Hagen. . Der Reiterverein Hagen ist auf sein Gelände zurückgekehrt. Ein Gutachter hat den Pferdefreunden bescheinigt, dass die Stallungen in Ordnung sind.

Der Reiterverein Hagen ist auf sein angestammtes Gelände auf dem Höing zurückgekehrt. Wie Jugendwartin Annika Brucke gegenüber unserer Zeitung erklärte, habe der Verein den regulären Betrieb wieder aufgenommen: „Auch unser Kinder- und Jugendtraining findet statt.“

Auch interessant

Ein renommierter Gutachter habe dem Reiterverein bestätigt, das in den Stallungen alles in Ordnung sei. Luftmessungen hätten ergeben, dass keine gesundheitlichen Gefährdungen für Mensch und Tier beständen. Dies habe schließlich auch das Veterinäramt der Stadt Hagen, mit dem der Verein seit vielen Jahren im Clinch liegt, zugeben müssen.

Pachtvertrag gekündigt

Auch interessant

Ein Sprecher der Stadt bestätigte das Ergebnis des Gutachtens, doch hätten die städtischen Veterinäre daraufhin noch einmal selbst die Stallungen in Augenschein genommen. Dabei hätten die Tiermediziner festgestellt, dass in einigen Boxen die Wände gekalkt worden seien, der Verein also offenbar Anstrengungen unternommen habe, den hygienischen Zustand in den Behausungen der Tiere zu verbessern. „Einige Stallungen waren in Ordnung, andere weiterhin viel zu feucht.“ In letzteren dürften daher weiterhin keine Pferde stehen.

Die Auseinandersetzung zwischen Stadt und Reiterverein ist ohnehin noch lange nicht beendet. Die Kündigung des Pachtvertrages zum 31. Dezember 2018 behalte ihre Gültigkeit, teilte ein Sprecher der Stadt Hagen mit.

Auf der anderen Seite bekräftigte Frau Brucke die Absicht des Vorstandes, das Gelände erst dann zu verlassen, wenn die Stadt eine zufriedenstellende Entschädigung für die auf dem Areal befindlichen Gebäude überwiesen habe. Der Verein, der einst zu den Vorzeigeadressen im deutschen Reitsport gehörte, hatte im November angekündigt, das Gelände auf dem Höing über den Weg des Heimfalls verlassen zu wollen.

Entschädigung für Gebäude

Auch interessant

Ein Heimfall ist im deutschen Erbbaurecht ausdrücklich geregelt und bedeutet die Rückübertragung von Erbbaurechten auf den Grundstückseigentümer (in diesem Fall die Stadt Hagen) vor Ablauf der Erbbauzeit. Tatsächlich steht dem Verein eine Entschädigung für die von ihm errichteten und gepflegten Gebäude zu, über deren Höhe ein Gutachter befinden muss.

Jugendwartin Brucke bestritt, dass sich die Pferde zwischenzeitlich in Sprockhövel befunden hätten. Wo die Tiere gewesen seien, wollte sie nicht sagen: „Und wir waren ja auch nur kurzfristig weg.“ Dagegen hatte die Stadt Ende Januar mitgeteilt, der Verein habe Amtstierarzt Dr. Edwin Esser darüber informiert, dass der gesamte Reiterverein nach Sprockhövel umziehe. Nach Angaben von Anwohnern waren jedoch auch im Februar stets Pferde auf der Anlage.

Kleinkrieg mit Ungereimtheiten

Auch interessant

Es bleiben also viele Ungereimtheiten im Kleinkrieg zwischen Verein und Stadt. Im vergangenen Jahr hatten die städtischen Veterinäre bei Kontrollen die Polizei und einen Schlüsseldienst zu Hilfe rufen müssen, weil ihnen der Zugang zum Vereinsgelände verwehrt worden war. Man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird.

>>Hintergrund: Gelände gehört Stadt Hagen

  • Das städtische Veterinäramt und der Reiterverein Hagen liegen wegen des Tierschutzes seit langem im Clinch. Der Streit wird u.a. vor den Gerichten ausgetragen.
  • Das Gelände auf dem Höing gehört der Stadt Hagen und wird vom Reiterverein im Rahmen der Erbpacht genutzt.