Fröndenberg. . Die Nachricht von einer Auflösung der Notunterkunft in Fröndenberg-Stentrop verunsichert die Flüchtlinge. Erst vor kurzem sind 45 Frauen, Männer und Kinder dort eingezogen, weil drei große Zentraleinrichtungen wegen eines Masern-Ausbruchs für die Aufnahme geschlossen wurden. Es sollte die letzte Zwischenstation ihrer Odysee sein.

Nach dem ersten großen Schock war am Mittwochnachmittag wieder Ruhe eingekehrt im Haus der Mitte in Stentrop. Die Flüchtlinge vertrieben sich mit Spielen und Fernsehen die Zeit in ihrer Notunterkunft. „Als ich den Menschen das heute Morgen beibringen musste, sind Tränen geflossen“, sagt Zugführer Jörg Gemballa vom Deutschen Roten Kreuz.

Überrascht von Order der Bezirksregierung

Die Hilfsorganisation zeigt sich überrascht von der Nachricht, dass das Behelfslager nach so kurzer Zeit wieder geschlossen werden soll. Irritiert nimmt auch die Kirche die plötzliche Order der Bezirksregierung Arnsberg entgegen. „Wir wurden Dienstagabend darüber informiert“, sagt Dietrich Schneider vom Kirchenkreis.

Die Odyssee der Flüchtlinge, die aus Kriegsgebieten wie Syrien, dem Irak oder Albanien und Kosovo stammen, soll jetzt ein Ende haben: „Sie werden auf feste Unterkünfte in den umliegenden Kommunen verteilt“, erklärt Kirchenkreisreferent Schneider. Ursprünglich hatte sich die Kirchengemeinde auf immerhin drei Wochen eingestellt, zumal das Gebäude neben der „Oase“ in Stentrop auch noch bis zum 31. Oktober für die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vermietet war.

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Wann der Auszug jetzt tatsächlich stattfindet, ist wieder völlig offen. Ursprünglich sollte schon am Mittwoch ein Bus kommen. Jetzt rechnet Jörg Gemballa mit der Auflösung des Lagers am Donnerstag. Das Rote Kreuz wechselt sich mit 33 Ehrenamtlichen rund um die Uhr bei der Betreuung ab.

DRK lobt Unterstützung aus der Bevölkerung

„Wir hatten geplant, noch in dieser Woche einen Informationsabend für die Anwohner anzubieten“, erklärt Dietrich Schneider. Dazu kommt es jetzt nicht mehr. Drei Tage lang werden die Helfer jetzt im Haus der Mitte aufräumen und das behelfsmäßige Flüchtlingsquartier wieder zur normalen Begegnungsstätte „zurückbauen“, ergänzt der Kirchenkreissprecher. DRK-Zugführer Jörg Gemballa freut sich über die große Akzeptanz in der Nachbarschaft und die Hilfe: „Die Unterstützung aus der Bevölkerung war phänomenal.“