Breckerfeld. . Strahlender Sonnenschein und die Glör ist leer. Künftig steht die Staumauer unter Beobachtung des Ruhrverbandes – ab Herbst wird aufgestaut.

Die Sonne strahlt vom Himmel. Der Blick fällt von der Terrasse des Restaurants hinab auf die Staumauer. Das ist jenes Objekt, um das es an der Glörtalsperre geht.

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Mit ihrer Unterschrift besiegeln Ulrich Wehmann, Geschäftsführer der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH (FSG), und Peter Klein, Leiter des Geschäftsbereichs Talsperren/Stauseen, die Kooperation. Fortan kümmert sich der Ruhrverband statt des Wasserbeschaffungsverbandes Lüdenscheid um die Mauer.

Die Sonne strahlt vom Himmel – optimales Badewetter. Wenn sich denn nur Wasser in dem Badesee zwischen Breckerfeld und Schalksmühle befände. Die Glör ist seit November leer. Und die Pläne, die Talsperre zur Badesaison wieder anzustauen, haben sich zerschlagen (unsere Zeitung berichtete).

Blick auf imposantes Bauwerk

Also kümmert sich der Ruhrverband zunächst um eine Mauer, die zumindest vorübergehend ohne Funktion ist. Immerhin: Dafür ist der Blick auf das imposante Bauwerk frei. Und Peter Klein bescheinigt der Mauer einen sehr guten Zustand.

Schieber muss repariert werden

Ein defekter Schieber ist ausgebaut und zu einer Spezialfirma nach Mannheim gebracht worden. Mindestens drei Monate dauert es, bis das Teil repariert wird. Erst nach dem Einbau kann mit dem Aufstauen begonnen werden. Die Verantwortlichen hoffen auf kühle Temperaturen und reichlich Niederschlag.

Augenschein spielt weiterhin eine Rolle, Messen aber auch. „So eine Mauer bewegt sich“, sagt Wolfgang Flender, ebenfalls Geschäftsführer der FSG. „An der Krone durch den Druck, den das Wasser nach der Befüllung ausüben wird, um drei bis vier Zentimeter.“

Diese Schwankungen – für die Experten völlig normal – wird der Ruhrverband künftig im Blick haben. „Einen Teil der Messungen werden wir automatisieren“, so Frank Roeseler, Leiter der Betriebsabteilung Talsperren/Stauseen beim Ruhrverband.

Zentrale Datensammlung

„Die Daten laufen wie die der Ennepetalsperre auch in unserer Zentrale an der Versetalsperre auf. Dort haben wir eigens eine neue Stelle geschaffen.“ Im Fokus stehen die Standfestigkeit und mögliche Undichtigkeiten.

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24 Stunden stehen die Ruhrverbandsmitarbeiter auf Abruf bereit. Die Messgeräte sind in einem rund 90 Meter langen Stollen am Fuße der Mauer installiert, der bei der letzten großen Sanierung (2002 bis 2004) in die Mauer gesprengt wurde. Kameras werden zusätzlich an der Mauer installiert und übertragen regelmäßig Bilder in die Leitstelle.

Möglichst früh im Herbst, so der Plan, will man mit dem Aufstauen der Glörtalsperre beginnen. 2,6 Mal läuft die Talsperre rein theoretisch jedes Jahr wieder voll. Möglichst zum Start der Badesaision im Mai 2019 soll die Talsperre dann mit knapp zwei Millionen Kubikmetern Wasser gefüllt sein. Und die Sonne soll vom Himmel strahlen.