Vorhalle. . Die Schließung der Turnhalle Nöhstraße hatte den TSV Vorhalle (1400 Mitglieder) stark getroffen. Doch der Großverein hat mit einem Kraftakt eine Lösung geschaffen, die die Existenz vieler Gruppen künftig sichert. Das alte Union-Kino in der Lindenstraße ist jetzt eine Sporthalle.

Der TSV Vorhalle hat seine Vergangenheit bewältigt und sich der Zukunft zugewandt. Nachdem die 1400 Mitglieder des Großvereins nach der Schließung der Turnhalle in der Nöhstraße zunächst in sentimentaler Rückschau verharrten, nahm der Vorstand das Heft des Handelns in die Hand. Mit dem ehemaligen Union-Filmtheater in der Lindenstraße fand der Verein ein neues Domizil, das er in einem Kraftakt umbauen ließ. „Gut 50 .000 Euro haben wir investiert“, berichtet TSV-Vorsitzender Andreas Schulte.

Die glorreichen Kinozeiten sind natürlich längst vorbei. Schon Ende der 60er Jahre wurde das Filmtheater geschlossen, zwischenzeitlich diente das Gebäude, das sich im Besitz der Vorhaller Baugenossenschaft befindet, u.a. als Schilder- und Metallfabrik. Auch der TSV war hier Mitte der 80er Jahre schon einmal beheimatet – und ist jetzt an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. „Wir mussten handeln“, so Schulte.

Gruppen mussten ausweichen

Denn nachdem die Gebäudewirtschaft Hagen (GWH) das alte Schätzchen in der Nöhstraße 2013 aus statischen Gründen gesperrt hatte, führte das zu Verwerfungen im Verein, Mitglieder meldeten sich ab, die zahlreichen Gruppen (u.a. Gesundheitssport, Karate, Badminton und Volleyball) mussten ins evangelische Gemeindehaus und sogar in die Privatpraxis eines Physiotherapeuten ausweichen.

So entdeckte der Verein das inzwischen leer stehende ehemalige Kino neu und baute es mit hohem finanziellen Aufwand in eine Turnhalle um. Denn auf ehrenamtliche Helfer, die die Arbeit in Eigenregie erledigten, konnte der TSV nicht zurückgreifen: „Diese Zeiten sind vorbei, zumal in unserem Verein, in dem 80 Prozent der Mitglieder Frauen und Kinder sind“, so Schulte: „Die meisten Arbeiten wurden von hauptamtlichen Handwerkern erledigt.“

Die Vergangenheit ist nicht vergessen

Doch gelohnt hat sich die Investition allemal. Wo einst der Filmprojektor stand, ist jetzt ein Gerätelager. Wo einst die Leinwand hing, befindet sich nun eine Bühne. Und die Mechanik des langen Vorhangs funktioniert noch wie in besten Kinotagen, auch wenn auf der Bühne heute Gymnastikbälle und Turnmatten verwahrt werden. Für Nostalgie ist trotz des Linoleum-Fußbodens und der modernen Umkleidemöglichkeiten also noch reichlich Raum, zumal die Sprossenwand aus der altehrwürdigen Nöhstraßen-Halle stammt. So ganz vergessen hat der TSV Vorhalle seine Vergangenheit keineswegs . . .