Beim Werkhof in Eckesey, der städtischen Gesellschaft, die über ihr Sozialkaufhaus „Möbel & mehr“ Hausrat für arme Menschen vertreibt, hält man das für wenig wahrscheinlich. Hier hat man bislang nicht die Erfahrung gemacht, dass Kunden ihre günstig erworbenen Sachen lieblos behandeln und bei nächster Gelegenheit einfach wieder auf die Straße werfen: „Nein, so etwas ist uns noch nicht untergekommen“, berichtet Ina Schulz.

Die Abgabe von Möbeln an Flüchtlinge, Zuwanderer und andere leistungsberechtigte Personen werde zudem streng kontrolliert, die Mitarbeiter des Werkhofes würden die Waren ja selbst ausliefern und bei dieser Gelegenheit überprüfen, wie viele Möbel eine Familie erhalte. In Fällen von grobem Missbrauch werde zudem umgehend das Jobcenter informiert, das den Leuten dann den Leistungsbezug streiche.

>> HINTERGRUND: Anti-Müll-Maßnahmen

  • Die Stadt verweist auf verschiedene Aktionen für mehr Sauberkeit.
    So sind seit 2016 zehn syrische Flüchtlinge und zehn Langzeitarbeitslose in Altenhagen und Wehringhausen unterwegs, um dort die Bürgersteige zu reinigen.
  • Seit diesem Jahr setzt der HEB einen eigenen „Mülldetektiv“ an Containerstandorten ein. Und seit 2016 gibt der HEB einen Flyer zum Umgang mit Abfällen in 13 Sprachen heraus.