Hagen. . Der Arbeitsplatz-Abbau bei der Enervie-Gruppe wird konkret: 50 Mitarbeitern wird an diesem Wochenende angeboten, Auflösungsverträge zu unterschreiben.
Ausgerechnet zum Nikolaus-Tag werden 50 Mitarbeiter der Enervie-Gruppe mit ausgesprochen unangenehmer Post ihres Arbeitgebers konfrontiert: Darin das Angebot zur Aufhebung des Arbeitsvertrages gegen Zahlung einer Abfindung. Die Betroffenen, deren Planstellen mittelfristig wegfallen, sind vorab informiert worden, dass für diese Angebote der zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandelte und abgeschlossene Interessenausgleich und Sozialplan gilt. Die Annahme dieser Angebote ist freiwillig – wer ablehnt, wird weiterbeschäftigt.
Zum Personalabbau gezwungen
Hintergrund dieser Maßnahme ist die aktuelle wirtschaftliche Situation der Enervie-Gruppe, die auch zur Senkung der Personalkosten zwingt. Künftig will die Unternehmensgruppe mit 1122 anstatt wie bisher mit 1310 Stellen die Aufgaben erfüllen. Aus Sicht des Unternehmens ist mit dem vorgesehenen Personalabbauprogramm ein Weg gefunden worden, eine Stellenanzahl zu erreichen, die die Kernfunktionen des Energieversorgers nicht beeinträchtigt und gleichzeitig eine Verringerung des Personalbedarfs möglich macht.
Das Programm sieht mehrere Angebote vor: Eine Betriebsvereinbarung „Altersteilzeit“ für Mitarbeiter bis zum Jahrgang 1958 wurde bereits Mitte des Jahres geschlossen. Nach der Unterzeichnung des Interessenausgleiches und Sozialplanes in dieser Woche bietet das Unternehmen zudem auch freiwillige Aufhebungs- und Abwicklungsverträge an.
Betriebsrat verhindert Kündigungen
„Ich möchte betonen, dass die Verhandlungen sehr konstruktiv waren“, hebt Gesamtbetriebsratsvorsitzender Thomas Majewski hervor, dass für ihn im Mittelpunkt gestanden habe, betriebsbedingte Kündigungen und ein Outsourcing zu verhindern. „Das haben wir geschafft. Wenn wir jetzt noch mögliche Versetzungen intelligent lösen, bin ich zufrieden – so wie man als Betriebsrat mit einem Personalabbau zufrieden sein kann.“