Hagen. . In der Theater-Debatte in Hagen bleiben die Fronten verhärtet: Die CDU macht weiter Druck in Sachen Sparen. Die Theaterleitung reagiert öffentlich nur knapp. Intern widerspricht sie aber heftig.

Die CDU bekräftigt ihren harten Kurs in der Spar-Debatte um das Theater Hagen. Der Kreisvorstand der Christdemokraten hat der CDU-Fraktion im Rat Rückendeckung gegeben. „Hier wird deutlich, dass Partei und Fraktion an einem Strang ziehen“, so Parteichef Christoph Purps. Schon im Herbst habe man als Kreispartei deutlich gemacht, dass man vom Theater mehr erwarte „als die stetige Verweigerungshaltung gegenüber den notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen“.

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Man habe der Theaterleitung „keinerlei Denkverbote auferlegt“, sondern „ausdrücklich Wert darauf gelegt, künstlerische Kreativität und künftiges Budget zeitgemäß und publikumsgerecht miteinander zu verbinden“. Purps: „Darüber hinaus hat niemand dem Theater verboten, mehr Einnahmen zu generieren. Es ist bedauerlich, wenn das nach drei Jahren Diskussion noch immer nicht mit Leben gefüllt wurde.“

Erst in der vergangenen Woche hatte die so genannte „Allianz der Vernunft“ im Stadtrat aus CDU, Grünen und FDP die Theaterleitung bestehend aus Intendant Norbert Hilchenbach, Generalmusikdirektor (GMD) Florian Ludwig und Theater gGmbH-Geschäftsführer Michael Fuchs, kritisiert.

Theaterleitung nahm intern Stellung

Nach außen hat das Führungstrio in einer Mitteilung nur sehr knapp darauf reagiert: Es seien von den drei Fraktionen – so wörtlich – „Behauptungen aufgestellt worden, denen die Theaterleitung widerspricht. Zur Klärung der Widersprüche ist die Theaterleitung – wie bisher – natürlich gerne zu Gesprächen bereit.”

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Intern (das heißt innerhalb des Theaters und wohl auch an einen theaternahen Verteiler) hat die Theaterleitung hingegen in einem Schreiben sehr dezidiert Stellung genommen. Aussagen der drei Fraktionssprecher wird im Detail widersprochen. Unter anderem: „Mit dem Theater ist zu keinem Zeitpunkt transparent verhandelt worden.“ Die amtierende Leitung habe sehrwohl in ihrer Amtszeit gespart – und zwar etwa 3 Millionen Euro. Zudem habe keiner der drei Fraktionschefs bisher das direkte Gespräch mit der Theaterleitung gesucht.

Sauerwein erläutert Unterschrift

Indes hat die Grünen-Ratsfrau Ruth Sauerwein im Gespräch mit unserer Redaktion begründet, warum sie einen Protest-Brief gegen die Sparpolitik unterzeichnet hat: „Im Rat habe ich mit der Fraktion für die Sparpläne gestimmt, weil es vorher fraktionsintern eine Mehrheit dafür gegeben hat.“ Es sei aber kein Geheimnis, dass sie den Sparkurs kritisch sehe: „Vielleicht wollte ich mein Ja im Rat mit der Unterschrift ein wenig kompensieren."