Frömern. Seit Jahren animiert die evangelische Jugend Frömern den Nachwuchs, zur Wahlurne zu gehen. Was rund um die Europawahl in Fröndenberg geplant ist.

Noch etwas mehr als eine Woche, dann ruft die EU-Wahl Bürgerinnen und Bürger an die Urne. Doch im Gegensatz zu Bundes-, Landtags- oder Kommunalwahlen gelten Europawahlen gemeinhin als weniger wichtig. Doch das soll sich nach dem Willen der evangelischen Jugend ändern. Sie fordern vor allem Jung- und Erstwähler auf, ihr Kreuzchen zu setzen. Welche kreativen Ideen sich die Ehrenamtler diesmal ausgedacht haben.

Jugend informiert Jugend zur Europawahl

Seit Jahren gilt die evangelische Jugend im Fröndenberger Norden als außerordentlich politikaffin. Mit der Aktion „Sei kein Schaf, geh wählen“ haben die Ehrenamtler vor gut zehn Jahren ein Projekt ins Leben gerufen, um vor allem den Nachwuchs zum Urnengang zu animieren. Es geht dabei um politische Bildung und Verständnis für demokratische Prozesse. Passend zur EU-Wahl am 9. Juni geht die Aktion in die nächste Runde, wie Jugendreferentin Zarah Gersdorf erklärt. Und Unterstützung bekommt die evangelische Jugend dabei sogar von Kindergruppen.

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Im Mittelpunkt steht allerdings das Gemeindehaus - am Wahltag selbst. Denn dann sind wieder jede Menge Aktionen in Frömern geplant. Neben kulinarischen Angeboten von Waffeln bis Grill gibt es eine Hüpfburg, ein Schaf-Rodeo und Livemusik. An vielen kleinen Spielstationen können Kinder Zeit verbringen. Außerdem steht das übliche Angebot im Jugendtreff Spirit zur Verfügung mit Konsolen, Kicker, Tischtennis oder Billard. Das Ziel: Mit Spiel und Spaß zum Wählen animieren. Das EU-Parlament können in Deutschland auch Menschen ab 16 Jahren wählen.

Da ist es doch klar, dass wir mit dem Projekt den Urnengang etwas schmackhaft machen.
Zarah Gersdorf - Jugendreferentin

Inhaltliche Höhepunkte sind die Präsentationen, die derzeit in den Kindergruppen „Kleckerbande“ und „Gummibärenbande“ entstehen. Bei einem ersten Treffen in den Gruppen lernte das „Geh-Wählen-Motto-Schaf“ gemeinsam mit den Kindern, wofür die Abkürzung „EU“ steht, welche Länder zur EU gehören, wie man sich auf verschiedenen Landessprachen begrüßt, was es mit den Grenzen zwischen EU Ländern auf sich hat und was in Supermärkten an Produkten aus den EU-Ländern zu finden ist. „Bei einem zweiten Treffen, bei dem das Schaf zu Besuch kommt, soll gemeinsam mit den Kindern überlegt werden, was sie mit der EU verbinden und was ihnen wichtig ist“, erklärt Gersdorf. Das ganze werde dann kreativ in Form von Bildern aufs Papier gebracht. Statt Bingo gibt‘s zudem ein „Mähgo“ mit passenden Elementen zur Europawahl.

Volles Programm am Gemeindehaus Frömern

Doch nicht nur intern laufen die Vorbereitungen für die Europawahl auf Hochtouren. Guerilla-Aktionen wie in der Vergangenheit gibt‘s allerdings nicht. Denn vor der einen oder anderen Wahl der vergangenen Jahre sind im Dorf an verschiedenen Orten auf mysteriöse Art und Weise mehrere bunt bemalte Schafe aufgetaucht: am Straßenrand, auf Bauernhöfen, in Vorgärten, an der Kirche. Diesmal allerdings sollen es kleine Holzschafe richten, die die Ehrenamtler im Vorfeld verteilt haben. „Die können bis zum Wahlsonntag bunt und möglichst EU-mäßig gestaltet werden und sollen dann mitgebracht werden“, erklärt Gersdorf den Hintergrund dazu. Wer noch kein Schaf hat, bekommt dienstags, donnerstags und sonntags von 18 bis 22 Uhr oder mitttwochs von 17 bis 19 Uhr noch die Gelegenheit sich für den Wahltag einzudecken.

Jugendreferentin Zarah Gersdorf (links) und Josefine Lea Janzen vor der Bundestagswahl 2021: Wie seinerzeit wollen die Ehrenamtler den Nachwuchs zum Wählen animieren.
Jugendreferentin Zarah Gersdorf (links) und Josefine Lea Janzen vor der Bundestagswahl 2021: Wie seinerzeit wollen die Ehrenamtler den Nachwuchs zum Wählen animieren. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Jugendreferentin Zarah Gersdorf und das ehrenamtliche Orga-Team freuen sich schon auf den Wahlsonntag am 9. Juni: „Es ist wichtig, dass die Wahlbeteiligung bei den wichtigen EU-Wahlen hoch ist“, sagt Gersdorf. „Da ist es doch klar, dass wir mit dem Projekt den Urnengang etwas schmackhaft machen.“ Am Gemeindehaus geht‘s um 14 Uhr los; Programm gibt‘s den ganzen Tag über.