Hagen. Die Allianz im Rat ist mit ihrer Geduld am Ende. Sie fordert ein Ende der Blockadehaltung des Theaters. Durch das Auftreten sei das Vertrauen erheblich gestört.
- Die Allianz im Rat ist mit ihrer Geduld am Ende
- Sie fordert ein Ende der Blockadehaltung des Theaters
- Durch das Auftreten sei das Vertrauen erheblich gestört
- Die Allianz im Rat ist mit ihrer Geduld am Ende
- Sie fordert ein Ende der Blockadehaltung des Theaters
- Durch das Auftreten sei das Vertrauen erheblich gestört
Die Geduld der Allianz aus CDU, Grünen und FDP mit der Führung des Theaters scheint am Ende: „Wir können verstehen, wenn Intendant Norbert Hilchenbach und Generalmusikdirektor Florian Ludwig die Zukunft des Hagener Theaters gerne anders sehen würden. Wir können sogar verstehen, dass sie sich bis zum Juli 2017 mit einer kostspieligen und furiosen Spielzeit verabschieden wollen. Aber genau deshalb haben wir keinerlei Verständnis dafür, dass die scheidende Theaterspitze versucht, Fakten über ihre Amtszeit hinaus zu schaffen, Einsparungen zu blockieren, Druck auf die Aufsichtsratsmitglieder auszuüben und die Theater-Mitarbeiter zutiefst verunsichert“, findet CDU-Fraktionschef Wolfgang Röspel klare Worte.
Vertrauen angeschlagen
„Vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht für mich anders aus“, so Röspel: „Deshalb prüfen wir derzeit, ob angesichts der ständig publizierten Abwehrhaltung der Theaterleitung auch gegenüber dem Aufsichtsrat eine Sondersitzung des Kulturausschusses zur Aufklärung der Fakten immer notwendiger wird.“ Der jüngste Ratsbeschluss zum Hagener Theater sei lediglich die präzise sprachliche Fassung dessen, was der Rat auf Drängen der Kommunalaufsicht seit Jahren mit dem Theater diskutiere oder bereits praktiziere, so Röspel weiter: „In der Vergangenheit hatte es immer wieder Irritationen gegeben, die wir durch einen sauberen Beschluss ausschließen wollten.“
Auch für Grünen-Fraktionssprecher Joachim Riechel spiegelt der Theaterbeschluss „exakt die Eckpunkte wider, die wir seit Jahren mit dem Theater transparent verhandelt haben. Dass die Theaterspitze sie heute wie damals ablehnt ist legitim, ändert aber nichts an den Tatsachen. Für uns stand ganz klar der Gerechtigkeitsgedanke im Vordergrund. Wir wollten nicht Hoch- gegen Jugendkultur oder Bildungssektor ausspielen. Alle Bereiche sollten ihren fairen Sparbeitrag bringen. Das ist uns gelungen.“
Langmut der Politik
Zu den wichtigen Festlegungen gehört nach Röspel auch der Hinweis auf die Dynamik des städtischen Zuschusses beim Theater: „Es war spätestens seit dem Jahr 2013 immer Konsens, dass die Theater gGmbH die Tariferhöhungen beim Personal nicht alleine bewältigen kann. Anders als bei den übrigen Gesellschaften erhöht die Stadt ihren Zuschuss an das Theater mit jeder Tariferhöhung, die über ein Prozent hinausgeht. Das geht deutlich über die Förderung für die Kulturzentren oder anderer Einrichtungen hinaus.“
Rat unterstreicht seinen Sparkurs
Der Rat hat in der vergangenen Woche erneut den Sparbeschluss für den Kulturbereich in Höhe von 2,25 Millionen Euro bestätigt. Davon muss allein das Theater 1,5 Millionen Euro liefern.
Claus Thielmann (FDP) weist in diesem Zusammenhang noch einmal auf die zeitliche Festlegung der Einsparungen hin: „Wir haben mit der Festlegung des Maßnahmenbeginns im Jahr 2018 ausdrücklich dem amtierenden Intendanten und dem Generalmusikdirektor finanziell den Rücken frei gehalten. Schließlich waren sie mit ihrem Programm weder willens noch bereit, entsprechende Veränderungen am Angebot vorzunehmen. Sie können nun bis zum Ende ihrer Verträge mit dem bisherigen Budget weiter arbeiten. Das hätten wir auch anders sehen können“, betont der Liberale den Langmut der Politik: „Umso enttäuschter bin ich jetzt, wenn beide Persönlichkeiten keine Gelegenheit auslassen, um Streit und Zwietracht in die Gremien zu säen.“