Frömern. Händlerschaft und Veranstalter machen sich für neuen Termin samt verkaufsoffenem Sonntag stark. Gewerkschaft verdi hat Bedenken.

Der „Tag des offenen Gartens“ auf Hof Sümmermann soll bald Geschichte sein. Zumindest, was den Veranstaltungstag am ersten Sonntag im April angeht. Stattdessen wollen die Händler künftig Ende April ihre Tore öffnen und hoffen damit auch auf besseres Wetter als in den vergangenen Jahren. Die Gewerkschaft verdi kritisiert die Pläne – nicht zum ersten Mal.

„Frühlingserwachen“ bald fester Bestandteil des Hofes

Verkaufsoffene Sonntag sind für Händler, Veranstalter und Städte gleichermaßen seit Jahren eine Gratwanderung, die Rahmenbedingungen eng gefasst. In der Ruhrstadt wird der Bauernmarkt beispielsweise mit einem Verkaufstag kombiniert. Doch auch für den Fröndenberger Norden gibt es entsprechende Regelungen. Im Mittelpunkt steht dabei Hof Sümmermann. In der Ordnungsbehördliche Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen in der Stadt Fröndenberg ist das seit 2018 klar geregelt: Am ersten Sonntag im April steht bekanntlich der „Tag des offenen Gartens“ an, bei dem das Händlerkollektiv zusammen mit Vereinen oder der evangelischen Kirchengemeinde einlädt und alles rund um den perfekten Garten präsentiert wird. Hinzu kommt der erste Sonntag im Oktober. Beim „Tag des offenen Hofes“ steht Erntedank im Fokus.

Es hat sich herausgestellt, dass der Termin witterungsbedingt instabil ist.
Dr. Karl-Heinrich Sümmermann - Hof-Eigentümer

Doch an dem Konzept wollen Dr. Karl-Heinrich Sümmermann und das Hädlerkollektiv etwas verändern. „Es hat sich herausgestellt, dass der Termin witterungsbedingt instabil ist“, heißt es in einem Antrag des Hof-Chefs. Das „Frühlingserwachen“ soll stattdessen künftig Ende April über die Bühne gehen. „Das hätte den Vorteil, dass die Wettersicherheit deutlich besser ist und das Blumenangebot ausgeweitet werden kann“, erklärt Karl-Heinrich Sümmermann.

In den vergangenen beiden Jahren war das Wetter am Sonntag der Knackpunkt. Anhaltender Regen hatte die Stimmung zumindest in Teilen getrübt. Damit die Änderung auch klappt, ist nicht nur ein Haken im Kalender notwendig, sondern gleichermaßen ein Ratsbeschluss. Die Verwaltung hält es dabei aber wie bereits bei der Ordnungsbehördlichen Verordnung 2018. Denn den im Ladenöffnungsgesetz NRW geforderten „räumlichen und zeitlichen Nähe zwischen Veranstaltung und Ladenöffnung“ sei für den Veranstaltungsort Hof Sümmermann Rechnung getragen. Die ausnahmsweise Sonntagsöffnung sei in Zusammenhang mit den beiden Veranstaltungen als im öffentlichen Interesse anzusehen. „Zudem ist diese auf die dort ansässigen Geschäfte begrenzt, eine Ausweitung auf den Stadtteil Frömern nicht Gegenstand dieser Verordnung“, so die Einschätzung der Verwaltung.

Gewerkschaft verdi lehnt Vorstoß ab

Die IHK Dortmund, der Handelsverband Westfalen-Münsterland, der Unternehmensverband Westfalen-Mitte, die Handwerkskammer Dortmund, die Kreishandwerkerschaft HellwegLippe, die Evangelische Kirchengemeinde Frömern und die Katholische Kirche St. Marien Fröndenberg/Ruhr haben bereits grünes Licht für die Verlegung gegeben. Doch die Gewerkschaft verdi stellt sich sprichwörtlich quer – und das nicht zum ersten Mal. „Es ist nicht nachvollziehbar, welcher Sachgrund für die geplanten Sonntagsöffnungen auf dem Hof Sümmermann zugrunde gelegt wird. Die vorgestellten Aktivitäten gehören jedenfalls zum normalen Verkaufsgeschäft und sollen lediglich zusätzlich auch außerhalb der Verkaufsstelle stattfinden“, kritisiert die Gewerkschaft. Ähnlich äußerte sich verdi bereits 2018, schon damals lehnte man einen verkaufsoffenen Sonntag auf Hof Sümmermann ab.

Eine Entscheidung zur Verlegung soll am 28. Februar im Rat fallen.