Ennepetal. Nach den Schüssen auf eine Frau in Ennepetal hat es eine Festnahme gegeben. Der Polizei gelang es am Donnerstagnachmittag, den Ex-Freund des Opfers zu stellen. Nach der Waffe, die bei der Tat verwendet wurde, wird weiterhin gesucht. Die junge Frau aus Hagen schwebt in Lebensgefahr.
Fahndungserfolg zwei Tage nach den Schüssen auf eine junge Frau in Ennepetal: Gegen 16 Uhr am Donnerstag ist der Ex-Freund des Opfers in der Nähe des Tatortes gefasst worden. Berichten zufolge war er dort von Zivilpolizisten verfolgt worden und stellte sich schließlich. Die Suche nach der Tatwaffe geht unterdessen weiter.
Fast zwei Tage hatte die Polizei fieberhaft nach dem 22-Jährigen gefahndet. Am Dienstagabend war der Ennepetaler mit seiner Ex-Freundin auf dem Nachhauseweg von Bekannten, als er sich mit der 19-Jährigen, die in Hagen-Haspe wohnt, zunächst stritt. Dann soll der Mann die Waffe gezogen und abgedrückt haben. Die junge Frau wurde lebensgefährlich verletzt, sie ringt in einer Klinik weiter mit dem Tod.
Mann (21) schießt auf Ex-Freundin
Nach Angaben des Bruders der Schülerin hatte diese sich vor einiger Zeit von dem 22-Jährigen getrennt. Das habe der jedoch nicht akzeptieren wollen. Die Polizei war von einer Beziehungstat ausgegangen.
Staatsanwaltschaft verzichtete auf Öffentlichkeitsfahndung
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) aus Dortmund hatte am Tatort nach dem bewaffneten Verdächtigen gesucht, ihn jedoch nicht gefunden. Auch mit einem Hubschrauber und mit technischem Suchgerät hatten die Beamten gefahndet. Die Staatsanwaltschaft aus Hagen übernahm die Regie.
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Eine Öffentlichkeitsfahndung lehnte die Staatsanwaltschaft aus zwei Gründen ab. Erstens könnte sich der wohl weiterhin bewaffnete junge Mann durch den erhöhten Druck derart in die Enge getrieben fühlen, dass er auf weitere Menschen schießen würde, hatten die Verantwortlichen befürchtet. Zweitens wolltel die Behörde niemanden dazu animieren, sich aus falsch verstandenem Pflichtgefühl selbst in Lebensgefahr zu bringen.
Verdächtiger wird der gewaltbereiten rechten Szene zugeordnet
Der 22-Jährige, der wegen versuchten Mordes gesucht worden war, ist wegen Körperverletzungen vorbestraft und der gewaltbereiten rechtsextremen Szene zuzuordnen. Im Internet hat er zahlreiche Bilder hochgeladen, die nationalsozialistische Symbole und Sprüche zeigen, bei denen es sich vor allem um Ehre, Kampf und Gewalt handelt. Reichskriegsflaggen zieren sein Profil bei „Facebook“, er verweist auf zahlreiche nationalsozialistische und rassistische Vereinigungen in ganz Deutschland.
Am Montagmorgen um 5.56 Uhr der vorläufig letzte Post: „Was, wenn ich endgültig zu dem geworden bin, was mir immer alle prophezeit haben? Ein Wahnsinniger! Ein Psycho!“ Auf einem Unterarm trägt er in Runenschrift die Tätowierung „Klagt nicht, kämpft!“