Hagen-Mitte. . Nicht mehr auf Schloss Hohenlimburg, dafür erstmals in der Stadthalle Hagen stieg das Keltic-Festival.

  • Heimspiel für die „Ceili Family“
  • Bands loben Akustik der Halle
  • Einige Zuschauer vermissen Burgmauern

Sie kamen von der Insel. Ein Volk mit mystischen Ritualen. Vor tausenden von Jahren durchstreiften die Kelten unsere Wälder. Gefürchtete Krieger sollen sie gewesen sein. Doch ihre Zeit hier ist längst vorbei. Das sollte man zumindest meinen. Am vergangenen Wochenende erlebte sie jedoch in der Stadthalle ihr musikalisches Comeback. Auf dem „Keltic Festival“ feierte man bis spät in die Nacht.

„Die Stimmung ist einfach großartig“, schwärmte Gitarrist Titou Macfire. Bisher hatte die Veranstaltung auf Schloss Hohenlimburg stattgefunden. Während Einige dem alten Veranstaltungsort nachtrauerten, waren die Bands von der Akustik der Stadthalle überzeugt.

„Schritt ist uns nicht leicht gefallen“

Überschuss geht an soziale Projekte

Das Keltic-Festival ist nach Angaben des Organisators Rick Field nicht auf Gewinn ausgelegt. Die Überschüsse gehen als Spenden an soziale Einrichtungen und Projekte in Hagen.

Bisher profitierten unter anderem Hagener Kinderheime, die Kindertafel, Freiwillige Feuerwehr, das Tierheim und die Aktion Lichtblicke sowie verschiedene Kindergärten.

„Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen“, so Veranstalter Rick Field. Seit fünf Jahren schon organisiert er das Hagener Keltic Festival. Die Stadthalle als Veranstaltungsort hat den Waliser überzeugt. „Auf dem Schloss waren wir zu sehr vom Wetter abhängig. Die grüne Halle passt einfach zum Festival.“

Zwölf Bands zeigten dort am Freitag- und Samstagabend ihr Können. Dudelsack und Geige erfüllten den Saal. Das Publikum war begeistert. „Man fühlt sich wie in einer anderen Welt“, schwärmte Besucher Ulf ­Koitz. „Die Leute hier sind einfach gut drauf.“

Heimspiel für die „Ceili Family“

Heimspiel: Die Ceili Family um Robin Hiermer (links).
Heimspiel: Die Ceili Family um Robin Hiermer (links). © WP Michael Kleinrensing

Von den keltischen Klängen angetan ist auch Radiomoderator Robin Hiermer. Vor 20 Jahren gründete der Hagener mit ein paar Freunden die Band „Ceili Family“. „Die Idee kam uns in einem Pub in Irland“, erzählt Hiermer. „Wir fanden die Musik einfach großartig. So ‘was wollten wir auch machen.“ Am Samstag spielten er und seine Band auf dem Keltic Festival in der Stadthalle – ein Heimspiel.

Immer mehr füllten sich dort die Tanzflächen. Kunstnebel umschwirrte die Feiernden, die Stimmung war ausgelassen. Fast jeder ließ sich mitreißen vom „Irish Dance“.

Musik verbindet

„Keltische Musik verbindet eben die Menschen“, meint Titou Macfire, Gitarrist der Band „Celkilt“. 2013 war die Gruppe im Finale von „La France a un incroyable talent“, dem französischen Ableger des Supertalents. Auch Macfire war von Hagens Stadthalle begeistert. „Die Akustik hier gefällt mir“, so der Musiker. „Für unsere Show ist die Halle ideal.“

Nicht alle waren jedoch von der neuen Lokation begeistert. Festival-Besucher Frank Knoblauch ist schon seit vielen Jahren mit dabei. „Schloss Hohenlimburg war schon etwas Besonderes“, meint er. Die Burgmauern hätten der Keltenmusik etwas Mystisches verliehen.

Ein Kelte durch und durch

Wer übrigens meint, das Volk der Kelten sei längst Vergangenheit, der irrt gewaltig. „Ich bin ein Kelte. Durch und durch“, sagt Veranstalter Rick Field. „Meine Vorfahren waren Kelten. Also bin ich natürlich auch einer.“ Stolz zeigt er das Symbol auf seinem Ring. Ein in sich verwundener Knoten, das keltische Zeichen für Unendlichkeit.

Noch viele Jahre hofft Rick Field so, das Hagener „Keltic Festival“ zu organisieren. Der Erlös aus der Veranstaltung wird an soziale Einrichtungen gespendet.