Hagen. . In der Stadthalle Hagen wird ein neues Parksystem mit Kassierern und Einweisern eingerichtet. Außerdem wird auf mehr Kundenfreundlichkeit Wert gelegt.

  • Neues Parksystem in der Stadthalle
  • Ambientezonen und Networking-Bereiche wichtig
  • Motto-Veranstaltungen im Trend

Die schweren grünen Eingangstüren und die Gastronomie sind geschlossen, die Lager sind leergeräumt. Doch hinter den Kulissen geht es auch in den Sommerferien weiter. Lange Zeit zum Durchschnaufen nach (in diesem Jahr erstmals) sechs Abibällen in Folge hatte Jörn Raith nicht.

„Derzeit wird der Clubraum zum kleinen Konferenzraum umgestaltet und es werden Wartungsarbeiten durchgeführt“, erzählt der Stadthallen-Geschäftsführer. Der 110 Quadratmeter große Raum wird heller und lichter und mit Natur-Motiven ausstaffiert, „wir entwickeln die Marke ,Grün’ in den kommenden Monaten weiter“.

Kleinere Räume statt großer Säle gewinnen immer mehr an Bedeutung, „und Ambientezonen, in denen Konferenzteilnehmer entspannen und sich austauschen können“, weiß Raith und reagiert auf den Wunsch der Gäste zu mehr „Networking“-Möglichkeiten.

Personalbestand ausgeweitet

„Und auf Kundenzufriedenheit werden wir künftig noch mehr achten.“ Unter anderem im Service. Egal, ob beim Bedienen der Zuschauer bei Veranstaltungen oder beim Servieren bei Tagungen – es werden kaum noch Aushilfen, sondern fast ausschließlich feste 450-Euro-Kräfte beschäftigt.

Sinfoniekonzerte, Halloween- und Silvesterparty

Die Sommerpause endet in der Stadthalle am 22. August. Dann geht es los mit Tagungen, Konferenzen und Seminaren.

Die erste Veranstaltung vor Publikum findet am Dienstag, 13. September, statt. Dann steht das 1. Sinfoniekonzert (Titel: „Auferstehung“) der neuen Spielzeit auf dem Programm.

Am 31.Oktober gibt es eine Halloween-Party, am 3. Dezember präsentiert die Rockband Extrabreit ein Weihnachts-Special.

Die Silvesterparty wird als Kooperationsveranstaltung der Agentur „Event Experience“ und der Stadthalle aufgezogen. Im Sinfonium ist die Party-Zone für 600 bis 800 Gäste, im Restaurant, Foyer und kleinen Saal können 400 bis 500 Besucher essen und feiern.

„Wir haben unseren Personalbestand in diesem Bereich auf 50 Beschäftige ausgeweitet. Und diese meist jungen Damen und Herren müssen eine gesunde Freundlichkeit mitbringen“, unterstreicht der Stadthallen-Chef.

Ähnlich argumentiert Raith auch beim Thema Parken: „Das muss für die Besucher einfach und schnell vonstatten gehen. Wer eine halbe Stunde vor einer Schranke warten muss oder beim Bezahlen auf Probleme stößt, hat schon schlechte Laune, bevor das Konzert oder die Veranstaltung überhaupt begonnen haben.“

300 Parkplätze für Event-Besucher

Aus diesem Grund hat die Stadthalle ihr Parksystem komplett umgestaltet. Die Halle stellt ab sofort nur noch vor und während Veranstaltungen maximal 300 Parkplätze für Besucher zur Verfügung. Schranken werden dann überflüssig – bezahlt wird direkt beim Kassierer vor der Auffahrt. Bislang betrug die Parkgebühr 3, ab sofort 4 Euro. „Aber dafür wird der Service auch verbessert. Wir haben Einweiser, also Lotsen, die den Parkraum auch ausleuchten.“

Wenn die Flächen an der Stadthalle besetzt sind, informieren die Einweiser die Autofahrer über Alternativ-Parkraum in der Nähe – inklusive Navy-Adresse und QR-Code.

Tagesparker werden ab sofort über das Hotel Mercure abge­wickelt. Die bislang 70 Parkplätze werden auf 100 aufgestockt, Kurzparker können 25 Minuten kostenfrei parken.

Was es sonst an Neuerungen gibt? Die Stadthallen-Rezeption bleibt in der Ferienzeit tagsüber geschlossen; nur jenen, die klingeln, wird Einlass gewährt. Lediglich freitags von 16 bis 18 Uhr öffnet der Infoschalter – für Ticketverkauf und Kartenumtausch.

„Im Herbst, Winter und Frühling ist das Rezeptions-Team natürlich wieder zu den üblichen Bürozeiten vor Ort anzutreffen“, so Raith, „denn der Online-Ticketverkauf ist längst nicht so stark wie viele meinen. Die Kartennachfrage bei uns und an den übrigen Vorverkaufsstellen hat sich hingegen um 20 Prozent erhöht“.

56 Show-Veranstaltungen

Beim Blick ins Programm für die kommenden Monate fällt auf, dass mehr Veranstaltungen im großen Saal angeboten werden. „In der ­Saison 2015/16 waren es 42 Show- Veranstaltungen, in der Saison 2016/17 haben wir schon jetzt 56 gelistet“, so Raith zufrieden.

Eine Begründung hat er auch auf Lager: Aufgrund der abnehmbaren CD-Verkäufe seien Künstler und Musiker förmlich gezwungen, mehr Konzerte zu geben. Außerdem würden einige auf Auftritte bei Open-Air-Festivals verzichten und statt dessen die Indoor-Variante bevorzugen, „dass Wetter war in den letzten Jahren einfach zu unbeständig“.

Einen neuen Trend hat der ­Stadthallen-Chef auch ausgemacht: „Motto-Veranstaltungen sind mega-angesagt. Immer mehr Leute haben den Drang, sich zu verkleiden. Aber mit Niveau. Das Oktoberfest wird im zünftigen Dirndl gefeiert, und auch zu Halloween- und Schlagerpartys kommen die Besucher mehr und mehr in aufwändigen Outfits.“