Gevelsberg. Vor einem Haus auf der Mittelstraße in Gevelsberg liegt immer wieder Müll. Mittlerweile beschäftigt der Fall die Behörden.
Um die 5000 Zigaretten-Stummel haben die Grünen dieses Jahr bei ihrer Kippen-Sammlung entlang der Mittelstraße in Gevelsberg aufgesammelt. Dabei geriet vor allem ein Haus in den Fokus. Dort befindet sich über zwei Ladenlokalen eine Glasabdeckung. Darauf lagen Zigarettenkippen und Essensreste, die von einem Bewohner, der den Händlerinnen und Händlern sogar namentlich bekannt sei, regelmäßig einfach aus dem Fenster geworfen werden, wie es hieß. Teilweise landeten die Abfälle sogar in der Auslage eines Lebensmittelhändlers, der sein Geschäft im Erdgeschoss hat.
Ein Problem, dass seit Monaten bestehe, wie der Lebensmittelhändler ein paar Tage später im Gespräch mit der Redaktion erklärt. Besagter Hausbewohner habe auch schon einmal versucht, etwas bei ihm zu stehlen. Er habe deswegen Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Kreispolizeibehörde bestätigte das auf Nachfrage der Redaktion. Auch das Ordnungsamt der Stadt Gevelsberg habe er über die Situation in Kenntnis gesetzt, so der Händler weiter. „Die Antwort ist immer gleich: ,Wir können gar nichts machen’“, sagte er.
Die Grünen stellten nach ihrer Sammelaktion eine offizielle Anfrage an die Stadt Gevelsberg mit einem Fragenkatalog zur Situation an der Mittelstraße. Im Gespräch mit der Redaktion äußerte sich zwischenzeitlich auch der Eigentümer der Immobilie.
Fragenkatalog an Stadt Gevelsberg
Diese Fragen der Grünen sollte die Stadtverwaltung mit Blick auf die Immobilie an der Mittelstraße beantworten: Wie viele Vorfälle dieser Art hat es bereits gegeben/sind bekannt? Was hat das Ordnungsamt gegen dieses Fehlverhalten unternommen? Wurde die Polizei um Mithilfe gebeten? Wurden Bußgelder gegen diese Person verhängt? Wurde der Hausbesitzer informiert und um Mithilfe gebeten, dem Bewohner das Entsorgen von Gegenständen aus seinem Fenster zu untersagen und mietrechtliche Konsequenzen angedroht? Warum konnte bis heute dieses Fehlverhalten nicht unterbunden werden?
Zur gesprungenen Glasscheibe über dem Eingang wollten die Grünen außerdem wissen, ob der Stadt diese Beschädigung bekannt ist und ob der Hausbesitzer aufgefordert worden sei, diese Scheibe auszutauschen?
„Es hat in der Zeit seit Anfang August mehrere Einsätze des Bereitschaftsdienstes des Gevelsberger Ordnungsamtes gegeben“, erklärte die Stadt Gevelsberg nun. „Hierbei stellte sich die Situation jeweils so dar, dass ein Anwohner des besagten Hauses verschiedene Gegenstände aus den zur Mittelstraße ausgerichteten Fenstern warf“.
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Da hier aufgrund der Beschaffenheit der Gegenstände keine Eigen- oder Fremdgefährdung vorgelegen habe, sei eine Ansprache der betreffenden Person sowie die Aufforderung der Unterlassung erfolgt. Zuständigkeitshalber sei der Fall anschließend an die entsprechende Stelle des Ennepe-Ruhr-Kreises übergeben worden. „Weitere eventuelle Maßnahmen sind von dort zu treffen“, so die Stadt Gevelsberg weiter.
Darüber hinaus habe die Ordnungsbehörde mit der Hausverwaltung der Immobilie über die vorherrschende Situation, auch unter Berücksichtigung der Belange der dortigen Mieterinnen und Mieter sowie Einzelhändlerinnen und Einzelhändler in den zurückliegenden Monaten eng kommuniziert. Ordnungsbehördliche Maßnahmen würden hier zunächst ausscheiden, da hier das Innenverhältnis zwischen Vermieter und Mieter betroffen sei.
Eigentümer möchte Probleme lösen
„Seitens der Hausverwaltung wurden Maßnahmen in Aussicht gestellt, die einer Verbesserung der Situation zuträglich sein werden“, heißt es aus dem Rathaus. „Eine enge Kommunikation zum Fortschritt der Angelegenheit zwischen Hausverwaltung und Ordnungsbehörde wird sichergestellt.“ Entstandene Beschädigungen – beispielsweise die gesprungene Glasscheibe – würden behoben. „Von der Scheibe geht derzeit allerdings keine Gefahr aus, so dass hier der Eigentümer für einen Ersatz beziehungsweise die Entscheidung über einen Ersatz zuständig ist“, sagt die Stadt.
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Der Eigentümer des Hauses an der Mittelstraße erklärt, dass er und der Hausverwalter bereits aktiv seien und versuchten, die Probleme mit besagtem Mieter zu lösen. Dieser wohne schon länger dort und es habe in der Vergangenheit nie Probleme gegeben. Der Hausverwalter werde eine fristlose Kündigung aussprechen, so der Eigentümer.