Gevelsberg. .

Ein Toter und zwei Verletzte – das ist die traurige Bilanz einer Schießerei am Wochenende in Gevelsberg.

Vor dem heruntergekommenen Schieferhaus in der Haßlinghauser Straße 39 brennen drei Grabkerzen. Jemand hat daneben einen Strauß rote Rosen abgelegt, die schnell welk werden. Auf dem Hof, dort, wo den 25-Jährigen der Schuss traf, an dem er später starb, liegen Nelken.

Das eigentlich Unfassbare hatte sich am Samstag in den frühen Morgenstunden abgespielt. Das spätere Todesopfer feierte mit zwei 23 und 31 Jahre alten Freunden im Hinterhof des Mehrfamilienhauses. Seinen 60-jährigen Nachbar n störte der Lärm um 5 Uhr in der Frühe.

Geständnis abgelegt

Er beschwerte sich erst und kam dann, so die Hagener Mordkommission, mit einer großkalibrigen Schusswaffe, offenbar einem Gewehr, in den Hof zurück. Er feuerte damit gezielt drei Schüsse auf die jungen Männer ab. Zwei Personen wurden schwer, einer leicht verletzt.

Der 60-Jährige versuchte erst gar nicht zu fliehen. Als die Rettungskräfte den Tatort erreichten, erklärte er ihnen unumwunden, dass er geschossen hätte. Der Notarzt kämpfte unterdessen um die Leben seiner Opfer. Er forderte den Rettungshubschrauber Christoph Westfalen an, um die Schwerverletzten so schnell wie möglich in eine Spezialklinik zur Behandlung bringen zu lassen. Die Gevelsberger Feuerwehr rückte aus, um die Landung auf einem Firmenparkplatz an der Haßlinghauser Straße abzusichern. Für den 25-Jährigen kam allerdings jede Hilfe zu spät. Er starb wenige Stunden nachdem ihn die Kugel in den Rücken getroffen hatte, wie die Obduktion später ergab.

Eine Mordkommission der in diesem Fall zuständigen Kriminalpolizei in Hagen und die dortige Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Laut Oberstaatsanwalt Wolfgang Rahmer hat der festgenommene Gevelsberger die Tat im Wesentlichen gestanden. Die Ermittlungen dauerten trotzdem noch an. Weitere Einzelheiten wollen die Fahnder aus Hagen vorerst nicht öffentlich bekannt geben.

Und so machen in Gevelsberg viele Gerüchte die Runde. Bei dem Schützen und zwei Angeschossenen soll es sich um Männer mit italienischer Abstammung handeln. Ängste werden geschürt: Sollte nur ein Nachbarschaftsstreit der Hintergrund für die Bluttat gewesen sein oder hatte etwa die Mafia ihre Hände im Spiel? Schließlich hat die Hagener Staatsanwaltschaft erst vor wenigen Monaten einen Gevelsberger Gastwirt als angeblichen Auftraggeber für einen Mord spektakulär festnehmen lassen. Es gibt nichts, was diese Gerüchte bestätigen könnte, aber die Angst ist da.